Die Lausitzer LEAG-Braunkohlenkraftwerke Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Boxberg sowie das Braunkohlenkraftwerk Lippendorf in Mitteldeutschland, das je zur Hälfte LEAG und EnBW gehört und von LEAG betrieben wird, haben während der zum Teil stürmischen Witterung der vergangenen Tage die Anforderungen der Übertragungsnetzbetreiber flexibel erfüllt. Aufgrund der hohen Einspeisung erneuerbarer Stromerzeugung während der Weihnachtsfeiertage und der gleichzeitig deutlich geringeren Stromabnahme durch die Verbraucher, haben diese vier Kraftwerke ihre Leistung auf insgesamt 35 Prozent zurückgefahren, also von einer maximalen Gesamtleistung von 9000 MW (davon 920 MW von EnBW) auf ein zeitweises Minimum von 3200 MW.
Parallel zur maximal möglichen Lasteinsenkung durch den LEAG-Braunkohlenkraftwerkspark, mussten die Fernwärme- und Warmwasserversorgung für Cottbus, Spremberg, Hoyerswerda, Weißwasser, Boxberg und Leipzig sowie die Prozessdampfversorgung für das Industriegebiet Schwarze Pumpe aufrechterhalten werden. Zudem waren durch den Netzbetreiber 500 MW Regelleistung vorab gebunden worden und wurden zur Ausregelung der volatilen Einspeisung erneuerbarer Energien und des Strombedarfes vorgehalten und eingesetzt.
Beginnend mit dem 23. Dezember wurde die Leistung schrittweise reduziert, an den Standorten Jänschwalde und Boxberg durch die Außerbetriebnahme von insgesamt sieben Kesseln der 500-MW-Blöcke. Lediglich zwei 500-MW-Blöcke in Jänschwalde wurden noch im Duo-Betrieb (2 mal 250 MW) gefahren, um unter anderem die Wärmeversorgung für die Stadt Cottbus abzusichern. Über den Jahreswechsel und noch zurzeit stand und steht das Kraftwerk Jänschwalde mit fünf Wärmeübertragerstationen am Netz zur Vollversorgung von Cottbus zur Verfügung.
Am Standort Boxberg wurde Block Q (900 MW) bereits am 23. Dezember und am Standort Lippendorf Block S (920 MW) am 24. Dezember vom Netz genommen. In Schwarze Pumpe blieben über die Weihnachtsfeiertage beide Blöcke mit verminderter Leistung in Betrieb.
Entsprechend der Abnahme des Aufkommens erneuerbarer Energieerzeugung nach den Feiertagen wurden bis zum 28. Dezember die betreffenden 500-MW-Blöcke, Block Q in Boxberg und Block S in Lippendorf wieder schrittweise voll in Betrieb genommen.
Ähnlich flexibel wie zu den Weihnachtsfeiertagen und über den Jahreswechsel reagieren die LEAG-Braunkohlenkraftwerke auch Anfang Januar auf die neuerlich hohe Windstromeinspeisung, ausgelöst durch das Sturmtief Axel.
pm/red
Foto: Kraftwerk Jänschwalde, Wikipedia, CC 3.0