Die Industrie- und Handelskammer (IHK) begrüßt die heutige Ankündigung des Vorstandes der Deutschen Bahn AG, die beiden größten Städte Brandenburgs – Potsdam und Cottbus – wieder stärker ans Fernverkehrsnetz anzuschließen. Von der heute in Berlin vorgestellten größten Angebotsoffensive in der DB-Fernverkehrsgeschichte profitiert auch Brandenburg.
Geplant ist, dass ab dem Jahr 2022 alle zwei Stunden Fernverkehrszüge von der Nordsee über Magdeburg und Berlin nach Cottbus fahren. Das entspräche einer Verzehnfachung des heutigen Angebotes an Fernverkehrszügen nach Cottbus. In der Landeshauptstadt Potsdam würde ebenfalls alle zwei Stunden ein Fernverkehrszug Richtung Hannover halten.
Aber erst für das Jahr 2019 sind regelmäßige Halte von DB-InterCity Zügen am künftigen Flughafen BER in Schönefeld auf der Strecke Rostock-Berlin (Flughafen BER)-Dresden geplant.
„Es ist äußerst bedauerlich, dass die neuen Fernverkehrsangebote erst so spät in Brandenburg eingeführt werden und dass es die Deutsche Bahn verpasst hat, auch den für die Wirtschaft so wichtigen Anschluss an die polnischen Metropolen bis 2030 zu planen“, sagt Jens Krause, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus. „Die Deutsche Bahn AG leistet mit ihrer Angebotsoffensive einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Dazu sollte aus Sicht der Wirtschaft auch der Anschluss an unser direktes Nachbarland Polen gehören.“
Geht es nach den aktuellen Plänen der DB AG werden weder Breslau, Krakau, Stettin noch Danzig in den nächsten 15 Jahren eine schnelle Eisenbahnverbindung nach Deutschland erhalten. Als Grund führt die Deutsche Bahn AG den schlechten Infrastrukturausbau auf der Schiene zwischen Polen und Deutschland an, der die Investitionsbereitschaft des Unternehmens hemmt.
Von aktuell fünf Grenzübergängen zwischen Brandenburg und Polen ist für die Eisenbahn bisher nur der Grenzübergang in Frankfurt (Oder) durchgängig elektrifiziert. Auch künftig wird die Deutsche Bahn von dort Fernverkehrszüge nach Warschau anbieten.
Quelle: IHK Cottbus