Die positive Entwicklung im Tourismus hat sich in Cottbus verfestigt. 2016 war das beste Tourismusjahr seit 2003. Insgesamt gab es rund 260.000 Übernachtungen in der heimischen Beherbergungsbranche, das ist ein kräftiger Zuwachs von 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Übernachtungen übertrafen – lediglich abgesehen vom Monat März in allen restlichen Monaten das Ergebnis von 2015. Danach kamen im Jahr 2016 in Beherbergungsbetrieben mit zehn und mehr Schlafgelegenheiten 146.041 Gäste in einer Unterkunft in Cottbus an. Das entspricht einem Plus von sechs Prozent. Die für das Gewerbe bedeutendere Übernachtungszahl nahm um 8,4 Prozent auf den neuen Rekordwert von 260.345 zu. Die Auslastung der angebotenen Beherbergungsbetten lag im Jahresdurchschnitt bei 41 Prozent, erzielte damit eine Verbesserung von acht Prozent und liegt leicht über dem Landesdurchschnitt von 40,6 Prozent.
Insbesondere übertrafen die Übernachtungen von Auslandsgästen im Jahr 2016 die Erwartungen. Mit 25.634 stiegen ihre Übernachtungen um 11,7 Prozent des Vorjahres. Die Zahl der Ankünfte ausländischer Gäste lag mit 14.050 um 10,8 Prozent über den Wert von 2015. Ihr Anteil am Gesamtgästeaufkommen betrug 9,6 Prozent. Damit reiste etwa jeder zehnte Übernachtungsgast aus dem Ausland an. Die meisten von ihnen kamen aus Polen gefolgt von Österreich, den Niederlanden und der Schweiz.
Die regelmäßige Präsenz auf touristischen Auslandsmessen, Präsentationen für ausländische Reiseveranstalter und die stetige Entwicklung der mehrsprachigen Website www.cottbus-tourismus.de spiegeln sich in diesen Zahlen wider. Die Zugriffe qualifizieren sich zu neuen touristischen Schwerpunktthemen. So werden die Rubriken „Cottbus mit Kindern“ und „Alles zu Park und Schloss Branitz“ tendenziell stärker nachgefragt. Hier bestätigen sich die Bemühungen in eine streng kundenorientierte Produktentwicklung.
Die positive Bilanz des Tourismusjahrs 2016 basiert auf der hohen Nachfrage inländischer Gäste und trug wesentlich zur Fortsetzung des schon seit längerem anhaltenden Trends zum Städtetourismus bei. So konnte der Cottbus Service der CMT in 2016 einen Zuwachs von 34 Prozent bei Gästen von Reisegruppen verzeichnen. Die meisten ausländischen Reisegruppen kamen aus Polen mit einem Zuwachs von 15 Prozent. Zu einer wahren „Erfolgsgeschichte“ entwickelte sich das „Pücklerticket“ (Kombiticket ÖPNV Cottbus + ermäßigte Preise touristischen Einrichtungen). Etwa dreimal so viele Tickets wurden verkauft. Gründe sind eine höhere Nachfrage durch Touristen und eine optimierte Kundeninformation durch das Servicepersonal vor Ort.
Holger Kelch, Oberbürgermeister: „Unsere Stadt lockt mit ihren vielfältigen Angeboten Besucherinnen und Besucher aus Nah und Fern. Wir bieten sowohl abwechslungsreiche Kultur-, Sport- und Freizeitangebote als auch tolle Naturerlebnisse sowie viele lohnenswerte Veranstaltungen. Und nicht zu vergessen eine perfekte Ausgangslage für Ausflüge in den Spreewald und ins Seenland. Das ist sowohl für Tagestouristen als auch für Übernachtungsgäste interessant. Aber auch die Messen spielen eine entscheidende Rolle“.
Der Zuwachs von 20.124 Übernachtungen in der Stadt Cottbus bedeutet einen gestiegen Bruttoumsatz auf 2,4 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Damit konnten Mehreinnahmen generiert werden von denen neben dem Gastgewerbe hauptsächlich der Einzelhandel und die Kultur- und Freizeiteinrichtungen profitieren. Damit ist die Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus für die Stadt Cottbus weiterhin gestiegen. Daraus ergibt sich ein geschätzter Bruttoumsatz aus tourismusbedingten Einnahmen des Übernachtungs- und Tagestourismus im Jahr 2016 betrug 100 Mio. EUR (Zuwachs von acht Prozent).1 Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus lässt sich auch anhand der Übernachtungsdichte/Tourismusintensität messen. Diese betrug in 2016 2,6 Übernachtungen/Einwohner/-in in Cottbus (Das Land Brandenburg verzeichnet 5 Übernachtungen/Einwohner/-in).
Michael Fehrmann, Direktor / General Manager, Lindner Congress Hotel Cottbus bestätigt den positiven Trend. „So haben die Busreisen, nach einem stagnierenden Jahr 2015 (BUGA in Brandenburg/Havel) erfreulicherweise wieder volle Fahrt auf unsere Region genommen und auch die Individualreisenden haben das Reiseziel Cottbus und Spreewald kurzfristig aufgenommen. Das gute “Fahrrad-Wetter” spielte uns dabei ebenso positiv zu, wie auch der Wunsch nach einem sicheren Urlaub auf Grund politischer Unsicherheiten. Das Segment der Geschäftsreisenden hatte im Jahr 2016 einen eher stagnierenden Verlauf. Der fehlende Zuzug von Wirtschaftsunternehmen, aber auch die erforderliche Konsolidierung in den bestehenden Unternehmungen beeinflussen die Reisetätigkeit. Weiterhin schwierig ist es Ausbildungsplätze zu besetzen. Daher gilt es nicht nur für die schönste und beste Branche der Welt, Mitarbeiter/innen und Azubis genauso intensiv zu pflegen und zu umwerben, wie den Kunden auch.“
Der Deutschlandtourismus unterliegt einem anhaltend positiven Trend. Die Vorzeichen stehen gut für die Branche. Davon ausgehend müssen die Touristiker in der Region gemeinsam alle Hebel ziehen, um das in 2016 erfolgreiche Geschäftsjahr in Übernachtungen und Nebenerträgen zu bestätigen. Die Neugier auf unsere Region muss weiter geweckt und neue Kunden gewonnen werden. Die Herausforderungen für 2017 liegen darin, attraktive Produkte und Veranstaltungen zu entwickeln und die Kooperation mit dem Spreewald weiter auszubauen.
pm/red
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