Mit dem ersten Spatenstich für die neue Kaue am Industriepark Schwarze Pumpe beginnt im März dieses Jahres offiziell die Verlegung der Tagesanlagen und Betriebsanlagen des Tagebaus Welzow-Süd. Während die Betriebsanlagen in der unmittelbaren Nähe des Tagebaus bleiben und ihren neuen Standort in der Nähe des alten Montageplatzes finden, ziehen die Tagesanlagen zum Industriepark Schwarze Pumpe um.
Die Verlegung wird im Zusammenhang mit dem Fortschreiten des Tagebaus Welzow-Süd im Teilabschnitt I notwendig. Beginnend ab 2019 werden die ersten Infrastruktureinrichtungen der heutigen Tagesanlagen am Schacht III planmäßig durch den Tagebau in Anspruch genommen. Waschkauen und Büroarbeitsplätze für rund 900 Mitarbeiter, ein neuer Standort für die Feuerwehr und den Zentralleitstand müssen bis dahin ihren Platz im Industriepark Schwarze Pumpe gefunden haben.
Mit der Baufeldvorbereitung für den Neubau der Kaue nach einem Entwurf des Architektenbüros Prof. Sommer ist bereits begonnen worden. Sie entsteht in der Nähe des Haupttors zum Industriepark und soll etwa 850 Kauenplätze, unterteilt für Männer und Frauen verfügen. Baubeginn ist im März diesen Jahres.
200 Büroarbeitsplätze müssen ebenfalls nach Schwarze Pumpe verlegt werden. Dazu gehören beispielsweise der Stab des Tagebaus und die Entwässerung. Dafür wird das ehemalige Technikgebäude 1 im Industriepark einer Totalsanierung unterzogen. Die Entwässerung zieht in die ehemalige Lehrwerkstatt, welche ebenfalls saniert wird. Die bezugsfertigen Gebäude sollen 2018 der Tagebaubelegschaft zur Verfügung stehen, so dass der Umzug vor dem Winter des nächsten Jahres erfolgen kann.
40 der Büroarbeitsplätze, die zur Markscheiderei gehören, finden ihren neuen Platz im ehemaligen Mehrzweck-Gebäude im Industriepark. Weil die Sanierungsarbeiten hier nicht so umfangreich sind wie am ehemaligen Technikgebäude 1, soll die Markscheiderei schon in diesem Jahr umziehen können. Für die Feuerwehr wird es schließlich noch einen Anbau an die Hauptfeuerwache der LEAG-Betriebsfeuerwehr im Industriepark Schwarze Pumpe geben, der ebenfalls 2018 fertig sein soll.
Auch der Zentralleitstand für Welzow-Süd, der den Tagebaubetrieb vom Bagger über die Förderbänder bis zur Kohleverladung digital überwacht, bekommt einen neuen Standort, und zwar im jetzigen Belegschaftssaal der Kantine des Industriegebietes Schwarze Pumpe. Von dort aus müssen dann auch die nötigen Kabelverbindungen bis in die Tagebaugrube geschaffen werden, in einer Länge von insgesamt 30 Kilometern.
„Allein die Umverlegung der Tagesanlagen hat einen Investitionsumfang von etwa 30 Millionen Euro. Nach den bisherigen Ausschreibungsergebnissen, werden wir dabei vorrangig mit regionalen Vertragspartnern zusammenarbeiten“, sagt Martin Klausch, Leiter Bauwesen und Umsiedlungsmanagement bei der LEAG. „Mit dem Industriepark Schwarze Pumpe haben wir einen Standort für die Tagesanlagen von Welzow-Süd gefunden, der die nötigen räumlichen Bedingungen erfüllt und eine Reihe von Synnergieeffekten bietet wie zum Beispiel die Mitnutzung der Betriebskantine in Schwarze Pumpe sowie von vorhandenen Sozial- und Aufenthaltsräumen.“
Die komplette Verlegung der Tagesanlagen soll bis Ende 2018 abgeschlossen sein, die der bergmännischen Anlagen, zu denen der Kohleumschlagplatz und die Kohleverladung sowie die dazu notwendige Gleisinfrastruktur gehören, bis 2022. Damit endet dann die mehr als 30-jährige Geschichte der Betriebs- und Tagesanlagen am Standort Schacht III.
pm/red