Arbeitsministerin Golze: Betriebe müssen sich rechtzeitig um Lehrlinge kümmern
Für Unternehmen wird es immer schwerer, ihre offenen Ausbildungsplätze zu besetzen. „Das Angebot an attraktiven Ausbildungsplätzen ist in Brandenburg groß. Entscheidend ist, dass Betriebe sich aktiv und rechtzeitig um Lehrlinge kümmern. Nur wer selbst ausbildet, macht sich unabhängiger vom immer knapper werdenden Fachkräfteangebot auf dem Arbeitsmarkt. Die Unternehmen wissen, dass sie sich intensiv um den Fachkräftenachwuchs kümmern müssen“, sagte Arbeitsministerin Diana Golze heute in Teltow auf der Festveranstaltung zum 25-jährigen Jubiläum des Vereins Ausbildungsverband Teltow. Unter dem Motto „Zukunft braucht Ausbildung“ hat die Bundesagentur für Arbeit die Woche vom 7. bis zum 11. März zur „Woche der Ausbildung 2016“ ausgerufen. Auch das Land Brandenburg unterstützt die Aktionswoche im Rahmen der Brandenburgischen Ausbildungsoffensive „Brandenburg will Dich! Hier hat Ausbildung Zukunft.“
Golze weiter: „Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt hat sich in den vergangenen zehn Jahren komplett verändert. Auf den ersten Blick ist heute nicht mehr der Mangel an Ausbildungsplätzen das Problem. Rein rechnerisch gibt es für alle Ausbildungsplatzsuchende auch eine freie Lehrstelle. Doch damit ist weder gewährleistet, dass wir in allen Regionen genügend Angebote haben, noch dass Jugendliche und Ausbildungsbetriebe zueinander finden. Es ist wichtig, dass mehr Betriebe ausbilden und ihre freien Lehrstellen rechtzeitig an die Arbeitsagentur melden. Gerade kleine und mittelständische Betriebe müssen offensiv auf Jugendliche zugehen. Zum Beispiel bei Ausbildungsmessen, aber auch in Schulen, wo sie Berufsbilder vorstellen und Praktika anbieten können. Eine gute Gelegenheit ist auch der 14. Zukunftstag im Land Brandenburg am 28. April.“
Laut dem aktuellen IAB-Betriebspanel haben in Brandenburg nur 24 Prozent aller Betriebe mit einer Ausbildungsberechtigung auch tatsächlich Ausbildungsplätze für das Ausbildungsjahr 2014/2015 angeboten. Im Ländervergleich war das der niedrigste Anteil.
Golze betonte: „Bewerbungen sind heute ein beidseitiger Prozess. Auch die Betriebe müssen bei Jugendlichen, Eltern und sogar Großeltern punkten und in der Region präsent sein. Gerade kleine und mittlere Betriebe sind hier oftmals weniger erfahren – es mangelt an Personal und Zeit, um sich der Gewinnung ihrer Nachwuchskräfte zu widmen. Ein erster Schritt ist der Erfahrungsaustausch mit anderen Ausbildungsbetrieben.“
Um diesen Austausch zu fördern, bieten die Partner der Brandenburger Ausbildungsoffensive im Rahmen der „Woche der Ausbildung 2016“ konkrete Hilfestellungen an: Die IHK Ostbrandenburg veranstaltet beispielsweise am 9. März in Erkner eine Ausbildertagung zu dem Thema „Vielfalt – Chance für die Ausbildung“ – mit vielen Tipps, wie Jugendliche mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen erfolgreich in Ausbildung integriert werden können. Das Arbeitsministerium bietet in Zusammenarbeit mit dem Träger k.o.s. GmbH am 10. März in Potsdam den Workshop „Azubis gewinnen leicht gemacht!? Strategien und Instrumente für kleine und mittlere Unternehmen“ an. Hier können Unternehmen ihre Erfahrungen austauschen und sehen, durch welche Maßnahmen passende Auszubildende gefunden werden können. Die zentrale Botschaft ist, dass jeder Betrieb ein attraktiver(er) Ausbildungsbetrieb werden kann.
Im Oktober startete die Ausbildungsoffensive „Brandenburg will Dich! Hier hat Ausbildung Zukunft“. Gemeinsam wollen Landesregierung, Arbeitgeber, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Gewerkschaften, die Bundesagentur für Arbeit und weitere Partner die Berufsausbildung stärken.
Weitere Informationen unter: www.ausbildungskonsens-brandenburg.de
Foto: BILDHAUS Karoline Wolf
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg