Es war das Exempel – Nur leider im traurigen Sinne. Stundenlang wurde sich vor wenigen Tagen im sozialen Netzwerk Facebook über den ausgetrockneten Wasserspielplatz im Cottbuser Eliaspark beschwert. Nutzer stellten sogar die Kinderfreundlichkeit der Stadt Cottbus in Frage. Generell sind nach Ansicht einiger Mitschreiber sowieso nur die Verwaltung und die Stadtverordneten schuld. 300.000 Euro Sanierungssumme für Brunnen und Spielplatz standen im Raum. Einwürfe, dass sich die Bürger einbringen müssten, wenn sie etwas verändert haben wollen, anstatt sich nur im Internet über Zustände die ihnen nicht gefallen zu echauffieren, wurden abgebügelt und als pauschal abgetan, da es nicht so wäre, das niemand was tut. Viele Stimmen sagten, man müsse etwas tun und so wurde sich nach über 100 Meinungsaustauschen darauf verständigt, am heutigen Sonntag einen Vororttermin zu machen.
Gerne hätte ich an dieser Stelle eine positive Nachricht von bürgerfestähnlichen Zuständen heute morgen um 10 Uhr geschrieben, weil so viele Mitdiskutierer den Weg zum Wasserspielplatz gefunden haben, um Lösungen zu diskutieren und der viel gescholtenen Verwaltung zu zeigen wie es besser geht. Doch es fanden sich nach genauer Durchzählung aller Anwesender exakt 4!!! Erwachsene und ein Zielgruppenkind ein – darunter eine Mutter (mit besagtem Kind). Die größten Meckerer in der vorangegangenen Internetdiskussion konnten nicht gesichtet werden. Ausgetauscht wurde sich dennoch, aber die im Raum stehenden 300.000 Euro sind für besagten Spielplatz privat nicht stemmbar und aus dem leeren Stadtsäckel nicht bezahlbar. Politischen Druck durch eine breite Schicht an aktiven betroffenen Bürgern kann man nicht entfalten, da (fast) niemand da war. Die Frage der Kinderfreundlichkeit der Stadt konnte zwar nicht abschließend geklärt werden, aber Spielplätze für Kinder wurden einige identifiziert, auch wenn sie nicht die Einmaligkeit des Wasserspielplatzes im Eliaspark haben.
Das Abwälzen von Schuld auf andere ist immer am Einfachsten. Selbst aktiv zu werden ist aber der Schlüssel zu Partizipation und Mitbestimmung. Im Internet kann sich ausgetauscht werden und es wird viel gemeckert. Das Leben in den Städten findet aber dennoch auf den Straßen statt und wer etwas verändern will, muss sich auch dort engagieren!
Schade Cottbus, Chance vertan!