Dass es Energiefans nicht leicht haben sieht man beim Blick auf die Tabelle. Aber was die Mannschaft auf dem Platz teilweise zum Besten gibt, ist einfach nicht zu beschreiben. Sie bewegt sich zwischen Kreisklasse und Bundesliga. Gegen Aue war es in der ersten Hälfte mit drei Gegentoren ein Totalausfall und die Fans zu recht sauer. Für die zweiten 45 Minuten brachte Schmidt Michel und Rivic, die zusammen mit Doppeltorschütze Stiepermann für Feuer sorgten. Am Ende kostete die erste Halbzeit aber die Punkte.
Zwei Spiele haben sie in der Rückrunde schon verschenkt. Gegen Sandhausen und Aalen lieferte Energie nur Magerkost ab, Bilanz: ein Punkt und zwei Tore. Nun sollte gegen Erzgebirge Aue endgültig der Bock umgestoßen werden, die Sachsen besiegten erst am Montag Kaiserslautern, in Cottbus ist ihre Bilanz allerdings mager.
Sanogo flog am Donnerstag noch aus dem 18er Kader, da laut Trainer die Trainingseindrücke ungenügend waren. Bittroff und Stiepermann kehrten in die Startelf zurück, vorn entschied sich Schmidt für die Einsturmvariante. Fetsch sollte es da richten, Jendrisek saß auf der Bank.
Nach zehn Minuten wurde es erstmals richtig brenzlig vor dem Cottbuser Kasten. Benotelli stochert sich im Eiltempo durch die Abwehr, nur Renno kann mit gutem Reflex retten. Vier Minuten später stieg Sylvestr nach Einwurf an der Strafraumgrenze hoch und köpfte den Ball zum 0:1 ins lange Eck. Beim 0:2 weitere vier Minuten später machte sich die halbe Cottbuser Mannschaft lächerlich. Aue nahm die Geschenke an, Löning gelang der Doppelschlag. Die Stimmung kippte in dem Moment, die Fans waren mächtig sauer. Zu allem Überfluss musste Madouni in der 25. Minute verletzungsbedingt für Buljat ausgewechselt werden. Kurz drauf pfeift Schiri Dietz indirekten Freistoß für Cottbus im Sechszehner der Gäste. Männel hatte einen Freistoß der Cottbuser in der Hand, ließ ihn fallen und nahm ihn erneut auf. Doch selbst diese Gelegenheit ließen die Hausherren harmlos verstreichen. Im Gegenzug lassen sie sich ein weiteres Ei einschenken. Möhrle klärt völlig frei auf Luksik, Sylvestr bedankt sich nach Rennos Abwehr und über zwei Pfosten findet der Ball den Weg ins Tor, 0:3! Die ersten Energiefans üben sich in Sarkasmus und feiern, Ultima Raka packte zusammen und nahm ihr Transparent runter. Kurz vor der Pause sangen die eigenen Fans „3.Liga, Cottbus ist dabei!“
Schmidt brachte nach der Pause Rivic und Michel, eigentlich hatte man die beiden nach ihrem Auftritt in Aalen von Beginn an erwartet. Stiepermann hatte sofort zwei gute Chancen, die zweite schlenzte er großartig zum 1:3 ins Tor. Er blieb der Unruheherd, sprintete überall dazwischen und trieb sein Team an. Die Bemühungen verflachten danach ein wenig, wenn etwas ging dann über die eingewechselten Rivic, Michel oder Stiepermann. Die Energiefans belohnten diese Leistungssteigerung. Michel hatte in der 63. Minute frei vor Männel den Treffer auf dem Kopf, konnte ihn aber nicht kontrollieren. Manch einer erinnerte sich an das 5:5 gegen Karlsruhe. Cottbus ließ nicht locker, aber die Treffergenauigkeit war mangelhaft. Nach einer Ecke in der 71. Minute wurde Michel im Strafraum gefoult, Dietz zeigte auf den Punkt. Stiepermann schnappte sich die Kugel und mit Sprechchören der Fans begleitet hämmerte er den Ball zum 2:3 ins Tor! Unfassbar was sich hier abspielte. Die Bemühungen hielten bis zum Schlusspfiff, doch Cottbus vergab beste Möglichkeiten. Wie sagte ein Auer Redakteur passend nach dem Schlusspfiff: „Und jetzt ist hier Gott sei Dank Schluss.“
