Die Grubenteichsiedlung in Lauchhammer, die auf einer mächtigen Tagebaukippe errichtet worden ist, soll voraussichtlich abgesiedelt werden. Zuvor war den betroffenen Hauseigentümern erst im Januar erklärt worden, ihre Häuser seien mit dem Bau von drei inzwischen errichteten Filterbrunnen dauerhaft sicher. Nunmehr ist den Bürgern die Nachricht übermittelt worden, mit diesen Brunnen werde die Standsicherheit der Wohngebäude doch nicht erreicht. Mit weiteren Untersuchungen werden die Betroffenen nun von der LMBV hingehalten. Erst im IV. Quartal lägen die Ergebnisse vor.
“Den Menschen muss jetzt reiner Wein eingeschenkt werden”, fordert die Landtagsabgeordnete Gabriele Theiss (SPD) im Namen der Betroffenen endlich Klarheit und den Mut zur Wahrheit. Sie begleitet die Bürger der Grubenteichsiedlung schon seit Jahren und verlangt immer wieder vehement Ehrlichkeit und Transparenz von den Verantwortlichen.
Hier steht die LMBV in der Pflicht. “Bisher wurden die Bewohner immer wieder vertröstet, obwohl die Diskussion um die Standsicherheit der Siedlung schon seit Jahren andauert und bereits vor der Kommunalwahl mit dem Schicksalsschlag für die Menschen für beendet erklärt wurde “, sagt sie. Obwohl Gabriele Theiss (SPD) und Ingo Senftleben (CDU) im gleichen Wahlkreis gegeneinander antreten, stehen beide für Klarheit gegenüber den Betroffenen und individuelle Lösungen – parteiübergreifend.
“Hier geht es um die Menschen – nicht um Wahlkampf, da stehen wir gemeinsam für unseren Wahlkreis – unabhängig vom Parteibuch”, sagen Gabi Theiss und Ingo Senftleben. Unsicherheit und Verzweiflung, Hoffnung und der Vertrauensverlust in immer wieder nicht eingehaltene Versprechungen seitens der LMBV und der Gemeinsamen Landesplanung Berlin-Brandenburg machen den Bewohnern der hübschen Häuser in der kleinen Siedlung mehr zu schaffen als die schlechte Botschaft. Die Faktenlage ist kompliziert. Die fehlende Standsicherheit beruht auf Folgen des Altbergbaus. Unstrittig steht die Bergbausaniererin hier aber trotzdem in der Sanierungspflicht, denn bis in die 90er Jahre wurde in die benachbarten Restlöcher Kohletrübe eingeleitet worden.
Diese Betroffenheit von Menschen durch für sie unbeeinflusste Bergbaufolgen ist in Brandenburg bisher beispiellos. Im Fall der Absiedlung stünde eine Entschädigung der Grundstücke, die bereits hohe Wertverluste zu verzeichnen haben, zum Verkehrswert an. Diese wäre jedoch für die Menschen, die ihr Lebenswerk und auch ihre Altersvorsorge verlören, völlig unakzeptabel. Im Vergleich zu Umsiedlungen für den aktiven Bergbau, in deren Folge den Menschen ein neues Heim und Lebensumfeld garantiert werden, sind die Opfer des Sanierungsbergbaus extrem benachteiligt.
“Das ist eine grobe Ungerechtigkeit und wir fordern, dass in diesem beispiellosen Fall der Grubenteichsiedlung Gerechtigkeit für die Einwohner hergestellt wird. Wir möchten, dass die Betroffenen des Sanierungsbergbaus genauso akzeptabel und auskömmlich entschädigt werden, wie die Betroffenen des aktiven Bergbaus”, bekräftigt Ingo Senftleben.
Als erster Schritt dahin fordern wir einen runden Tisch mit allen Betroffenen, der LMBV, der Stadt Lauchhammer und den Verantwortlichen von Land und Bund.