Arbeitsministerin Golze: Arbeit darf nicht krank machen
Jeder Mensch hat das Recht auf eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung. Das betonte Brandenburgs Arbeitsministerin Diana Golze vor dem morgigen Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (28. April). Golze sagte: „Die Arbeitswelt wird immer stärker von Zeitdruck, Hektik und einer zunehmenden Arbeitsmenge geprägt. Arbeit darf Menschen aber nicht krank machen. Die Regeln zum Arbeitsschutz müssen jetzt endlich an die moderne Arbeitswelt angepasst werden. Eine Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdungen durch psychische Belastung ist überfällig. Die Reform der Arbeitsstättenverordnung muss durch den Bund zügig umgesetzt werden.“ In Brandenburg gab es im Jahr 2013 rund 25.700 meldepflichtige Arbeitsunfälle, darunter sechs tödliche.
Golze sagte: „Vor dem Hintergrund des rasanten Wandels in der Arbeitswelt ist es absolut unverständlich, warum die Bundesregierung weder die novellierte Arbeitsstättenverordnung in Kraft setzt, noch den auch auf Initiative Brandenburgs vom Bundesrat bereits 2013 verabschiedeten Entwurf einer Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdungen durch psychische Belastung umsetzt. Die Klagen der Arbeitgeberverbände über zu viel Bürokratie durch die geplanten Änderungen erscheinen vorgeschoben. Zudem nehmen sie nicht zur Kenntnis, dass von einem guten Arbeitsschutz auch die Unternehmen profitieren. Denn gesunde Unternehmen sind auf gesunde Beschäftigte angewiesen. Betriebe, die auf gesundheitsfördernde Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung achten, haben einen Wettbewerbsvorteil. Sie steigern die Motivation ihrer Beschäftigten und damit ihre Produktivität.“
Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und weitere arbeitsbedingte Erkrankungen verursachen in Deutschland hohe Kosten. Nach Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin führte in 2013 die Arbeitsunfähigkeit zu einem Produktionsausfall anhand der Lohnkosten von etwa 59 Milliarden Euro. Durch Verlust an Arbeitsproduktivität gingen damit der deutschen Volkswirtschaft rund 103 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung verloren. Die Unfallversicherungsträger hatten laut Bericht der Bundesregierung (Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2013) Nettoaufwendungen in Höhe von 13,9 Milliarden Euro.
Der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz findet jedes Jahr am 28. April statt. Er wurde von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) eingeführt, um sichere, gesunde und menschenwürdige Arbeit zu fördern.
Foto: BILDHAUS Karoline Wolf
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg