Innenstaatssekretär Kahl: „Weiterer Schritt zur Beendigung von Provisorien“ – Bürger informieren sich beim Tag der offenen Tür
Nach mehrmonatigen Bauarbeiten können die ersten Flüchtlinge auf dem Gelände der ehemaligen Lausitz-Kaserne in Doberlug-Kirchhain (Landkreis Elbe Ester) jetzt in einem festen Gebäude untergebracht werden. Inter-essierte Bürgerinnen und Bürger konnten sich am Samstag bei einem Tag der offenen Tür ein Bild von der künftigen Unterbringung in der Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber machen. Das jetzt sanierte Wohnheim bietet Platz für bis zu 400 Personen. Außerdem wurden eine Mensa für die Versorgung der Flüchtlinge sowie eine Ambulanz und Verwaltungsbüros hergerichtet.
Innenstaatssekretär Matthias Kahl sagte: „Mit der Sanierung der Gebäude verbessert sich die Erstunterbringung von Flüchtlingen in Doberlug-Kirchhain deutlich. Nach den Notmaßnahmen vom Spätsommer ist dies ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Beendigung von Provisorien. Durch den Umbau von Teilen der ehemaligen Lausitz-Kaserne entsteht ein Ort, an dem die Flüchtlinge zur Ruhe kommen und die notwendigen Formalitäten für die Aufnahme in Deutschland erledigen können.“ Kahl dankte auch den beteiligten Baufirmen und ihren Mitarbeitern für den fristgerechten Abschluss der Arbeiten. „Auch das ist ein Beitrag zur Willkommenskultur“, sagte der Staatssekretär.
Betreiberin der Außenstelle Doberlug-Kirchhain ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Die Bewachung der Liegenschaft erfolgt durch die Firma City Schutz GmbH. Die medizinische Erstuntersuchung der Flüchtlinge führt das Elbe-Elster Klinikum Finsterwalde durch. Das Klinikum erhält dafür eigene Räume in der Einrichtung. Außerdem ist am 1.12.2015 auf dem Gelände ein Röntgencontainer in Betrieb genommen worden, in dem Röntgenaufnahmen der Lunge vorgenommen werden.
„Die bisher genutzten beheizten Zelte auf dem ehemaligen Kasernengelände für bis zu 464 Menschen sollen als absolute Notreserve zunächst stehen bleiben“, erläuterte Kahl. „Wir wissen nicht, wie sich die Flüchtlingslage weiter entwickelt.“
In einem zweiten Bauabschnitt, der bereits im November angelaufen ist, entstehen durch Sanierung weiterer Gebäude ein Familienwohnheim sowie ein Schul- und Freizeitheim für Flüchtlinge. Die Inbetriebnahme dieser Gebäude ist für Herbst 2016 vorgesehen. Insgesamt wird das Land rund 18,4 Millionen Euro in die Gebäudesanierung und Ausbau am Standort Doberlug-Kirchhain investieren. Darin enthalten ist auch der Bau von Spiel- und Sportplatzflächen.
Die Sanierung von Gebäuden der ehemaligen Lausitz-Kaserne ist Teil des Ausbaus der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes für Asylbewerber. Mit der Planung war Anfang dieses Jahres unter dem Eindruck steigender Asylbewerberzahlen begonnen worden. Die Anstrengungen wurden nach der deutlichen Zunahme der Flüchtlingszahlen seit September noch einmal verstärkt.
Als nächsten Schritt wird die Zentrale Ausländerbehörde (ZABH) des Landes im Januar einen ersten Bauabschnitt von 1.000 Plätzen der neuen Außenstelle in Wünsdorf übernehmen. Der zweite Bauabschnitt in Wünsdorf soll ebenfalls noch im nächsten Jahr in Betrieb gehen. Zudem soll zum Jahresbeginn 2016 ein neues Familienhaus auf dem ZABH-Gelände in Eisenhüttenstadt mit 235 Plätzen bezugsfertig sein. Daneben schreitet die Aufstockung der Unterbringungskapazitäten durch Errichtung von Leichtbauhallen an den Standorten Potsdam und Frankfurt (Oder) voran.
Foto: Sandra Mattner
Quelle: Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg