Landestourismusverband Brandenburg fordert dauerhafte Pflege der Radinfrastruktur
Brandenburg ist ein bundesweit bekanntes und hoch geschätztes Paradies für Radfahrer. Das Bundesland belegt laut aktuellen Umfragen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) den zweiten Platz unter den beliebtesten Radreisezielen Deutschlands. Mit einem jährlichen Gesamtumsatz von 850 Millionen Euro macht der Radtourismus immerhin rund 25 Prozent des gesamttouristischen Umsatzes Brandenburgs aus. Um so wichtiger ist es, die teilweise sehr hohe Qualität und auch die dauerhafte Instandhaltung der Radwege inklusive ihrer Beschilderung verlässlich abzusichern. Zahlreiche Erhebungen und Studien speziell zu diesem Thema haben gezeigt, dass nur gute und lückenlos ausgeschilderte Routen für Radtouristen interessant sind und dementsprechend bei der Urlaubsplanung in die engere Auswahl kommen. Die organisatorische und finanzielle Verantwortung für diese Instandhaltung, aber auch der Ausbau bereits vorhandener Radwege ist aktuell sehr kleinteilig geregelt, was angesichts vieler regionenübergreifender Touren sehr aufwändig zu koordinieren ist. Der Landestourismusverband Brandenburg (LTV) hat sich aus diesem Grund in diesen Tagen in einem offenen Brief an die zuständigen Ministerien und Parlamentarier gewandt, um ein landesweites Programm zum Erhalt der Radwegeinfrastruktur zu fordern.
Derzeit kümmern sich die Gemeinden, Landkreise und erklärt Landtagspräsident Gunter Fritsch, Vorsitzender des Landestourismusverbandes Sie können aber unmöglich die gesamten 6.800 Kilometer in Schuss halten. Für die einheitliche Pflege der Routen, beispielsweise auch der gibt es bisher keinen Die Folgen werden jetzt deutlich: Mehrere Teilabschnitte der Radwegeinfrastruktur weisen bereits erhebliche Mängel auf. So ist beispielsweise der Streckenabschnitt zwischen Wittenberge und Perleberg sanierungsbedürftig, da hier viele Wurzeln an die Oberfläche brechen und den Radverkehr stören. Die Pflege der Wege kostet im Jahr landesweit zwischen fünf und acht Millionen Euro. Diese Kosten können die betroffenen kleinen Gemeinden oftmals aber nicht stemmen“, ergänzt LTV-Geschäftsführer Peter Krause.
„Immerhin sind derzeit“, so Krause weiter, „18 Radrouten mit mehr als 5.000 Kilometer mit dem begehrten ADFC-Klassifizierungssiegel als ‚ADFC-Qualitätsradrouten’ zertifiziert. Damit ist Brandenburg aktuell noch der bundesweite Qualitätsführer. Das sollten wir nicht gefährden!“
„Wenn diese Radwege nicht kontinuierlich instand gehalten und gepflegt werden, wird sich deren Zustand stetig weiter verschlechtern“, so LTV-Vorsitzender Fritsch abschließend. „Die Radrouten, die ausnahmslos alle Landkreise berühren, sind aber die Grundlage für sehr viele touristische Aktivitäten und ein Schlüsselkriterium für die erfolgreiche Etablierung der touristischen Marke ‚Brandenburg’ sowie deren Vermarktung. Bereits jetzt gibt es neben der „normalen“ Hotellerie über 400 registrierte Bett & Bike-Betriebe. Ein Fernbleiben der Radtouristen wäre mit schwerwiegenden wirtschaftlichen Einbußen in diesem sehr sensiblen Tourismussegment verbunden.“
Weitere Infos: ltv-brandenburg ; www.radverkehrsanalyse-brandenburg.de