Kein Land mehr für Kohle! Klimaschutz braucht Kohleausstieg!
Klimaaktivist*Innen aus ganz Deutschland und Europa werden vom 9. bis 16. Mai ihre Zelte für das 6. Lausitzer Klima- und Energiecamp in Proschim (Welzow) aufschlagen. Einer der diesjährigen Höhepunkte des Camps ist eine gemeinsame Demonstration aus einem breiten Bündnis verschiedener Organisationen und Initiativen am 14.05. gegen neue Tagebaue. Das Dorf Proschim ist derzeit vom neuen Tagebau Welzow Süd II bedroht und steht damit sinnbildhaft für die zerstörerischen Folgen des Braunkohleabbaus in der Lausitz.
Bei der Pariser Klimakonferenz im Dezember 2015 wurde vereinbart, dass die globale Durchschnittstemperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um maximal 2 Grad, möglichst aber nur um 1,5 Grad steigen darf. Um dieses Ziel zu erreichen, muss ein Großteil der fossilen Brennstoffe, also Öl, Kohle und Gas, im Boden bleiben. Allen voran die besonders klimaschädliche Braunkohle. „Vor diesem Hintergrund dürfen keine neuen Tagebaue mehr eröffnet werden, denn sie zementieren die fossile Energieerzeugung noch über viele Jahrzehnte – und bremsen zugleich den Ausbau der erneuerbaren Energien. Trotzdem sind in der Lausitz drei neue Tagebaue geplant. Und auch auf der polnischen Seite schreiten die Planungen für einen neuen Tagebau voran. Dies ist eine unverantwortliche Politik sowohl gegenüber der lokalen Bevölkerung als auch gegenüber der Weltgemeinschaft.“, sagt Marvin Kracheel aus dem Organisationsteam des Lausitzcamps.
Vattenfall muss Verantwortung übernehmen! Strukturwandel jetzt!
Auf Druck der schwedischen Regierung plant Vattenfall derzeit den Verkauf der Lausitzer Braunkohlesparte. „Wir fürchten, dass sich Vattenfall mit diesem Schritt aus der Verantwortung stehlen will, statt die Umwelt- und Folgekosten des Braunkohleabbaus, so zum Beispiel für die Verunreinigung der Spree mit Eisenhydroxid und Sulfat, zu übernehmen“, kommentiert die Aktivistin Josephine Lauterbach die aktuelle Entwicklung. Es ist zu befürchten, dass ein neuer Investor Vattenfalls klimaschädliche Wirtschaftsweise fortführt. Stattdessen muss in der Lausitz schnellstmöglich ein Strukturwandel eingeleitet werden.
Wir fordern, dass in der Lausitz und weltweit kein Tagebau erweitert oder neu aufgeschlossen wird. Sowohl das Unternehmen Vattenfall als auch die brandenburgische und sächsische Regierung müssen ihre Verantwortung für das 1,5 Grad Ziel wahrnehmen! Dafür müssen sie jetzt den Kohleausstieg einleiten und den dafür notwendigen Strukturwandel sozialverträglich gestalten.
Wir fordern eine dezentrale, soziale und demokratische Energiewende als Teil einer grundsätzlich anderen Lebensweise, die den Raubbau an Natur und Mensch überwindet.
Quelle & Foto: 6. Lausitzcamp – Klima- und Energiecamp