Mitnetz investiert ca. 33 Mio. in den 110 KV Netzausbau
Maik Sawitzki von Mitnetz, einem Unternehmen der enviaM Gruppe, informierte den Bauausschuss der Stadt Großräschen am 27.10. über den Netzausbau im Stadtgebiet. Die Solar- und Windanlagen der Region erzeugen einen großen Energieüberschuss. Um Netzüberlastungen vorzubeugen, plant Mitnetz für Anfang 2017 neue Umspannwerke und Hochspannungsleitungen.
Für Großräschen ist das ein Glücksfall. Es wird um das Stadtgebiet herum eine neue leistungsstärkere Hochspannungsleitung auf der alten Baggertrasse gebaut. Sie ersetzt die Leitung, die direkt durch das Stadtgebiet am Sportplatz vorbei und seitlich der Rosa-Luxemburg-Straße verläuft und damit jahrelang das Siedlungsgebiet teilte. Der Rückbau der alten Strommasten hat eine positive Änderung des Stadtbildes zur Folge. Für die Stadtentwicklung erschließen sich zukünftig viele neue Möglichkeiten, da im Moment zentrale und verbindende Stadtflächen durch diese Hochspannungsleitungen blockiert werden.
Nördlich von Großräschen soll für ca. 9 Mio. ein 380/110-kV-Umspannwerk neu erbaut und das vorhandene 100-KV Umspannwerk Woschkow ausgebaut werden. Von dort aus werden zwei große Hochspannungsleitungen den Strom nach Schwarzheide und Finsterwalde leiten. Durch die Nutzung besonderer Masttypen (A68 und A79) können trotz viel höherer Leistung größtenteils die Flächen bestehender Trassen wiederverwendet werden.
Im Ausschuss wurden einige Fragen gestellt. Dabei erklärte Maik Sawitzki, dass das Verlegen von Erdkabeln als Alternative geprüft worden sei, aber weder ökologische noch finanzielle Vorteile biete. Für die betroffenen Waldflächen sind Ausgleichsverfahren möglich. Grundsätzlich stimmten die Abgeordneten und die sachkundigen Einwohner des Bauausschusses der Planung zu.
Hintergrundinformation:
Bereits 27,3 % des deutschen Stromabsatzes wird durch erneuerbare Energien eingespeist. Besonders Brandenburg ist führend im Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Versorgungsbereich von Mitnetz-Strom, zu dem auch der Landkreis OSL gehört, erreicht schon heute die Ausbauziele der Bundesregierung für das Erneuerbare Energien-Gesetz für 2035. Im Landkreis OSL werden 353 MW über Windenergie und 226 MW über Solarenergie eingespeist. Damit ist nicht nur der regionale Verbrauch gedeckt, es wird insgesamt ein großer Überschuss an Energie produziert, der in überregionale Netze eingeleitet werden muss. EEG-Strom entsteht häufig in Gebieten, die selbst wenig Industrie und Bevölkerung und damit wenig Energiebedarf haben. Das stellt zusätzliche Anforderungen an die unterschiedlichen Netzbetreiber, die inzwischen eng zusammenarbeiten, um Pilotprojekte durchzuführen und gemeinsam Gesetzesveränderungen anzustrengen.
Quelle & Foto: Stadt Großräschen