Stimmen zum Spiel:
FC Erzgebirge Aue Trainer Falko Götz: „Die drei Punkte sind sehr, sehr wichtig. Wir haben heute Lehrfilm machen können. Erste Halbzeit wie es geht, zweite Halbzeit was man falsch machen kann. Wir haben die Cottbuser in der ersten Hälfte richtig verunsichert, das war richtig stark und mit drei Toren belohnt. Dann gehst du mit erhobenem Finger in die Halbzeit und es passiert dennoch was nicht passieren soll. Wir kriegen das Gegentor in der 47. Minute und wir haben keine Mittel gefunden Entlastung zu fahren und kassierten auch noch das zweite Tor. Mit den Wechseln haben wir den ganz großen Druck vom Tor weggehalten und konnten uns über die drei Punkte freuen.“
FC Energie Cottbus Trainer Stephan Schmidt: „Glückwunsch an Aue. Die erste Halbzeit ist ein „?“. Das was in der ersten Halbzeit abgelaufen ist, ist nicht erklärbar. Nichts aus dem Aalen-Spiel hat stattgefunden. Dann kommen wir in die Halbzeit und ich habe das System umgestellt auf eine Raute. Ich habe die Mentalitätsfrage an die Mannschaft gestellt, denn die erste Halbzeit war eine Katastrophe vor den eigenen Fans. Dann machen wir das Tor und auch das zweite, aber in den letzten zwanzig Minuten haben wir zwar mit Herz aber ohne Kopf gespielt. Die Charakterfrage an die Mannschaft hat sie in der zweiten Hälfte beantwortet. Aber jeder einzelne Pfiff der Fans ist verständlich, wenn man so in ein Ostderby geht.“
Statistik:
9.485 Zuschauer
Tore:
15. Minute: 0:1 Löning (Vorbereitung Konnecke)
18. Minute: 0:2 Löning (Vorbereitung Konnecke)
36. Minute: 0:3 Sylvestr
48. Minute: 1:3 Stiepermann
72. Minute: 2:3 Stiepermann (Foulelfmeter)
Aufstellung:
Energie Cottbus: René Renno – Alexander Bittroff, Uwe Möhrle, Ahmed Madouni, Daniel Svab – Fanol Perdedaj, Steffen Bohl – Christian Bickel, Amin Affane, Marco Stiepermann – Mathias Fetsch
FC Erzgebirge Aue: Martin Männel – René Klingbeil, Tobias Nickenig, Thomas Paulus, Filip Luksik – Mike Könnecke, Michael Fink, Rico Benatelli, Nils Miatke – Frank Löning, Jakub Sylvestr
Fotos: Christiane Weiland
Dass es Energiefans nicht leicht haben sieht man beim Blick auf die Tabelle. Aber was die Mannschaft auf dem Platz teilweise zum Besten gibt, ist einfach nicht zu beschreiben. Sie bewegt sich zwischen Kreisklasse und Bundesliga. Gegen Aue war es in der ersten Hälfte mit drei Gegentoren ein Totalausfall und die Fans zu recht sauer. Für die zweiten 45 Minuten brachte Schmidt Michel und Rivic, die zusammen mit Doppeltorschütze Stiepermann für Feuer sorgten. Am Ende kostete die erste Halbzeit aber die Punkte.
Zwei Spiele haben sie in der Rückrunde schon verschenkt. Gegen Sandhausen und Aalen lieferte Energie nur Magerkost ab, Bilanz: ein Punkt und zwei Tore. Nun sollte gegen Erzgebirge Aue endgültig der Bock umgestoßen werden, die Sachsen besiegten erst am Montag Kaiserslautern, in Cottbus ist ihre Bilanz allerdings mager.
