Teilnehmer berichten über ihre Erfahrungen
Die Aktion „Räuberleiter – mit Ausbildungspaten meine Berufung finden“ des nun zu Ende gegangenen Schuljahres hat mit einem gemeinsamen Tennisturnier von Schülern und Paten im Juli ihren Abschluss gefunden.
„Das Ziel der Aktion Räuberleiter war und ist es, Jugendliche von der Schule ins Berufsleben zu begleiten“, so Projektleiter Arwed Obst von der ASG Spremberg GmbH. Mentoren unterstützen die Schüler bei der Suche nach geeigneten Praktikumsplätzen, in denen es möglich ist, sämtliche Stationen des Berufslebens zu erfahren. Sie bereiten die Jugendlichen auf bevorstehende Bewerbungsgespräche vor und streben den Abschluss passender Lehrverträge an. Die Schüler wählen die Mentoren selbst aus, der Mentor begleitet dann den Schüler über zwei Jahre bis zum Abschluss der 10. Klasse.
Moritz Schulz aus der Berufsorientierenden Oberschule in Spremberg begleitete Hans-Joachim Petrick vom Sportverein SG Einheit, vor seinem Ruhestand Instandhaltungsmechaniker bei Vattenfall.
Moritz Schulz über seine Erfahrungen: „Anfangs war es schwer, sich an die wöchentlich verabredeten Zeiten zu halten. Doch ich habe mich da reingefuchst. Wir sind viel spazieren gegangen und dadurch buchstäblich in Bewegung gekommen.“ Hans-Joachim Petrick bestätigt das: „Wir konnten über alles reden, das Vertrauen wuchs von Woche zu Woche. Für unsere Treffen haben wir themenorientierte Ausflugsziele ausgesucht – Museen, Ausstellungen oder auch in der Natur.“
Moritz Schulz zu seinen Zielen: „Ich möchte ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren und danach eine Ausbildung in der KFZ-Branche beginnen. Bis dahin gibt es noch viel zu tun. Mit der Unterstützung meines Mentors will ich noch einige Noten auf meinem nächsten Zeugnis verbessern.“
Das Abschlusstreffen von Mentoren und Schülern verlief spürbar harmonisch. Alle hatten viel Spaß beim gemeinsamen Tennisturnier. Die Schüler erhielten ein Zertifikat für die Teilnahme im ersten Jahr, das positiv in ihre Bewerbungsunterlagen Eingang finden kann.
Die Aktion „Räuberleiter“ sucht auch für das kommende Schuljahr Bürger, die sich eine ehrenamtliche Arbeit als Mentoren vorstellen können. „Einfach mal den Opa fragen – wer hat das nicht als junger Mensch schon mal gedacht, wenn er Rat suchte? Aus dieser Idee entstand die Aktion. Es geht hier in erster Linie um Vertrauensbildung, der autoritäre Stil ist für diese Aufgabe weniger gefragt“, so Anja Beck von der ASG Spremberg GmbH.
Wolfgang Reichenberg (62), ehemals Dozent für regenerative Energien und einer der Mentoren: „An diesem Projekt mitzuwirken ist etwas ganz besonderes. Die Kinder erfahren Wertschätzung und glauben wieder mehr an sich selbst. Dass ist viel Wert.“
Neustart Aktion Räuberleiter Schuljahr 2015/16:
Für das kommende Schuljahr werden wieder aktive Bürger gesucht, welche einen Teil ihrer Freizeit in Schüler investieren möchten. Wer kann Mentorin oder Mentor werden? Wer in Spremberg oder der näheren Umgebung wohnt, gerne ehrenamtlich arbeitet, um die 50 Jahre oder älter ist und genügend freie Zeit für das Mentorat hat. Interessenten für diese spannende Tätigkeit können sich ab sofort bei der Freiwilligenagentur Spremberg unter der Telefonnummer 03563 6090321 (E-Mail: [email protected]) melden. Die Aktion „Räuberleiter“ ist eine aus Bundes- und Landesmitteln geförderte Initiative der ASG Spremberg GmbH, der Freiwilligenagentur und der Berufsorientierten Oberschule Spremberg. Das Projekt läuft seit 2013 und richtet sich an Jugendliche in der Phase der Berufsfindung.
Bild 1: Schüler Moritz Schulz mit seinem Mentor Hans-Joachim Petrick.
Bild 2: Arwed Obst, Projektleiter der Aktion „Räuberleiter“ bei der ASG Spremberg GmbH mit einem Teilnahmezertifikat für die Bewerbungsunterlagen der teilnehmenden Schüler.
Fotos: Gabriele Hofmann
Quelle: Wirtschaftsförderung der Stadt Spremberg und Gemeinde Spreetal