„Die gesundheitliche Vorsorge in den Kitas ist ein wichtiger Beitrag zur Armutsprävention.“ Das betonte Sozialministerin Diana Golze bei der heutigen Eröffnung der Fachtagung des Netzwerks Gesunde Kita in Potsdam. Das Motto der Veranstaltung, auf der Erzieherinnen und Erzieher über ihre Erfahrungen diskutieren, lautet: „Gesunde Kita für alle! Kinderarmut präventiv begegnen“. Die Tagung beschäftigt sich mit der Frage, wie der Kitaalltag gesundheitsförderlich gestaltet werden kann.
Diana Golze: „Werden Kinder im Bildungssystem ausgegrenzt, wirkt sich das auf ihre persönlichen und beruflichen Lebenswege aus. Zukunftsperspektiven werden von vornherein verbaut und die Armutsbiografien der Eltern setzen sich bei den Kindern fort. Es mutet an wie ein Teufelskreis. Doch das darf uns nicht schrecken. Ich würde mir vielmehr wünschen, dass wir bei der Armutsbekämpfung alle an einem Strang ziehen. Eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung und eine vielfältige direkte Förderung von Kindern gehören ebenso dazu wie die Befriedigung der Grundbedürfnisse nach ausgewogener Ernährung, ausreichender Bewegung und Kontakt zu Gleichaltrigen – gewissermaßen als Faktoren sozialer Gesundheit. Wenn Brandenburg zu den kinderfreundlichsten Ländern Deutschlands gehören will, müssen wir an unseren Zielen festhalten.“
Im Zentrum der Kita-Fachtagung stehen konkrete Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, die auch die besonderen Bedürfnisse von Kindern aus schwierigen Lebenslagen berücksichtigen.
Diana Golze: „Kinderarmut lässt sich auch in unserem reichen Land nicht von heute auf morgen beseitigen, durch keinen Landeshaushalt, nicht durch Spenden und auch nicht durch so wichtige Einrichtungen wie die Kitas. Wir stehen offensichtlich vor einer Herkulesaufgabe, die uns einen sehr langen Atem abverlangt und ein starkes gesamtgesellschaftliches Engagement. Hier ist auch die Politik gefragt und ihr Vermögen, auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene für noch bessere Rahmenbedingungen insbesondere für bedürftige Familien und ihre Kinder zu sorgen.“
Einen wirkungsvollen Beitrag dazu soll auch der Runde Tisch gegen Kinderarmut leisten, den das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie im vergangenen Jahr ins Leben gerufen hat. Unter dem Motto „Starke Familien – Starke Kinder“ verfolgt er das Anliegen, bestehende und bewährte Strukturen und Konzepte, die der Prävention von Kinder- und Familienarmut dienen, zu erhalten, zu stärken und weiter zu entwickeln. Sein Ziel ist es, auf dem Wege eines landesweiten Dialogs Handlungsmöglichkeiten zur besseren gesellschaftlichen Teilhabe benachteiligter Kinder zu entwickeln. Darüber hinaus soll der Runde Tisch dazu beitragen, gute Praxisbeispiele bekannt zu machen.
pm/red
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