Sanogo flog am Donnerstag noch aus dem 18er Kader, da laut Trainer die Trainingseindrücke ungenügend waren. Bittroff und Stiepermann kehrten in die Startelf zurück, vorn entschied sich Schmidt für die Einsturmvariante. Fetsch sollte es da richten, Jendrisek saß auf der Bank.
Nach zehn Minuten wurde es erstmals richtig brenzlig vor dem Cottbuser Kasten. Benotelli stochert sich im Eiltempo durch die Abwehr, nur Renno kann mit gutem Reflex retten. Vier Minuten später stieg Sylvestr nach Einwurf an der Strafraumgrenze hoch und köpfte den Ball zum 0:1 ins lange Eck. Beim 0:2 weitere vier Minuten später machte sich die halbe Cottbuser Mannschaft lächerlich. Aue nahm die Geschenke an, Löning gelang der Doppelschlag. Die Stimmung kippte in dem Moment, die Fans waren mächtig sauer. Zu allem Überfluss musste Madouni in der 25. Minute verletzungsbedingt für Buljat ausgewechselt werden. Kurz drauf pfeift Schiri Dietz indirekten Freistoß für Cottbus im Sechszehner der Gäste. Männel hatte einen Freistoß der Cottbuser in der Hand, ließ ihn fallen und nahm ihn erneut auf. Doch selbst diese Gelegenheit ließen die Hausherren harmlos verstreichen. Im Gegenzug lassen sie sich ein weiteres Ei einschenken. Möhrle klärt völlig frei auf Luksik, Sylvestr bedankt sich nach Rennos Abwehr und über zwei Pfosten findet der Ball den Weg ins Tor, 0:3! Die ersten Energiefans üben sich in Sarkasmus und feiern, Ultima Raka packte zusammen und nahm ihr Transparent runter. Kurz vor der Pause sangen die eigenen Fans „3.Liga, Cottbus ist dabei!“
Schmidt brachte nach der Pause Rivic und Michel, eigentlich hatte man die beiden nach ihrem Auftritt in Aalen von Beginn an erwartet. Stiepermann hatte sofort zwei gute Chancen, die zweite schlenzte er großartig zum 1:3 ins Tor. Er blieb der Unruheherd, sprintete überall dazwischen und trieb sein Team an. Die Bemühungen verflachten danach ein wenig, wenn etwas ging dann über die eingewechselten Rivic, Michel oder Stiepermann. Die Energiefans belohnten diese Leistungssteigerung. Michel hatte in der 63. Minute frei vor Männel den Treffer auf dem Kopf, konnte ihn aber nicht kontrollieren. Manch einer erinnerte sich an das 5:5 gegen Karlsruhe. Cottbus ließ nicht locker, aber die Treffergenauigkeit war mangelhaft. Nach einer Ecke in der 71. Minute wurde Michel im Strafraum gefoult, Dietz zeigte auf den Punkt. Stiepermann schnappte sich die Kugel und mit Sprechchören der Fans begleitet hämmerte er den Ball zum 2:3 ins Tor! Unfassbar was sich hier abspielte. Die Bemühungen hielten bis zum Schlusspfiff, doch Cottbus vergab beste Möglichkeiten. Wie sagte ein Auer Redakteur passend nach dem Schlusspfiff: „Und jetzt ist hier Gott sei Dank Schluss.“
Stimmen zum Spiel:
