Die im Mai 2014 von der Wählergruppe “Die Nächste Generation” neu belebte Frühjahrsputzaktion “Die Perle putzt sich” hat sich in den letzten Jahren zu einem stadtweiten bürgerschaftlichen Engagement entwickelt bei dem sich zahlreiche Menschen aller Generationen an verschiedensten Projekten beteiligen. “Die Nächste Generation” unterstützte diesmal die Saisonvorbereitungen im stadteigenen Ferienobjekt Bohsdorf. Die Wahl fiel aus mehreren Gründen auf diesesn Einsatzort: “Derzeit sieht es leider nach der letzten Saison für das Objekt aus, da die Mehrheit der Abgeordneten im Parlament eine dringend notwendige Sanierung des Objektes aus dem Haushalt gestrichen hat.” erklärt der Fraktionsvorsitzende Benny Stobiński, der zugleich auch für die Stiftung SPI als Betreiber des Objektes tätig ist. So hatte die Stiftung SPI zuletzt erklärt zum Jahresende aus der Betreibung des Objektes auszusteigen, da die mit der Stadt verhandelten Konditionen für das Objekt derzeit wirtschaftlich nicht darstellbar seien. Die künftige Pacht würde sich demnach fast verdreifachen, zu hoch das Riskio eines solchen langfristen Vertrages für die gemeinnützige Stiftung. “Hier gilt es jetzt noch einmal an den Verhandlungstisch zu kommen und eine Lösung zu finden für dieses bundesweit bekannte und offensichtlich beliebte Objekt in kommunaler Hand.” fordert Ronny Sembol als Sprecher der Wählergruppe. Tatsächlich zeigte sich beim Arbeitseinsatz dass unter den rund 50 Helfern zahlreiche Jugendliche zwischen 16 bis 20 Jahren aus Berlin, Köln, Bielefeld, München, Hamburg, Kiel, Lübeck und Weißenfels angereist waren. “Diese Helfer waren in der Vergangenheit selbst Gäste in der Anlage und haben ganz persönliche Erinnerungen an diesen Ort.” erklärt Fraktionsvize Claudia Noack die Motivation der teils weiten Anreisen. Auch zahlreiche Spremberger verschiedensten Alters, Jugendliche aus den Nachbarorten Felixsee, Döbern oder Klein Loitz schätzen die Anlage mit den vielfältigen sozialpädagogischen Angeboten und kamen teil mit Fahrrad zum Arbeitseinsatz.
“Es ist ausgesprochener Unfug eine so schöne Anlage in ihrere Einzigartigkeit aus der Hand zu geben und auf einen wirtschaftlichen Betrieb durch einen privaten Betreiber zu hoffen.” argumentiert Jonathan Schmalfuss aus Leipzig, der mehr als 800 Unterschriften für den Erhalt des Objektes in einer Internetpetition gesammelt hat. Während der letzten Haushaltsberatungen hatte Raik Nowka von der Spremberger CDU eine solche mögliche Privatisierung der Anlage ins Spiel gebracht. “Es gibt Dinge im Leben die sind eben mal nich in Wirtschaftlichkeit begründbar, die schier unbegrenzten Möglichkeit der präventiven Jugendarbeit in diesem Objekt zählt zweifelsohne dazu.” ergänzt Benjamin Schorg, der von Berufswegen aus Erfahrung weiß, dass jeder eingesparte Euro in der Prävention ein vielfaches in der späteren Folge kosten wird. “Das Ferienobjekt ist ein präventives Angebot der Kinder- und Jugendarbeit und zugleich ein touristisches Aushängeschild für Spremberg, auch wenn das bisher niemandem so unmittelbar aufgefallen sein mag.” resümiert Stobiński mit Blick auf die bisherige Bescheidenheit des Betreibers beim Eigenmarketing.
Die kleine Fraktion hofft das nun nocheinmal in den übrigen Fraktionen nach einer gemeinsamen Lösung gesucht wird und das Objekt in den Haushalt 2018 wieder mit 80.000€ Eigenanteil aufgenommen wird, um dann im Jahr 2018 saniert und ab 2019 für weitere Generationen gesichert betrieben werden kann. “Abzüglich einer höheren Pacht nach Sanierung reden wir hier von vielleicht 4.000€ pro Jahr bei einem 10-Jahresvertrag die es noch zu verhandeln gilt, allein die kaum sichtbare Reparatur des Rathausturmes 2017 kostet uns mit 53.000 Euro deutlich mehr.” vergleicht Brian Fröhlich als Fraktionsmitglied im Rechnungsprüfungsausschuß. Deshalb schlägt die Fraktion “Die Nächste Generation” eine Festpacht gemäß des Angebotes der Stiftung SPI, ergänzt um eine Überschußbeteiligung in einem langfristigen 10-Jahresvertrag als Außenstelle des MGZ Bergschlösschens vor. Einen möglichen Verkauf der Anlage bezeichnet “Die Nächste Generation” als kommunale Kapitalvernichtung, man sehe einen viel höheren idellen Wert in der Anlage als den blanken Buchwert des Grundstückes im Anlagevermögen der Stadt.
Fotos: Die Nächste Generation / 29. April 2017 Ferienobjekt Bohsdorf “Die Perle Putzt Sich”-Aktion
pm/red