Zum dritten Mal führt das Menschenrechtszentrum Cottbus (MRZ) vom 09. bis zum 11. September auf dem Gelände der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus das erfolgreiche Projekt „Weggesperrt“ durch. 50 Schüler der Klassenstufe 10 des Niedersorbischen Gymnasiums und des Max-Steenbeck-Gymnasiums setzen sich jeweils von 8:00 und 13:00 Uhr mit künstlerischen Mitteln mit der politischen Haft im ehemaligen Zuchthaus Cottbus auseinander. Ziel ist es, im 25. Jubiläumsjahr des Mauerfalls den in der DDR politischen Verfolgten zu begegnen, sich über die damalige Zeit und die Zustände im Hafthaus zu informieren und ihre Eindrücke und Erkenntnisse in selbst geschaffenen Kunstwerken umzusetzen.
Der 9. September steht im Zeichen der Erkundung und Begegnung. Am authentischen Ort sprechen die Schüler mit den ehemaligen politischen Häftlingen über ihre Erfahrungen in der DDR und die politische Verfolgung. Die Jugendlichen sollen selbständig Fragen nach den Erlebnissen während der Inhaftierung stellen und versuchen, in die Gedanken- und die Gefühlswelt der ehemaligen politischen Gefangenen einzutauchen.
Am 10. September begeben sich die Zehntklässler auf die Suche nach geeigneten Orten, Motiven, Momenten, Situationen und Geräuschen, in denen sich die damaligen Zustände und insbesondere die Empfindungen der Häftlinge widerspiegeln. Unter Anleitung von sieben erfahrenen Workshopleitern kreieren sie eigene Kunstwerke, z. B. Gedichte, Bilder, Fotos, experimentelle Bewegungen, Geräuschcollagen, Faltrollos sowie Kurzgeschichten. Die Ergebnisse werden am letzten Projekttag, dem 11. September um 10:30 Uhr in der Gedenkstätte präsentiert. Mitte Oktober ist eine Ausstellung mit dem Titel „Weggesperrt“ für die Öffentlichkeit vorgesehen.
Im Projekt „Weggesperrt“ sind nicht nur die drei ehemaligen politischen Häftlinge Siegmar Faust, Joachim Heise und Gino Kuhn eingebunden. Weitere Einrichtungen und Experten aus der Stadt Cottbus wie das Dieselkraftwerk mit der Museumspädagogin Anke Palme, das Glad-House mit der Leiterin der Kulturwerkstatt Ines Göbel sowie die Choreografin und Leiterin der TANZwerkstatt Golde Grunske, der Fotograf Alex Janetzko und der Filmemacher Stefan Göbel tragen mit ihren besonderen Fähigkeiten dazu bei, dass sich die Workshopteilnehmer mit interessanten, emotionalen und kreativen Methoden mit der schwierigen Thematik der politischen Verfolgung nachhaltig auseinandersetzen.
Das Projekt wird vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (MBJS) und dem Verein „Gegen Vergessen, Für Demokratie“ gefördert.
Quelle: Menschenrechtszentrum Cottbus