FC Erzgebirge Aue Trainer Falko Götz: „Die drei Punkte sind sehr, sehr wichtig. Wir haben heute Lehrfilm machen können. Erste Halbzeit wie es geht, zweite Halbzeit was man falsch machen kann. Wir haben die Cottbuser in der ersten Hälfte richtig verunsichert, das war richtig stark und mit drei Toren belohnt. Dann gehst du mit erhobenem Finger in die Halbzeit und es passiert dennoch was nicht passieren soll. Wir kriegen das Gegentor in der 47. Minute und wir haben keine Mittel gefunden Entlastung zu fahren und kassierten auch noch das zweite Tor. Mit den Wechseln haben wir den ganz großen Druck vom Tor weggehalten und konnten uns über die drei Punkte freuen.“
FC Energie Cottbus Trainer Stephan Schmidt: „Glückwunsch an Aue. Die erste Halbzeit ist ein „?“. Das was in der ersten Halbzeit abgelaufen ist, ist nicht erklärbar. Nichts aus dem Aalen-Spiel hat stattgefunden. Dann kommen wir in die Halbzeit und ich habe das System umgestellt auf eine Raute. Ich habe die Mentalitätsfrage an die Mannschaft gestellt, denn die erste Halbzeit war eine Katastrophe vor den eigenen Fans. Dann machen wir das Tor und auch das zweite, aber in den letzten zwanzig Minuten haben wir zwar mit Herz aber ohne Kopf gespielt. Die Charakterfrage an die Mannschaft hat sie in der zweiten Hälfte beantwortet. Aber jeder einzelne Pfiff der Fans ist verständlich, wenn man so in ein Ostderby geht.“
Statistik:
9.485 Zuschauer
Tore:
15. Minute: 0:1 Löning (Vorbereitung Konnecke)
18. Minute: 0:2 Löning (Vorbereitung Konnecke)
36. Minute: 0:3 Sylvestr
48. Minute: 1:3 Stiepermann
72. Minute: 2:3 Stiepermann (Foulelfmeter)
Aufstellung:
Energie Cottbus: René Renno – Alexander Bittroff, Uwe Möhrle, Ahmed Madouni, Daniel Svab – Fanol Perdedaj, Steffen Bohl – Christian Bickel, Amin Affane, Marco Stiepermann – Mathias Fetsch
FC Erzgebirge Aue: Martin Männel – René Klingbeil, Tobias Nickenig, Thomas Paulus, Filip Luksik – Mike Könnecke, Michael Fink, Rico Benatelli, Nils Miatke – Frank Löning, Jakub Sylvestr
Fotos: Christiane Weiland
Dass es Energiefans nicht leicht haben sieht man beim Blick auf die Tabelle. Aber was die Mannschaft auf dem Platz teilweise zum Besten gibt, ist einfach nicht zu beschreiben. Sie bewegt sich zwischen Kreisklasse und Bundesliga. Gegen Aue war es in der ersten Hälfte mit drei Gegentoren ein Totalausfall und die Fans zu recht sauer. Für die zweiten 45 Minuten brachte Schmidt Michel und Rivic, die zusammen mit Doppeltorschütze Stiepermann für Feuer sorgten. Am Ende kostete die erste Halbzeit aber die Punkte.
Zwei Spiele haben sie in der Rückrunde schon verschenkt. Gegen Sandhausen und Aalen lieferte Energie nur Magerkost ab, Bilanz: ein Punkt und zwei Tore. Nun sollte gegen Erzgebirge Aue endgültig der Bock umgestoßen werden, die Sachsen besiegten erst am Montag Kaiserslautern, in Cottbus ist ihre Bilanz allerdings mager.
Sanogo flog am Donnerstag noch aus dem 18er Kader, da laut Trainer die Trainingseindrücke ungenügend waren. Bittroff und Stiepermann kehrten in die Startelf zurück, vorn entschied sich Schmidt für die Einsturmvariante. Fetsch sollte es da richten, Jendrisek saß auf der Bank.
