Infrastrukturstaatssekretärin Ines Jesse besuchte heute die Abschlusspräsentation des Stadtentdeckerprojekts an der Erich-Kästner-Grundschule in Cottbus. Das Land unterstützt dieses zukunftsweisende Projekt der Brandenburgischen Architektenkammer zur Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an der Stadtentwicklung bereits seit 2013. Seit vergangenem Jahr wird das Projekt gemeinsam vom Infrastruktur- und Bildungsministerium unterstützt.
Infrastrukturstaatssekretärin Ines Jesse: „Stadtentwicklung geht alle an und gerade auch Kinder und Jugendliche. Sie sind die Bewohner, Entscheider und Mieter von morgen. In dem Projekt lernen sie mit fachkundiger Begleitung ihre Stadt sozusagen mit professionellem Blick anzusehen, lernen wie Stadtentwicklung funktioniert. In Cottbus haben sich die Kinder mit dem mittelalterlichen Cottbus und Orten zum Wohlfühlen beschäftigt. Die Erfahrungen in Wort und Bild dargestellt, können sich sehen lassen.“
„Die Stadtentdecker“ ist ein vom Infrastrukturministerium unterstütztes Programm zur Aktivierung und Begeisterung von Kindern und Jugendlichen für Stadtentwicklungsthemen. Es beruht auf der Durchführung von Schulprojekten in den Städten und Gemeinden Brandenburgs.
Schülerinnen und Schüler setzen sich hierbei – angeleitet durch Lehrkräfte und betreuende Architektinnen oder Architekten – unter einem bestimmten Themenschwerpunkt mit ihrer Stadt auseinander. Sie dokumentieren ihre Beobachtungen, analysieren und bewerten diese und erarbeiten auch Vorschläge zur Nutzung und Gestaltung. Die Schülerinnen und Schüler lernen im genauen Wahrnehmen ihre Heimatstädte besser kennen. Darüber hinaus erwerben sie Kenntnisse, Arbeitstechniken und Fähigkeiten insbesondere zur örtlichen Architektur und Baukultur, zu Planungs- und Darstellungstechniken und zu demokratischen Zielfindungs- und Entscheidungsprozessen und der damit verbundenen Artikulation und Abwägung von Interessen.
In Cottbus haben die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel in Form kleiner Aufführungen und Sketche, Modelle und Plakate über ihre Erfahrungen aus den „Stadtentdecker“-Projekten berichtet: Während sich die Klasse 4b auf mittelalterliche Spuren in Cottbus begab, spürte die Klasse 5b „Wohlfühlorte und Un-Orte“ in Cottbus auf. Auf dem sogenannten „Markt der Möglichkeiten“ haben beide Klassen zusammen ihre Projektergebnisse an verschiedenen Ständen vorgestellt.
Im Kulturlandjahr 2013 zum Thema „Kindheit in Brandenburg“ wurde das Projekt „Die Stadtentdecker“ der Arbeitsgemeinschaft STÄDTEKRANZ und der Brandenburgischen Architektenkammer erfolgreich gestartet. Das Land unterstützte das Vorhaben mit insgesamt 35.000 Euro in 2013 und 2014 aus Lottomitteln.
Das Projekt wird seit 2015 mit Unterstützung des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) fortgesetzt. Das MIL hat 2015 25.000 Euro bereitgestellt. Damit kann die Projektbetreuung durch Beraterinnen und Berater, Architektinnen und Architekten finanziert werden. Für 2016 stehen bis zu 50.000 Euro zur Verfügung.
Das Bildungsministerium hat veranlasst, dass die Stadtentdecker bei der Einführung des neuen Rahmenlehrplans für die Klassen 1 bis 10 in Berlin und Brandenburg als besonders gutes Beispiel für interdisziplinäre Kompetenzentwicklung genutzt werden. Der Lehrplan soll zum Schuljahr 2017/18 an den Schulen eingeführt werden. Die Stadtentdecker stehen dabei fächerübergreifend auch für Themen wie „Mobilität“, „Kulturelle Bildung“, „Vielfalt“ und „Demokratie“.