Erleichterung in Golßen: In einem Spitzengespräch haben sich Vertreter aus Politik, Wirtschaft und der Spreewaldkonserve Golßen GmbH auf den Erhalt des Produktionsstandortes geeinigt. Zwar stehen weiterhin Umbauten und ein Stellenabbau an, doch die drohende komplette Verlagerung der Produktion nach Schöneiche ist vom Tisch. Das teilte das Wirtschaftsministerium des Landes am Montagabend mit. Wirtschaftsminister Daniel Keller sprach von einer wichtigen Zukunftsperspektive für Betrieb und Region, auch Landrat Sven Herzberger und Bürgermeisterin Andrea Schulz freuen sich über den Erhalt eines Stücks Identität.
Das Wirtschaftsministerium des Landes Brandburg teilte dazu mit:
In einem Spitzengespräch wurde heute in Golßen über die Zukunft der Spreewaldkonserve Golßen GmbH am Standort beraten. An der Gesprächsrunde nahmen unter anderem Wirtschaftsminister Daniel Keller, der Landrat von Dahme-Spreewald, Sven Herzberger, die Bürgermeisterin von Golßen, Andrea Schulz, der Geschäftsführer der Spreewaldkonserve Golßen GmbH, Till Alvermann, der Betriebsratsvorsitzende der Spreewaldkonserve Golßen GmbH, Gerrit Höhne, sowie der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg, Dr. Steffen Kammradt, teil.
Das Gespräch brachte einen Durchbruch. Der Betrieb in Golßen soll zwar weiterhin umgebaut werden, wozu auch ein geplanter Abbau von Arbeitsplätzen zählt. Allerdings soll Golßen auch in Zukunft als Produktionsstandort erhalten bleiben. Eine Verlagerung der Produktion von Golßen nach Schöneiche ist damit vom Tisch.
Im Nachgang des Gespräches erklärte Daniel Keller, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg: „Das Traditionsprodukt Spreewaldgurke wird auch in Zukunft in Golßen hergestellt. Ich bin sehr dankbar, dass es uns heute gelungen ist, gemeinsam mit der Spreewaldkonserve Golßen GmbH eine neue Perspektive für den Produktionsstandort in Golßen zu vereinbaren. Das ist eine wichtige Nachricht für die Beschäftigten sowie ein deutliches Signal für die Region. Die Beschäftigten sind sich darüber im Klaren, dass in dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation Umbaumaßnahmen auch am Standort Golßen notwendig sind. Aber jetzt gibt es die gemeinsame Zielsetzung, die Produktion in Golßen auch in Zukunft zu sichern. Wir werden mit unserer Wirtschaftsförderung das Unternehmen dabei unterstützen, einen Plan für die Zukunft des Produktionsstandortes zu entwickeln.“
Sven Herzberger, Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald, betonte: „Golßen und die Spreewaldgurke gehören zusammen. Dass der Standort gesichert bleibt, ist ein großer Erfolg für die Region. Trotz der notwendigen Umstrukturierungen bleibt so ein Stück Identität und Wirtschaftskraft im Landkreis Dahme- Spreewald erhalten. Unser Dank gilt allen, die diesen Kompromiss möglich gemacht haben. Der Landkreis wird alle Umbaumaßnahmen prioritär begleiten und unterstützen.“
Andrea Schulz, Bürgermeisterin der Stadt Golßen, erklärte: „Ich bin sehr erleichtert, dass wir heute diese Entscheidung verkünden dürfen. Die letzten drei Monate waren nervenaufreibend und gesprächsintensiv. Ich bin unglaublich dankbar für das Engagement der Beschäftigten, die letztlich, trotz ihrer eigenen Zukunftssorgen, auch dafür gesorgt haben, dass das Unternehmen die ursprüngliche Entscheidung überdacht und alle Vor- und Nachteile beider Standorte abgewogen haben. Der Geschäftsführer, Herr Alvermann, war stets für alle Argumente offen und hat so auch die Gespräche mit mir geführt.
Letztlich ist es sicher auch eine emotionale Entscheidung, die von der starken Identifikation der Stadt, ihren Einwohnern und insbesondere der Beschäftigten mit dem Unternehmen und der Spreewaldgurke geprägt wurde. Auch wenn wir mit dem Erhalt des Produktionsstandortes Golßen nicht alle Arbeitsplätze retten können, so bleiben mit dieser Entscheidung sehr viele Perspektiven für die Entwicklung des Standortes offen. Das allein darf uns zuversichtlich stimmen. Golßen bleibt weiterhin Heimatstadt der Spreewaldgurke und darf berechtigt im kommenden Jahr nicht nur den 750. Geburtstag der Stadt Golßen, sondern auch den 80. Geburtstag des Spreewaldhofes feiern.“
Till Alvermann, Geschäftsführer der Spreewaldkonserve Golßen GmbH, sagte dazu: „Ich freue mich, dass wir mit der heutigen Entscheidung Klarheit über den zukünftigen Produktionsstandort gewinnen. Auch wenn das Grundkonzept der Neuausrichtung des Unternehmens weiterhin bestehen bleibt, setzen wir hiermit ein klares Signal: Die Spreewaldgurke kommt auch zukünftig aus Golßen.“
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Red. / Presseinfo