Nach zehn Minuten wurde es erstmals richtig brenzlig vor dem Cottbuser Kasten. Benotelli stochert sich im Eiltempo durch die Abwehr, nur Renno kann mit gutem Reflex retten. Vier Minuten später stieg Sylvestr nach Einwurf an der Strafraumgrenze hoch und köpfte den Ball zum 0:1 ins lange Eck. Beim 0:2 weitere vier Minuten später machte sich die halbe Cottbuser Mannschaft lächerlich. Aue nahm die Geschenke an, Löning gelang der Doppelschlag. Die Stimmung kippte in dem Moment, die Fans waren mächtig sauer. Zu allem Überfluss musste Madouni in der 25. Minute verletzungsbedingt für Buljat ausgewechselt werden. Kurz drauf pfeift Schiri Dietz indirekten Freistoß für Cottbus im Sechszehner der Gäste. Männel hatte einen Freistoß der Cottbuser in der Hand, ließ ihn fallen und nahm ihn erneut auf. Doch selbst diese Gelegenheit ließen die Hausherren harmlos verstreichen. Im Gegenzug lassen sie sich ein weiteres Ei einschenken. Möhrle klärt völlig frei auf Luksik, Sylvestr bedankt sich nach Rennos Abwehr und über zwei Pfosten findet der Ball den Weg ins Tor, 0:3! Die ersten Energiefans üben sich in Sarkasmus und feiern, Ultima Raka packte zusammen und nahm ihr Transparent runter. Kurz vor der Pause sangen die eigenen Fans „3.Liga, Cottbus ist dabei!“
Schmidt brachte nach der Pause Rivic und Michel, eigentlich hatte man die beiden nach ihrem Auftritt in Aalen von Beginn an erwartet. Stiepermann hatte sofort zwei gute Chancen, die zweite schlenzte er großartig zum 1:3 ins Tor. Er blieb der Unruheherd, sprintete überall dazwischen und trieb sein Team an. Die Bemühungen verflachten danach ein wenig, wenn etwas ging dann über die eingewechselten Rivic, Michel oder Stiepermann. Die Energiefans belohnten diese Leistungssteigerung. Michel hatte in der 63. Minute frei vor Männel den Treffer auf dem Kopf, konnte ihn aber nicht kontrollieren. Manch einer erinnerte sich an das 5:5 gegen Karlsruhe. Cottbus ließ nicht locker, aber die Treffergenauigkeit war mangelhaft. Nach einer Ecke in der 71. Minute wurde Michel im Strafraum gefoult, Dietz zeigte auf den Punkt. Stiepermann schnappte sich die Kugel und mit Sprechchören der Fans begleitet hämmerte er den Ball zum 2:3 ins Tor! Unfassbar was sich hier abspielte. Die Bemühungen hielten bis zum Schlusspfiff, doch Cottbus vergab beste Möglichkeiten. Wie sagte ein Auer Redakteur passend nach dem Schlusspfiff: „Und jetzt ist hier Gott sei Dank Schluss.“
Stimmen zum Spiel:
FC Erzgebirge Aue Trainer Falko Götz: „Die drei Punkte sind sehr, sehr wichtig. Wir haben heute Lehrfilm machen können. Erste Halbzeit wie es geht, zweite Halbzeit was man falsch machen kann. Wir haben die Cottbuser in der ersten Hälfte richtig verunsichert, das war richtig stark und mit drei Toren belohnt. Dann gehst du mit erhobenem Finger in die Halbzeit und es passiert dennoch was nicht passieren soll. Wir kriegen das Gegentor in der 47. Minute und wir haben keine Mittel gefunden Entlastung zu fahren und kassierten auch noch das zweite Tor. Mit den Wechseln haben wir den ganz großen Druck vom Tor weggehalten und konnten uns über die drei Punkte freuen.“
