Am 02.September lud der Bürgerverein „wir von hier“ die Direktkandidaten des Wahlkreises 28 zu einem Kandidatenforum ein.
Der Einladung folgten die Direktkandidatin der SPD, Sylvia Lehmann, der Direktkandidat der CDU, Olaf Schulze, der Direktkandidat von Bündnis 90/Grüne, Andreas Rieger und der Spitzenkandidat der FDP, Gregor Beyer.
Schon zu Beginn der Veranstaltung wurden die Plätze im Restaurant „Goldener Löwe“ knapp.
Kernthemen der Diskussionen sollten sein:
1. Die Lübbener Verkehrssituation und Möglichkeiten einer Zeitnahmen Lösung
2.Die Auswirkungen der Polizeistrukturreform „Polizei 2020“ auf das Sicherheitsgefühl in Lübben
3. Die Folgen und Auswirkungen des Grundwasseranstieges
Durch die Veranstaltung führte Thomas Kaiser.
In einer überaus konstruktiven, sachlichen und trotzdem lebhaften Diskussionsrunde wurden die Standpunkte der Landtagskandidaten erörtert aber auch die Sichtweisen und Anliegen der Lübbnerinnen und Lübbner.
Einstimmigkeit zwischen Kandidaten und Bürgern herrschte unter anderem zum ersten Thema, der Verkehrssituation in Lübben. Es muss einen zweigleisigen Weg geben, der bestehen muss aus der umfassenden Sanierung der innerstädtischen Straßen und der langfristigen Perspektive, den Schwerverkehr aus Lübben, mittels einer ortsfernen Umfahrung zu verbannen.
Gerade Gregor Beyer, verkehrspolitischer Sprecher der FDP Landtagsfraktion, machte deutlich, dass die derzeitige Situation keinen weiteren Aufschub dulde und verwies auf die bisherigen Anfragen der FDP Fraktion im Brandenburger Landtag.
Aber auch Sylvia Lehmann (SPD) erinnerte abermals an die Bedeutung der Verkehrsproblematik, gerade für den Tourismusstandort Lübben.
Andreas Rieger (Bü90/Grüne) entgegnet, dass aus seiner Sicht eine Ortsumfahrung ehr unrealistisch ist und sich die Anstrengungen auf den innerstädtischen Ausbau konzentrieren sollten. Dazu stellte der Lübbenauer Ingenieur Lieke sein Kreisverkehrskonzept vor.
Die Auswirkungen der Polizeistrukturreform erläuterte Olaf Schulze (CDU), selbst Beamter im Schutzbereich Dahme Spreewald, recht anschaulich. Vor allem die Auswirkungen auf die Kriminalitätslage, die Interventionszeiten und die polizeiliche Prävention.
Jedoch herrschte zu diesem Thema dann doch nicht ungetrübte Einigkeit, da unser Standpunkt ist, dass sich die Sicherheit der Bevölkerung nicht an abstrakten Personalzahlen darstellen lässt, wenn der Beamte auf der Straße schlicht weg fehlt.
Vollkommene Einigkeit besteht hingegen zur Forderung, dass die Polizeiwache Lübben in jedem Fall eine 24 Stunden Wache bleiben muss!
Zum dritten Themenkomplex ging es um die Folgen des Grundwasseranstieges der letzten Jahre. Gerade Wohngebiete in Lübben Ost und in Lübben Nord leiden seit neuerer Zeit unter nassen Fundamenten und Kellern.
Man könnte meinen, dass dies im Spreewald ehr normal sein. Jedoch gab es diese Erscheinungen in den vergangenen dreißig Jahren eben nicht.
So verwunderte es auch nicht, dass Andreas Rieger (Bü90/Grüne)abermals in Erinnerung rief, dass der Spreewald eine Kultur- und Auenlandschaft ist.
Das bejahte Thomas Kaiser, verwies aber darauf, dass in den letzten Jahrzehnten die Zeit nicht stehen geblieben ist, sich auch der Spreewald weiterentwickelt hat.
Gregor Beyer, im Hauptberuf Diplom-Forstingenieur, skizzierte die Auswirkungen von Hochwasser und vor allem Stauwasser auf die Forst- und Landwirtschaft.
Hier ist das Land gefordert vor allem die Pumpwerke und das ehemalige Meliorationssystem endlich in einen funktionierenden Zustand zu versetzen.
Aber nicht nur der Grundwasseranstieg bereitet Sorgen. Vor allem die zunehmende Sulfatierung der Spree stimmt besorgt.
Abschließend bleibt festzustellen, das höchste Gut unserer Demokratie ist es, eine Wahl zu haben.
Am 14.09.2014 besteht dazu abermals die Gelegenheit. Bitte nutzen Sie diese Gelegenheit. Gehen Sie wählen!
©Thomas Kaiser