Komponistenporträt: Antonín Dvořák
Termine:
Freitag, 15. Januar 2016, 20.00 Uhr, Großes Haus
Sonntag, 17. Januar 2016, 19.00 Uhr, Großes Haus
Im Mittelpunkt des vierten Philharmonischen Konzerts stehen Werke von Antonín Dvořák. Zu hören sind die siebte Sinfonie und das Cellokonzert h-Moll.
Beim Namen Dvořák denkt man rasch an seinen Bezug zur böhmischen Musik. Tatsächlich prägt der böhmische Tonfall das Cellokonzert, wobei Dvořák keine Volksweise direkt zitierte, sondern entsprechende Themen erfand. Dies ließ ihm weitaus mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung. Anklänge an Volkmusik sind auch im Scherzo der siebten Sinfonie zu vernehmen. Das Volkstümliche rückte für Dvořák hier jedoch in den Hintergrund. In der Siebten, einem seiner größten Erfolge zu Lebzeiten, wollte er vor allem die atmosphärischen und dramatischen Möglichkeiten sinfonischen Komponierens ausloten.
Das Cellokonzert, das zu den beliebtesten Werken dieser Gattung gehört, komponierte Dvořák in Amerika. Den Solopart übernimmt Maximilian Hornung. Der 29-Jährige stammt aus Augsburg und wurde mit erst 23 Jahren Solocellist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Seinem inneren Antrieb folgend gab er diese renommierte Position nach vier Jahren auf, um sich ganz seiner Berufung als Solist und Kammermusiker zu widmen. Über die Musikalität und das Können des weltweit erfolgreichen Cellisten urteilte ein Kritiker, sie seien „von einem anderen Stern“.
Am Pult des Philharmonischen Orchesters steht Evan Christ, der sich in diesem Konzert mit einem kurzen Werk auch als Komponist zeigt. Der Titel „Atmenergy“ deutet an, worum es ihm geht: Um die Verbindung von Atem, Atmosphäre und Energie. Christ studierte Komposition und Dirigieren, legte seinen Arbeitsschwerpunkt schließlich auf die Orchesterleitung. Nachdem unter seiner Leitung in den vergangenen Jahren am Staatstheater mehr als 50 Werke uraufgeführt wurden, stellt er dem Cottbuser Publikum nunmehr seinen persönlichen Blick auf die Musik unserer Zeit vor. Mit diesem keineswegs selbstverständlichen und lange überlegten Schritt möchte er unterstreichen, wie wichtig ihm zeitgenössische Musik und die bisherigen Uraufführungen sind.
Maximilian Hornung
Foto: Marco Borggreve
Quelle: Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus STAATSTHEATER COTTBUS