FC Energie Cottbus Trainer Stephan Schmidt: „Glückwunsch an Aue. Die erste Halbzeit ist ein „?“. Das was in der ersten Halbzeit abgelaufen ist, ist nicht erklärbar. Nichts aus dem Aalen-Spiel hat stattgefunden. Dann kommen wir in die Halbzeit und ich habe das System umgestellt auf eine Raute. Ich habe die Mentalitätsfrage an die Mannschaft gestellt, denn die erste Halbzeit war eine Katastrophe vor den eigenen Fans. Dann machen wir das Tor und auch das zweite, aber in den letzten zwanzig Minuten haben wir zwar mit Herz aber ohne Kopf gespielt. Die Charakterfrage an die Mannschaft hat sie in der zweiten Hälfte beantwortet. Aber jeder einzelne Pfiff der Fans ist verständlich, wenn man so in ein Ostderby geht.“
Statistik:
9.485 Zuschauer
Tore:
15. Minute: 0:1 Löning (Vorbereitung Konnecke)
18. Minute: 0:2 Löning (Vorbereitung Konnecke)
36. Minute: 0:3 Sylvestr
48. Minute: 1:3 Stiepermann
72. Minute: 2:3 Stiepermann (Foulelfmeter)
Aufstellung:
Energie Cottbus: René Renno – Alexander Bittroff, Uwe Möhrle, Ahmed Madouni, Daniel Svab – Fanol Perdedaj, Steffen Bohl – Christian Bickel, Amin Affane, Marco Stiepermann – Mathias Fetsch
FC Erzgebirge Aue: Martin Männel – René Klingbeil, Tobias Nickenig, Thomas Paulus, Filip Luksik – Mike Könnecke, Michael Fink, Rico Benatelli, Nils Miatke – Frank Löning, Jakub Sylvestr
Fotos: Christiane Weiland
Dass es Energiefans nicht leicht haben sieht man beim Blick auf die Tabelle. Aber was die Mannschaft auf dem Platz teilweise zum Besten gibt, ist einfach nicht zu beschreiben. Sie bewegt sich zwischen Kreisklasse und Bundesliga. Gegen Aue war es in der ersten Hälfte mit drei Gegentoren ein Totalausfall und die Fans zu recht sauer. Für die zweiten 45 Minuten brachte Schmidt Michel und Rivic, die zusammen mit Doppeltorschütze Stiepermann für Feuer sorgten. Am Ende kostete die erste Halbzeit aber die Punkte.
Zwei Spiele haben sie in der Rückrunde schon verschenkt. Gegen Sandhausen und Aalen lieferte Energie nur Magerkost ab, Bilanz: ein Punkt und zwei Tore. Nun sollte gegen Erzgebirge Aue endgültig der Bock umgestoßen werden, die Sachsen besiegten erst am Montag Kaiserslautern, in Cottbus ist ihre Bilanz allerdings mager.
Sanogo flog am Donnerstag noch aus dem 18er Kader, da laut Trainer die Trainingseindrücke ungenügend waren. Bittroff und Stiepermann kehrten in die Startelf zurück, vorn entschied sich Schmidt für die Einsturmvariante. Fetsch sollte es da richten, Jendrisek saß auf der Bank.
Nach zehn Minuten wurde es erstmals richtig brenzlig vor dem Cottbuser Kasten. Benotelli stochert sich im Eiltempo durch die Abwehr, nur Renno kann mit gutem Reflex retten. Vier Minuten später stieg Sylvestr nach Einwurf an der Strafraumgrenze hoch und köpfte den Ball zum 0:1 ins lange Eck. Beim 0:2 weitere vier Minuten später machte sich die halbe Cottbuser Mannschaft lächerlich. Aue nahm die Geschenke an, Löning gelang der Doppelschlag. Die Stimmung kippte in dem Moment, die Fans waren mächtig sauer. Zu allem Überfluss musste Madouni in der 25. Minute verletzungsbedingt für Buljat ausgewechselt werden. Kurz drauf pfeift Schiri Dietz indirekten Freistoß für Cottbus im Sechszehner der Gäste. Männel hatte einen Freistoß der Cottbuser in der Hand, ließ ihn fallen und nahm ihn erneut auf. Doch selbst diese Gelegenheit ließen die Hausherren harmlos verstreichen. Im Gegenzug lassen sie sich ein weiteres Ei einschenken. Möhrle klärt völlig frei auf Luksik, Sylvestr bedankt sich nach Rennos Abwehr und über zwei Pfosten findet der Ball den Weg ins Tor, 0:3! Die ersten Energiefans üben sich in Sarkasmus und feiern, Ultima Raka packte zusammen und nahm ihr Transparent runter. Kurz vor der Pause sangen die eigenen Fans „3.Liga, Cottbus ist dabei!“
