Ministerin Schneider diskutierte mit Cottbuser Schülerinnen und Schülern im Rahmen der Präventionskampagne „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ über das Rauschtrinken.
Alkoholmissbrauch unter Kindern und Jugendlichen ist auch in Brandenburg seit Jahren ein schwerwiegendes Problem. Die DAK-Gesundheit suchte nun in Kooperation mit dem Brandenburger Verkehrsministerium den Dialog mit mehr als 300 Jugendlichen aus Cottbus. Die Brandenburger Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung Kathrin Schneider und Vertreter der örtlichen Stadtverwaltung, Klinikum, Polizei und der Lebenshilfe haben in einer offenen Diskussionsrunde mit den Schülerinnen und Schülern über Ursachen, Erfahrungen, Auswirkungen und Wege gegen das so genannte Rauschtrinken diskutiert.
„Alkohol am Steuer ist immer noch ein großes Problem. Schon kleinere Mengen Alkohol können dazu führen, dass man sich und andere im Straßenverkehr schädigen kann. Mit jedem Glas verstärkt sich der Kontrollverlust. Deshalb gehen auch wir im Rahmen unserer Verkehrssicherheitskampagne auf die Jugendlichen zu. In Diskotheken, auf Festen und anderen Veranstaltungen suchen die Schutz(B)engel das Gespräch mit den Jugendlichen. Im Vordergrund stehen dabei die wichtigsten Unfallgefahren wie Raserei sowie Alkohol- und Drogenkonsum.“, sagte Ministerin Schneider heute in Cottbus.
Das „Komasaufen“ bereitet vielen Eltern und Lehrkräften Sorgen. 2015 mussten 341 Kinder und Jugendliche in Brandenburg mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden, davon 26 in Cottbus. Die DAK-Gesundheit setzt seit vielen Jahren unter dem Motto „bunt statt blau“ mit dem bundesweiten Plakatwettbewerb „Kunst gegen Komasaufen“ ein Zeichen gegen das Rauschtrinken. Nun führte die Krankenkasse in Kooperation mit der Brandenburger Verkehrssicherheitskampagne „Lieber sicher. Lieber leben.“ einen Dialog im „Weltspiegel“ Cottbus mit Jugendlichen, Ärzten, ehrenamtlichen Helfern und Ministerin Schneider durch. Den Schülerinnen und Schülern der Lausitzer Sportschule und des Evangelischen Gymnasiums wurde zunächst der Film „Komasaufen“ präsentiert. Darin versucht der 15-jährige Lukas seine Probleme in der Schule, die Differenzen mit der Mutter und ihrem neuen Lebenspartner und die Sorgen mit seinen Mitschülern im Alkohol zu ertränken. Im Anschluss sprachen die sichtlich aufgewühlten Jugendlichen mit den fachkundigen Gästen auf dem Podium über den Film und ihren Erfahrungen zum Thema.
Andreas Preuß, DAK-Chef in Cottbus betont: „Eine regionale Alkoholprävention ohne erhobenen Zeigefinger bleibt für uns unverzichtbar. Nur so kann die Zahl der Klinikbehandlungen deutlich zurückgehen. Die heutige Diskussion über das Thema hat allen nochmal die Augen geöffnet.“
Die wichtigste Botschaft der Schülerinnen und Schüler ist: gemeinsam sind wir stark, wir unterstützen uns gegenseitig im verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol und sagen – lieber reden statt zu viel trinken!
pm/red
Foto: Symbolbild; J.Bredehorn, www.pixelio.de