Vorgestern, einen Tag nach dem offiziellen Tag der Umwelt würdigte Landrat Stephan Loge zusammen mit Chris Halecker, dem Beigeordneten und Umweltdezernenten, sowie Olaf Schulze, dem stellvertretenden Kreistagsvorsitzenden, zum neunten Mal das besondere ehrenamtliche Engagement von acht Personen, Vereinen und Initiativen für die Umwelt. „Es ist nicht leicht für uns gewesen, sich zu entscheiden, denn alle Vorgeschlagenen engagieren sich sehr für die Umwelt in unserem Landkreis Dahme-Spreewald und leisten damit einen wichtigen Beitrag für ein gutes Umweltbewusstsein“, schwärmt Landrat Stephan Loge.
Die Jury, bestehend aus dem Landrat, dem Ersten Beigeordneten, dem Vorsitzenden des Kreistages, dem Vorsitzenden des Naturschutzbeirates (Herr Woitke) und dem Vorsitzenden sowie vier weiteren Mitgliedern des Ausschusses für Bauen und Umwelt entschieden sich dazu, das Preisgeld von insgesamt 2.600 Euro unter drei Preisträgern aufzuteilen.
Mit dem Umweltpreis des Landkreises werden alle drei Jahre besonders ehrenamtliche Leistungen und wissenschaftliche Arbeiten, die in den Bereichen Umwelt- und Naturschutz, Landschaftspflege und Umweltbildung zu einer nachhaltigen Verbesserung der Umweltsituation im Landkreis beitragen, ausgezeichnet. „In diesem Jahr ist ein, wie ich finde, erstaunlich großes Potenzial sichtbar geworden, das, da bin ich sicher, weit über diesen Tag hinaus Bestand haben wird beziehungsweise zum Nachahmen und zu weiteren Initiativen anregen wird“, freut sich Stephan Loge.
Das trifft allen voran auf die Erstplatzierten, die Jugendumweltgruppe „Die Waldies“, zu, die neben einem Aboretum vor über 25 Jahren nun auch eine Igelrettungsstation und eine Bienenerlebniswelt entwickelt hat. „Die Kinder und Jugendlichen lernen seit nunmehr 25 Jahren einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur, mit Pflanzen und Tieren und letztendlich ebenso miteinander. Durch die langjährige Umweltbildungs- und Öffentlichkeitsarbeit verschafft die Gemeinschaft der „Waldies“ dem Naturschutzgedanken eine größere Beachtung“, unterstreicht Landrat Stephan Loge bei seiner Laudatio die Errungenschaften der „Waldies“. Initiatorin und Leiterin der Gruppe, Britta Herter, bedankt sich herzlich für die Auszeichnung und das Preisgeld von 1.300 Euro. Mittlerweile werde sich in der Igelrettungsstation jährlich um ca. 80 Tiere gekümmert. „Eine so große Anzahl an schutzbedürftigen Tieren, können die Waldies nur dank weiteren ehrenamtlichen Helfern bedienen. Auch bei der Bienenerlebniswelt steht uns derzeit ein Imker zur Seite“, erläutert Britta Herter. „Zugegeben; Nachwuchsprobleme habe ich keine“, freut sie sich.
Mit dem zweiten Preis wird Susanne Leber für ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Erfolge bei der Vermittlung von Umweltthemen und Naturwissen insbesondere zur Arten- und Lebensraumerhaltung im Oberspreewald ausgezeichnet. „Ihr seit 1978 erlebbares und nachweisbares Engagement im ehrenamtlichen Naturschutz, insbesondere in den Bereichen Umweltbildung und -erziehung, in der Organisation und Planung von Arten- und Naturschutzprojekten, begründet eine außerordentliche Würdigung ihrer Leistungen.“, erklärt Landrat Stephan Loge. „Gemeinsam sind wir in mancherlei Hinsicht gute Multiplikatoren gewesen, gerade in Bezug auf das Gewässerrandstreifenprojekt. Ich weiß nicht, ob wir ohne sie so weit gekommen wären“, lobt Stephan Loge die Zusammenarbeit weiter. Durch die Arbeit von Frau Leber wird das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung gefördert und dem Naturschutzgedanken größere Beachtung verschafft. Ihre Mitarbeit seit 2007 als Naturschutzbeiratsmitglied des Landkreises Dahme Spreewald sowie als ehrenamtlicher Naturschutzhelfer unterstreicht ihre außergewöhnliche Einsatzbereitschaft. „Für mich ist es wichtig, die unterschiedlichen Interessengruppen zu vertreten und Verständnis für sie, wie zum Beispiel die des Wolfes, zu wecken und dabei zu vermitteln“, betont Susanne Leber. Für sie ist jede Art schützenswert. Ihr Preisgeld in Höhe von 800 Euro spendet sie dem Arznei- und Gewürzpflanzengarten Spreewald e.V..
Mit dem dritten Preis wurden die ehrenamtlichen Bemühungen und Erfolge bei der Vermittlung von Zielen der naturnahen Waldbewirtschaftung im Dahme – Heideseengebiet von Tim Ness gewürdigt. „Nach einem Großwaldbrand auf 32 ha im Frühjahr 2000 im Revier Buchholz setzten Sie sich maßgeblich dafür ein, dass große Bereiche nicht aufgeforstet, sondern der natürlichen Wiederbewaldung überlassen wurden. Dadurch konnten sich eine Vielzahl von Insekten-, Vogel- und Pflanzenarten spontan ansiedeln und es entstand ein natürlicher Birken-Kiefern-Vorwald, der mittlerweile eine Exkursions- und Referenzfläche darstellt“, hebt Stephan Loge hervor. Aber auch das Mitwirkung und die Initiativen von Tim Ness bei der Schaffung von zahlreichen Umweltbildungsangeboten (z.B. Exkursionen, Vorträge) sowie die mittlerweile überregional bedeutsamen Veranstaltungen wie das „Waldfest“, die „Waldweihnacht“ oder die Kinovorstellungen im „Waldkino Hammer“ zu unterschiedlichen Umweltthemen werden als besonderes ehrenamtliches Engagement gewürdigt. „Mein persönliches Anliegen ist es, beispielsweise mit dem Kinofilm ‚Familie Wolf‘ brisante Themen zu versachlichen und Ängste abzubauen. Denn der Wolf hat es verdient von uns hier empfangen zu werden“, so Timm Ness. Sein Preisgeld in Höhe von 500 Euro reicht Herr Ness weiter an die Waldschule zum Specht in Börnichen und an das Haus des Waldes in Gräbendorf.
pm/red