Von der Weltgesundheitsorganisation 1987 ins Leben gerufen, findet der Weltnichtrauchertag alljährlich am 31. Mai statt. „In Deutschland rauchen 16,3 Millionen Menschen. An den gesundheitlichen Folgen des Rauchens sterben jedes Jahr mehr als 100.000 Menschen in der Bundesrepublik, rund 3.300 Todesfälle werden auf Passivrauchbelastungen zurückgeführt“, weiß der Pneumologe Dr. med. Michael Prediger, Chefarzt der 3. Medizinischen Klinik am Carl-Thiem- Klinikum.
Der Tabakrauch enthält mehr als 4.800 Substanzen, von denen viele giftig und krebserregend sind. Die Giftstoffe werden beim Einatmen des Rauchs über die Lunge aufgenommen und so im gesamten Körper verteilt. So wird fast jedes Organ durch das Rauchen geschädigt. Damit erhöht der Tabakkonsum nicht nur das Risiko für Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen, sondern auch für Krebs. In Deutschland erkranken jährlich 42.000 Menschen an einem Lungenkarzinom. Besonders dramatisch ist die Entwicklung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD): Hieran leiden mittlerweile etwa acht bis zwölf Prozent der Bevölkerung.
Dr. Prediger: „Die Reduktion des Tabakkonsums in der Bevölkerung und der Nichtraucherschutz sind wichtige Handlungsfelder – sowohl für Politiker als auch für Mediziner. Dabei sind Kinder und Jugendliche die wichtigste Zielgruppe, da das Einstiegsalter für den Tabakkonsum bereits beim 11. Lebensjahr beginnt. Innerhalb von sechs Jahren ist der Anteil der rauchenden Jugendlichen von 20,4 auf zwölf Prozent gesunken. Der tägliche Konsum nahm von 13,3 auf 5,4 Prozent ab. Wenn sich dieser positive Trend beim Nichtrauchen unter Jugendlichen fortsetzt, wird es zukünftig immer weniger Raucher in Deutschland geben – und dadurch natürlich auch weniger Menschen, die an den Folgen des Tabakkonsums erkranken.“
Zum Thema passt auch die nächste Medizinische Sonntagsvorlesung am CTK: Am 11. Juni informiert PD Dr. med. Michael Herzog, Chefarzt der HNO-Klinik am CTK, zum Thema „Krebs im Kopf-Hals- Bereich – Ist das Rauchen schuld daran und kann man ohne Kehlkopf noch sprechen?“ Die Sonntagsvorlesung beginnt um 10 Uhr im Hörsaal Altbau, der Eintritt ist frei.
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pm/red