Das Spaßbad Lübbenau feiert im Juli sein 15-jähriges Bestehen. 15 Jahre hatte auch das Blockheizkraftwerk im Keller des Bades auf dem Buckel. Nun hat es ausgedient. „Es stand eine Generalreparatur an, die wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll war“, erklärt Rainer Nietz, Technikchef im Spreewelten Bad. „Das BHKW ist so alt, dass es die notwendigen Teile schon gar nicht mehr gibt“, ergänzt der 50-Jährige. Rainer Nietz ist ebenfalls seit 15 Jahren in den Lübbenauer Bädern tätig. Alles am Laufen zu halten ist die Aufgabe von ihm und seinen zwei Kollegen. Insbesondere, wenn der Satz mit „Es müsste mal Jemand…“ beginnt, werden die Drei hellhörig.
Der Austausch des Blockheizkraftwerkes (BHKW) gehört nicht zu ihren täglichen Aufgaben. Da waren selbst die stressgeprüften Technik-Mitarbeiter etwas nervös und gespannt, ob auch alles klappt. Schließlich war es Millimeter-Arbeit die tonnenschwere Technik zu versetzen. Geschwitzt haben auch die vier Mitarbeiter der Motorenwerke Bremerhaven, die für die Anlieferung und Montage zuständig waren. Nachdem die Einzelteile des neuen BHKWs mit einem Kran des Lübbenauer Unternehmens Krantrans abgeladen wurden, musste das alte Kraftwerk aus dem Keller geholt werden. Zentimeter für Zentimeter bewegte der Kranführer das ausgediente Objekt in die Freiheit. Gleich im Anschluss ging es für das neue BHKW bergab. Der 1,95 Meter hohe Koloss musste dabei durch die 1,97 Meter breite Kellerluke. Mehrmals wurden die tragenden Ketten und Seile gelöst und wieder fest gezurrt, bis das 2,5-Tonnen schwere Gerät sicher unter der Badewelt abgesetzt wurde.
Eine Woche wird es noch dauern, ehe das neue Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen werden kann. Dann wird es Wärme und Strom erzeugen – zur Nutzung im Spreewelten Bad. Für ein Unternehmen mit hohem Energieverbrauch ist es unablässig, für eine maximale Effizienz zu sorgen. Kosteneinsparungen in Zeiten von steigenden Energiepreisen sind ebenso sinnvoll. Davon, dass ein BHKW Sinn macht, ist auch Rainer Nietz überzeugt. „900.000 Kilowattstunden Strom erzeugt solch ein BHKW im Jahr“, verrät er. „In ihrer 15-jährigen Laufzeit hätte das alte BHKW rund 3000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen können“, überschlägt Nietz. In Zukunft sorgt nun das neue Mini-Kraftwerk dafür, dass die Gäste in der Spreewelten Bade- und Saunawelt warmes Wasser haben und alle Attraktionen nutzen können.
Quelle: Spreewelten