Schmidt brachte nach der Pause Rivic und Michel, eigentlich hatte man die beiden nach ihrem Auftritt in Aalen von Beginn an erwartet. Stiepermann hatte sofort zwei gute Chancen, die zweite schlenzte er großartig zum 1:3 ins Tor. Er blieb der Unruheherd, sprintete überall dazwischen und trieb sein Team an. Die Bemühungen verflachten danach ein wenig, wenn etwas ging dann über die eingewechselten Rivic, Michel oder Stiepermann. Die Energiefans belohnten diese Leistungssteigerung. Michel hatte in der 63. Minute frei vor Männel den Treffer auf dem Kopf, konnte ihn aber nicht kontrollieren. Manch einer erinnerte sich an das 5:5 gegen Karlsruhe. Cottbus ließ nicht locker, aber die Treffergenauigkeit war mangelhaft. Nach einer Ecke in der 71. Minute wurde Michel im Strafraum gefoult, Dietz zeigte auf den Punkt. Stiepermann schnappte sich die Kugel und mit Sprechchören der Fans begleitet hämmerte er den Ball zum 2:3 ins Tor! Unfassbar was sich hier abspielte. Die Bemühungen hielten bis zum Schlusspfiff, doch Cottbus vergab beste Möglichkeiten. Wie sagte ein Auer Redakteur passend nach dem Schlusspfiff: „Und jetzt ist hier Gott sei Dank Schluss.“
Stimmen zum Spiel:
FC Erzgebirge Aue Trainer Falko Götz: „Die drei Punkte sind sehr, sehr wichtig. Wir haben heute Lehrfilm machen können. Erste Halbzeit wie es geht, zweite Halbzeit was man falsch machen kann. Wir haben die Cottbuser in der ersten Hälfte richtig verunsichert, das war richtig stark und mit drei Toren belohnt. Dann gehst du mit erhobenem Finger in die Halbzeit und es passiert dennoch was nicht passieren soll. Wir kriegen das Gegentor in der 47. Minute und wir haben keine Mittel gefunden Entlastung zu fahren und kassierten auch noch das zweite Tor. Mit den Wechseln haben wir den ganz großen Druck vom Tor weggehalten und konnten uns über die drei Punkte freuen.“
FC Energie Cottbus Trainer Stephan Schmidt: „Glückwunsch an Aue. Die erste Halbzeit ist ein „?“. Das was in der ersten Halbzeit abgelaufen ist, ist nicht erklärbar. Nichts aus dem Aalen-Spiel hat stattgefunden. Dann kommen wir in die Halbzeit und ich habe das System umgestellt auf eine Raute. Ich habe die Mentalitätsfrage an die Mannschaft gestellt, denn die erste Halbzeit war eine Katastrophe vor den eigenen Fans. Dann machen wir das Tor und auch das zweite, aber in den letzten zwanzig Minuten haben wir zwar mit Herz aber ohne Kopf gespielt. Die Charakterfrage an die Mannschaft hat sie in der zweiten Hälfte beantwortet. Aber jeder einzelne Pfiff der Fans ist verständlich, wenn man so in ein Ostderby geht.“
Statistik:
9.485 Zuschauer
Tore:
15. Minute: 0:1 Löning (Vorbereitung Konnecke)
18. Minute: 0:2 Löning (Vorbereitung Konnecke)
36. Minute: 0:3 Sylvestr
48. Minute: 1:3 Stiepermann
72. Minute: 2:3 Stiepermann (Foulelfmeter)
Aufstellung:
Energie Cottbus: René Renno – Alexander Bittroff, Uwe Möhrle, Ahmed Madouni, Daniel Svab – Fanol Perdedaj, Steffen Bohl – Christian Bickel, Amin Affane, Marco Stiepermann – Mathias Fetsch
FC Erzgebirge Aue: Martin Männel – René Klingbeil, Tobias Nickenig, Thomas Paulus, Filip Luksik – Mike Könnecke, Michael Fink, Rico Benatelli, Nils Miatke – Frank Löning, Jakub Sylvestr
Fotos: Christiane Weiland