Am Mittwochabend besuchten der Landesvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen Brandenburg mit dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Robert Habeck das Bio-Unternehmen Gläserne Molkerei in Münchehofe (Dahme-Spreewald): „Im Ökolandbau liegen riesige Chancen für neue Arbeitsplätze und mehr regionale Wertschöpfung. Leider behandelt die rot-rote Landesregierung den Ökolandbau in Brandenburg immer noch wie ein Randthema“, kritisierte Raschke. Erst nach massivem Protest von Verbänden und der bündnisgrünen Landtagsfraktion führte Brandenburg 2014 die Umstellungsprämie für Landwirte wieder ein, die Rot-Rot im Jahr 2011 abschaffte.
“Wir haben eine wachsende Nachfrage nach Ökoprodukten und es wäre einfach fahrlässig, diese nur durch Importe zu befriedigen. Dazu kommt, dass wir viele Probleme, die durch die konventionelle Landwirtschaft entstehen, durch den Ökolandbau, der auf den Einsatz von synthetische Pflanzenschutzmitteln verzichtet und den Tieren mehr Platz gibt, nicht haben”, berichtet Habeck aus Schleswig-Holstein. Raschke bestätige die Erfahrungen des Ministers: „Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg bietet einen großen, weiter wachsenden Markt für „Bio made in Brandenburg“. Doch die Nachfrage werde aktuell nicht annähernd aus der Region gedeckt, so Raschke. „Eine ökologische Landwirtschaft ist die beste Lösung für die Probleme unserer Zeit. Sie setzt auf natürliche Kreisläufe und artgerechte Tierhaltung. Sie arbeitet mit der Natur und nicht gegen sie. Damit trägt der Ökolandbau besonders dazu bei, Bodenfruchtbarkeit, Klima, Trinkwasser und die Artenvielfalt zu schützen“, sagte der Landesvorsitzende der Brandenburger Bündnisgrünen in Münchehofe.
Für Brandenburg fordert Raschke eine langfristige Strategie und einen Aktionsplan zur Förderung des Ökolandbaus. In Schleswig-Holstein sei man schon weiter. Der Landwirtschaftsminister des nördlichen Bundeslandes startete erst Anfang des Sommers eine breit angelegte Kampagne zur Förderung des Ökolandbaus. Seine rot-grüne Landesregierung habe sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Schleswig-Holstein zu verdoppeln. „Solch ein klares Signal aus der Politik vermisse ich in Brandenburg“, sagte Raschke. Auch die Gläserne Molkerei würde sich freuen, wenn noch mehr Landwirte in Brandenburg auf Bio-Produktion umstellen. Die Nachfrage wachse schneller als das hiesige Rohstoffangebot.
Quelle: Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg