Freunde von Wildwest- und Indianer-Romantik kamen bei den mittlerweile 23. Karl-May-Festtagen in Radebeul voll auf ihre Kosten. Auf der Festmeile im Lössnitzgrund tauchten an den drei Veranstaltungstagen mehr als 30.000 Besucher in das Amerika des 19. Jahrhunderts ein und genossen ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm in den verschiedene Festbereichen.
Indianer der Oneida Indian Nation (USA), des Sault St. Marie Tribe of Chippewa Indians (USA) und
der Dene (Kanada) gaben am Hohen Stein mit traditionellen Tänzen und Gesängen Einblicke in ihre Kultur und luden die Zuschauer zum Mitmachen ein.
Im Areal „Pachamama” gegenüber vom Hohen Stein stellten indianische Gäste aus Chile, Bolivien,
Ecuador und Peru die Besonderheiten der südamerikanischen Ureinwohner vor.
Das „Fort Henry” spiegelte das typische Leben in einer Goldgräberstadt nach. Selbstverständlich wurden hier auch Hollywood-Klischees vom „typischen” Wilden Westen gepflegt, obwohl dieser in der Realität gar nicht so wild war wie er immer wieder beschrieben wird. Trotzdem hatten die Besucher der kleinen Show mit einem inszenierten Banküberfall und anschließender Schießerei zwischen den Sheriff und den Ganoven ihren Spaß.
Für Action und Gaudi sorgten in der Westernstadt Little Tombstone die Cowboys Big Eddy und Locci, die sich ständig wild prügelten und den Sheriff zum Duell herausforderten. Zur Strafe für den Ärger wurden die Kleinganoven anschließend vom Friedensrichter in den Knast gesteckt.
Auf der großen Bühne gaben sich nationale und internationale Countrysänger wie Gudrun Lange & Kactus (D) oder Kayleigh Leith & Band (USA) die Ehre. Auch im Saloon gab es typische Westernmusik zu erleben. Die Landesbühnen Sachsen präsentieren in einer kleinen Show ihren neuen Winnetou, der im Sommer auf der Felsenbühne Rathen zu erleben ist.
Für die Jüngsten gab es am Hohen Stein einen Indianerspielplatz. Wer wollte, konnte in der Golden Nugget Ranch nach Gold suchen oder auf einem Esel die Umgebung erforschen. Bogenschießen, Kinderschminken und weitere kindgerechte Angebote ließen die Herzen der kleinen Cowboys und Indianermädchen höher schlagen.
Viele Besucher ließen es sich nicht nehmen und wurden am Bahndamm an der Grundmühle Zeuge, wie ein paar todesmutige Outlaws den Santa-Fè-Express überfielen. Nach einer wilden Schießerei konnte der Angriff schließlich von Soldaten abgewehrt und die Schurken ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.
Mehr als 500 Mitwirkende, davon viele aus Western-, Reit- oder Schützenvereinen, Kulturgruppen sowie die Händler auf der langen Festmeile trugen zum Gelingen dieser Festtage bei. In ihren historischen Kostümen mischten sich viele Darsteller unters Volk und waren begehrte Fotomotive bei den Besuchern.
Glücklicherweise war auch der große Manitu den Veranstaltern wohlgesonnen und bescherte ihnen ein trockenes und vorallem sonniges Wetter.
Die Radebeuler Karl-May-Festtage finden jährlich am Wochenende nach Himmelfahrt statt.