Seit 1906 setzen in Ströbitz Frauen und Männer freiwillig und ehrenamtlich ihre Freizeit, Gesundheit oder teilweise sogar ihr Leben zum Wohle der Allgemeinheit ein. Die 110-jährige Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ströbitz möchten die Kameraden gemeinsam mit vielen Gästen feiern und laden deshalb am Samstag, dem 28. Mai, zum Geburtstag ein.
Die 40 Kameradinnen und Kameraden der Ortswehr Ströbitz haben sich für den 28. Mai viele Gäste eingeladen. Los geht das Fest mit einem Umzug durch den Stadtteil Ströbitz mit Start am Flugplatzmuseum um 10 Uhr. Nach den Festreden und Gratulationen sind Klein und Groß von 11 bis 16 Uhr zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Viele Aktionen, Spiel und Spaß für Kinder, Führungen durch das Gerätehaus, feuerwehrtechnische Vorführungen, Präsentationen von DLRG, THW und Johannitern sowie Speis und Trank erwarten die Gäste. Abschließender Höhepunkt ist das Konzert mit der Cottbuser Band „Backfire“ ab 19 Uhr. Der Eintritt für das Abendprogramm beträgt 3 Euro.
Zur Geschichte
Die vielen großen Brände zur Mitte des 19. Jahrhunderts brachten die Ströbitzer dazu, sich mit einem Feuerlöschwesen zu befassen. 1845 erwarb die damals eigenständige Gemeinde für 228 Taler eine Feuerlöschspritze und es wurde Geld für ein Spritzenhaus gesammelt, das 1865 neben der alten Schule entstand. Jede Familie hatte zudem bei Ausbruch eines Brandes eine männliche Person zur Brandbekämpfung zu stellen. Bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr jedoch vergingen noch einige Jahrzehnte. Erst nach dem Brand der „Alten Welt“ und auf Anregung des damaligen Landrates von Wackerbarth wurde 1906 ein Gründungskomitee gebildet. Als Gründungsdatum verzeichnete die Chronik zum 30. Jubiläum den 30. Juni 1906. Der älteste bekannte Dienstausweis trägt das Jahr 1906. Am 1. Januar 1907 wurden 52 aktive Feuerwehrmänner eingekleidet. Erster Oberwehrführer wurde der Kaufmann Otto Burchardt. Bis 1945 leitete er die Wehr. Die erste Ausrüstung bestand in einer Saugdruckspritze mit 50 Meter Druckschlauch, einem hölzernen Wasserwagen, zwei eisernen Wasserwagen und einem Transportwagen mit drei Hakenleitern. Das Spritzenhaus befand sich weiterhin an der Schule, bis am 16. November 1913 das fünftorige Gerätehaus mit Steigerturm am heutigen Vetschauer Platz eingeweiht werden konnte.
Im Laufe der folgenden Jahrzehnte sorgten stetige Veränderungen in der technischen Ausstattung oder die Erweiterungen am Gerätehaus dafür, dass sich die Wehr zu einer der stärksten und schlagkräftigsten des Landkreises entwickelte.
Nach 1945 erfolgte der schwere Neuanfang. Einige Kameraden waren nicht aus dem Krieg zurückgekehrt. Die vorhandene Technik wurde weiter genutzt. Mit der Eingemeindung der Gemeinde Ströbitz nach Cottbus im Jahr 1950 wurde die Wehr in die Cottbuser Feuerwehr-Struktur eingegliedert. 1957 erhielten die Kameraden ein LF 10 mit Vollgummibereifung, ein Jahr später ein LF 16, S 4000, das Anfang der 80-er Jahre von einem LF 16, W 50 abgelöst wurde.Nach Wende konnte die Ströbitzer Wehr unter Leitung von Jürgen Horwath eine konstante Personalstärke von ca. 30 Kameraden und einen hohen Ausbildungsstand halten. Das Hauptaugenmerk im Einsatzdienst liegt bis heute auf der Unterstützung der Berufsfeuerwehr. Schwerpunkt bildet die technische Hilfeleistung. Hier agieren die Ortswehr Ströbitz in einem Löschbezirk gemeinsam mit den Ortsfeuerwehren Döbbrick, Sielow und Schmellwitz. Anfang der 90-er Jahre wurde Dank der Kameraden Stev Hempe und Michael Hauck eine sehr aktive Jugendfeuerwehr aufgebaut. Auch wenn aufgrund der Lehrstellen – und Arbeitsplatzsituation in der Region nur wenige Kameraden in den aktiven Dienst übergehen, ist doch ein Teil der heutigen Wehrführung aus der Jugendfeuerwehr hervorgegangen. Aktueller Ortswehrführer ist Andre Horwath. Heute zählt die Ströbitzer Wehr 15 Kameraden im aktiven Dienst, ca. 10 Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung sowie 15 Kinder in der Jugendfeuerwehr.