Ein Riesengeheimnis wird alljährlich in Willmersdorf um das traditionelle Sportfest gemacht. Nicht etwa die Frage gegen wen wohl die Fußball-Mannschaften der Damen und Herren zum freundschaftlichen Vergleich antreten werden, oder was wohl der Kuchenbasar an Köstlichkeiten bieten wird, bewegt die Gemüter. Vielmehr kreist die Frage durch den Cottbuser Ortsteil, mit welcher Überraschung wohl die Gymnastik-Frauen am Sonntagnachmittag ihr Publikum unterhalten werden. Weil es in den vergangenen neun Jahren Gewohnheit wurde, dass die 17 Frauen zählende Gruppe mit einem stets lustigen, aber immer ziemlich professionell dargebotenen Programm die Leute erfreute. Mal stand das Leben im Wilden Westen im Mittelpunkt, Dieter Bohlens Unterhaltungsshow wurde schon imitiert und es gab bereits Imitationen zum Thema Deutsche Hitparade.
Auf das Programm 2015 angesprochen, musste auch der Vorsitzende der Sportgemeinschaft Konrad Golz passen: “Beim besten Willen kann ich das nicht sagen. Frauen sind ja oft sehr mitteilsam und quatschen alles Nötige oder Unnötige aus. Aber zu dieser Sache halten alle dicht. Da kommt keiner ran – unglaublich eigentlich!”
So hob sich am Sonntag pünktlich um 15.00Uhr der symbolische Vorhang, als sich Margitta Bischoff als pensionierte Lehrerin Nikolai vorstellte und sie ihre Sportfreundin Ulrike Jankowski, dargestellt als Schüler Torben Henning an die Landkarte bat. Wo der Eleve sich in der Geografie auskennen sollte und Besonderheiten zu den deutschen Bundesländern nennen musste. Worauf einzelne Gymnastinnen auf die Fläche kamen, um diese Ländereien musikalisch darzustellen. Die von Hans Albers besungene Reeperbahn durfte nicht fehlen, als es um Deutschlands Norden ging. Der Rennsteig wurde besungen und getanzt und es wurde die Fischerin vom Bodensee dargestellt. Den größten Beifall jedoch heimste das “17.Bundesland – Mallorca” ein. “Weil da ja nur deutsch gesprochen wird ist es auch ein Bundesland”, wie Schüler Henning treffend bemerkte. Zwölf der Gymnastik- frauen tanzten nach Line-Dance-Art zu einem rassigen spanischen Titel, der die Besucher beim Finale des Tages zu höchster Euphorie verleitete.
Länger, als ein halbes Jahr hatten die Damen geübt, mittendrin stets die Bürgermeistern des Ortsteiles Anke Schulz: “Es ist ein so schönes Gefühl, dass wir als kleine Gruppe unseren Einwohnern, genau wie den vielen Gästen die uns zu diesem Anlass traditionell besuchen stets so viel Freude machen können. Da sind die unzähligen Abende der Ideenfindung, der Vorbereitung und des Trainings der Vorführungen glatt vergessen. Ich muss sagen, dass ich so richtig stolz bin auf meine Mädels!”
Einen kleinen Videoeinblick gibt’s hier: