Am 26. Juli war es wieder soweit: hunderte Musikfans pilgerten auf die kleine Erleninsel mitten im Spreewald, um zwei legendäre britische Rockbands hautnah zu erleben. Mit Sweet und Showaddywaddy sorgten gleich zwei Rockgrößen für ausgelassene Stimmung unter den Zuschauern. Der warme Sommerabend tat sein Übriges, um allen einen passenden Rahmen für „Rock in Wotschofska“ zu bescheren. Die ersten Besucher kamen bereits am späten Nachmittag mit dem Kahn, zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf der Wotschofska an und brachten sich in Feierlaune. Sogar ein Paddelkahn mit vielen fleißigen Paddlern hatte sich zu der kleinen Erleninsel aufgemacht. Dass das Konzert eine knappe halbe Stunde später als geplant begann, störte keinen – alle hatten Verständnis, dass Sweet aufgrund einer Verspätung in Heathrow etwas in Verzug geraten waren. „Die Stimmung hat von der ersten Minute an gepasst! Das Publikum und die Musiker haben schnell die richtige Wellenlänge gefunden, so dass es ein richtig gutes Konzerterlebnis war. Die Menschen haben getanzt und sich richtig mitnehmen lassen von der großartigen Live-Performance. Das Wetter war grandios“, erklärt der sichtlich zufriedene Veranstaltungsmanager Daniel Schmidgunst vom Spreewald-Touristinformation Lübbenau e. V.
Und es war Musikgeschichte zum Anfassen, die den Besuchern geboten wurde. Zuerst betrat mit Sweet ein musikalisches Schwergewicht aus Großbritannien die Bühne. Sie verkörperten an diesem Abend die Energie, mit der sie in den 70er Jahren zu einer der erfolgreichsten Glam-Rock-Band überhaupt wurden. Hits wie „Ballroom Blitz”, “Teenage Rampage” oder “Love is like Oxygen” dürften auch an diesem Abend auf der Wotschofska nicht fehlen. Im Anschluss zeigten die Musiker von Showaddywaddy, warum sie seit 40 Jahren für echten Rock’n Roll mit Retro-Elementen stehen. Dass die Briten in ihrer langen Bandgeschichte zehn Hits in den Top-5 der Charts hatten, spürte auch das Publikum auf der Erleninsel. Songs wie “Under The Moon of Love”, “When” oder “You Got What It Takes” verzückten die Ohren.
Das Publikum zeigte sich begeistert von dem Auftritt der britischen Legenden. Viele fühlten sich an ihre Jugend erinnert und der Satz „Das war unsere Zeit damals“ wurde nicht nur oft gesagt, sondern stand den meisten ins Gesicht geschrieben. Unter ihnen war auch Bärbel Stoppa aus Fleißdorf, die mit einer größeren Gruppe angereist ist und gemeinsam mit Freunden aus dem Westen Deutschlands das Konzert erlebte. „Das war meine Jugend, unsere Discozeit. Die Lieder bringen Erinnerungen hoch, in denen wir auf der Rücktour sicher noch schwelgen werden“, sagte sie mit einem Grinsen. Ebenfalls begeistert zeigte sich Steffen Bülow aus Lehde, der bereits zum vierten Mal bei „Rock in Wotschofska“ dabei war. „Zum ersten Mal bei Julia Neigel. Ich bin hier früher schon zum Tanz gegangen. Die Location und das ganze Drumherum sind einfach toll. Außerdem habe ich meiner Frau hier auf der Insel einen Heiratsantrag gemacht. Allein das macht diesen Ort zu etwas ganz besonderem für uns.“ Detlef Siebke aus Colbitz bei Magdeburg hatte sich als einer der ersten Blind-Date-Karten gesichert. „Es sind ja immer tolle Leute hier. Mit der Musik sind wir groß geworden, sie hat uns geformt. Ich habe auch selbst Musik gemacht und in einer Band gesungen. Da macht so ein Konzert natürlich richtig Spaß. Ich bin gerne hier und mag den Spreewald sehr.“ Für die Gäste ging es dann nach dem mitreißenden Auftritt in der warmen Sommernacht zurück nach Lübbenau – die meisten von ihnen traten die Heimreise mit einem breiten Lächeln an, als sie in die Kähne stiegen oder mit dem Fahrrad und zu Fuß den Ort dieses besonderen Konzertabends verließen.
Unterdessen laufen die Planungen für „Rock in Wotschofska 2015“ bereits. „Verraten können wir noch nichts, nur so viel: der Vorverkauf beginnt am 6. Dezember, also den Nikolaustag schon einmal vormerken“, sagt Daniel Schmidgunst.
Quelle: Spreewald-Touristinformation Lübbenau e.V.