Gesund aufwachsen in Brandenburg
Brandenburgs erstes Netzwerk Gesunde Kinder feiert Geburtstag: Vor 10 Jahren wurde es am Klinikum Niederlausitz in Senftenberg gegründet. Jugend- und Bildungsminister Günter Baaske sagte am Dienstag zum Jubiläum auf einer Feierstunde am FamilienCampus Lausitz in Klettwitz: „Unsere Netzwerke haben sich zu einer Brandenburger Erfolgsgeschichte entwickelt. Das ist auch dem unbeirrbaren Engagement einiger tüchtiger Frauen und Männer der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Senftenberg zu verdanken.“
Unter den Ehrengästen waren auch Brandenburgs früherer Ministerpräsident Matthias Platzeck und die damalige Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler. Beide würdigten die Arbeit der Netzwerke.
Inzwischen gibt es 19 regionale Netzwerke an 38 Standorten. Baaske: „Das ist ein starkes Wachstum für gutes Aufwachsen im Land Brandenburg.“ Derzeit begleiten etwa 1.200 qualifizierte ehrenamtliche Patinnen und Paten rund 4.500 Familien. Die regionalen Netzwerke bieten ab der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr Unterstützung für Kinder und Eltern. Damit werden frühzeitig Weichen für eine gute Zukunft von Kind und Familie gestellt. In den regional strukturierten Netzwerken verbinden sich Kompetenz von Fachkräften und ehrenamtliches Engagement.
Baaske: „Den Patinnen und Paten gilt meine höchste Anerkennung für ihr starkes Ehrenamt. Aber wir wollen noch mehr für die Netzwerkarbeit gewinnen und Familien animieren, die Netzwerke „vor der Haustüre“ zu nutzen. Die Angebote sind für die Familien kostenfrei. Zu den Familien kommt keine „Super-Nanny“, sondern einfach Hilfe.“
Anlässlich des Jubiläums findet heute Abend eine Festveranstaltung in der Landesvertretung Brandenburgs in Berlin statt. Gastgeber Staatssekretär Thomas Kralinski, der Bevollmächtigte des Landes Brandenburg beim Bund, sagt zu den Netzwerken: „Wir haben ein Konzept entwickelt und mit Leben erfüllt, das sich durchgesetzt hat – weil es gut ist – und weil es von den Menschen gebraucht wird. Deshalb hat das Land die Unterstützung für die Netzwerke von der Projekt- auf Regelfinanzierung umgestellt, denn die Arbeit der Netzwerke spricht für sich. Entscheidend ist aus meiner Sicht aber auch der Zugewinn an gesellschaftlichem Zusammenhalt, an Wärme und an Miteinander, der durch diese Initiativen entstanden ist. Dafür danke ich allen Netzwerkerinnen und Netzwerkern im Land.“
Die Netzwerkarbeit gilt als praktisches Beispiel für den ´Vorsorgenden Sozialstaat`. Die gesundheitliche Versorgung der Kinder ist besser als in Vergleichsgruppen, der Impfstatus höher. Das ergaben Vergleiche von Schuleingangsuntersuchungen. Es ist ein bundesweites Vorzeigemodell. Ähnliche Systeme haben sich in Sachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz entwickelt.
Das Brandenburger System wird weiter ausgebaut, qualitativ verbessert und finanziell deutlich besser ausgestattet. Bis zum Jahr 2015 waren jährlich insgesamt bis zu 1,37 Mio. Euro veranschlagt. Für die kommenden Jahre sind deutliche Verbesserungen eingeplant: für 2016 2,62 Mio. Euro und für 2017 sowie 2018 jeweils 3,12 Mio. Euro.
Vorgesehen sind insbesondere
eine bedarfsgerechte Personal- und Sachausstattung der regionalen und überregionalen Netzwerkkoordination,
Ausweitung der Anerkennung und Förderung des Ehrenamts,
Ausweitung der Organisations- und Qualitätsentwicklung sowie
Praxisunterstützung.
In einzelnen Netzwerken werden bereits Flüchtlingsfamilien z. B. bei Arztbesuchen begleitet oder Patinnen besuchen Familien in den Unterkünften. Um diese Aufgaben wahrnehmen zu können, wird interkulturelle Kompetenz künftig Teil der Aus- und Weiterbildung. Es wird auch versucht, Flüchtlinge als Patin oder Paten zu gewinnen.
2013 gewannen das Netzwerk Gesunde Kinder den Springer Medizin CharityAward. Mit dem Preis wird das herausragende Engagement einer Stiftung oder Organisation ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise der Gesundheitsversorgung in Deutschland verpflichtet fühlt.
Hinweis:
Über die neue Netzwerk-Seite sind alle allgemeinen Informationen und viele lokale Berichte und Nachrichten abrufbar:
http://www.netzwerk-gesunde-kinder.de/
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport