Am 17. April 2025 erlebte Südbrandenburg frühsommerliche Rekordtemperaturen. Während im Westen Deutschlands kühle Luft herrschte, wurden in der Lausitz in Cottbus bis zu 28,4 Grad gemessen – teils neue Dekadenrekorde. Cottbus lag damit an der Spitze in Deutschland, gefolgt von vielen anderen Orten in Südbrandenburg.
Extreme Temperaturunterschiede über Deutschland – Südbrandenburg mit Rekordwerten
Am heutigen Donnerstag, dem 17. April 2025, zeigte sich das Wetter in Deutschland von seiner extremen Seite: Während der Westen unter kühler, feuchter Luft mit Temperaturen teils unter 15 Grad lag, erreichten Regionen im Osten – insbesondere in Südbrandenburg – frühsommerliche Höchstwerte von über 28 Grad. Ein Temperaturunterschied von rund 20 Grad auf wenige hundert Kilometer ist meteorologisch bemerkenswert und wurde vom Deutschen Wetterdienst (DWD) im Vorfeld angekündigt.
Rekordnahe Temperaturen in der Lausitz
Nach aktuellen, noch vorläufigen Messungen des DWD wurde heute in Cottbus ein Tageshöchstwert von 28,4 °C registriert. Damit wurde der Dekadenrekord von 30,1 °C vom 17. April 1934 zwar nicht gebrochen, aber der heutige Wert zählt dennoch zu den höchsten je gemessenen Temperaturen in der zweiten Aprildekade in dieser Region.
Weitere Orte in Südbrandenburg und dem angrenzenden Raum mit auffällig hohen Temperaturen:
Bad Muskau (SN): 28,1 °C – neuer Dekadenrekord
Coschen (BB): 28,0 °C – neuer Dekadenrekord
- Hoyerswerda (SN) 27,7 °C – neuer Dekadenrekord
Lübben-Blumenfelde (BB): 27,4 °C – neuer Dekadenrekord
Doberlug-Kirchhain (BB): 27,3 °C
Schipkau-Klettwitz (BB): 27,1 °C – neuer Dekadenrekord
Müncheberg (BB): 27,1 °C – neuer Dekadenrekord
Der DWD weist darauf hin, dass es sich um vorläufige Werte handelt, die nach abschließender Plausibilitätsprüfung noch leicht angepasst werden können.
Ein Dekadenrekord bezeichnet den höchsten (oder niedrigsten) gemessenen Wetterwert innerhalb einer sogenannten Dekade – also eines Zeitraums von zehn Tagen innerhalb eines Monats.
Ein Monat wird dabei meteorologisch in drei Dekaden eingeteilt:
1. Dekade: 1. bis 10. des Monats
2. Dekade: 11. bis 20. des Monats
3. Dekade: 21. bis Monatsende
Beispiel:
Wenn an einer Wetterstation am 17. April ein neuer Höchstwert gemessen wird, spricht man von einem Dekadenrekord für die zweite Aprildekade (11.–20. April), sofern dieser Wert der höchste jemals an genau dieser Station in diesem Zeitraum gemessene Wert ist.
Wichtig:
Ein Dekadenrekord ist kein Monatsrekord, sondern bezieht sich nur auf diese zehn Tage im Monat. Monatliche oder gar historische Allzeitrekorde können deutlich höher (oder niedriger) liegen.
Wetterlage sorgt für massive Kontraste
Verantwortlich für die außergewöhnlichen Unterschiede ist ein großräumiges Zusammenspiel mehrerer Drucksysteme über Europa. Das Tief „DARIUS“ über dem Ärmelkanal lenkt kühle, feuchte Luft in den Westen Deutschlands. Gleichzeitig strömt durch ein Hochdruckgebiet über Südrussland warme Luft aus Nordafrika nach Mitteleuropa. Die Alpen wirken dabei als Grenze: Während auf der Nordseite trockene, warme Luft dominiert, wird auf der Südseite feuchte Mittelmeerluft regelrecht ausgepresst – mit erheblichen Auswirkungen auf das Wetter.
In Südbrandenburg sorgt der Hochdruckeinfluss für sonniges und trockenes Wetter bei südöstlicher Strömung. Der Unterschied zur Westhälfte Deutschlands, wo dichte Wolken und Regen das Bild bestimmten, wurde durch die unterschiedliche Sonneneinstrahlung zusätzlich verstärkt.
Gewitter bleiben die Ausnahme
Trotz der Temperaturgegensätze kam es nur örtlich zu Gewittern, etwa an den Grenzbereichen zwischen den Luftmassen. Insgesamt verlief das Wetter in Südbrandenburg ruhig, sonnig und nahezu windstill – ideale Bedingungen für frühsommerliche Spitzenwerte.
Ausblick: Abkühlung in Sicht
Ab Freitag erwartet der DWD (Stand 17.04.2025) einen Rückgang der Temperaturen auch im Osten. Mit aufziehender Kaltfront werden in der Nacht zu Samstag erste Schauer und lokale Gewitter erwartet. Nach der langen Trockenphase ist der angekündigte Niederschlag aus meteorologischer Sicht willkommen.
Nacht zum Freitag (18.04.2025):
Im Verlauf der Nacht zieht von Westen her dichtere Bewölkung auf. In der Prignitz sind vereinzelt Schauer möglich, ansonsten bleibt es meist trocken. Die Tiefstwerte liegen bei 15 °C an der Neiße, etwa 13 °C in Berlin und 10 °C in der Prignitz. Der Wind weht nur schwach.
Karfreitag (18.04.2025):
Der Tag startet dicht bewölkt, lediglich im Bereich der Oder und Neiße kann es anfangs noch heiter sein. Im Tagesverlauf bleibt es weitgehend trocken, nur örtlich fällt etwas Regen. Die Temperaturen sinken deutlich auf 12 bis 16 °C, in der Osthälfte Brandenburgs auf 15 bis 18 °C, in Berlin werden 16 °C erwartet. Der Wind dreht auf West bis Nordwest und weht schwach bis mäßig.
Nacht zum Samstag:
Es bleibt bedeckt, verbreitet ist mit zeitweisem Regen zu rechnen. Die Temperaturen sinken auf 9 bis 6 °C, der Wind bleibt schwach aus westlicher Richtung.
Samstag (19.04.2025):
Der Tag verläuft überwiegend wolkenverhangen, aber meist trocken. Erst am Abend kommt es zu größeren Auflockerungen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 14 und 17 °C, begleitet von schwachem bis mäßigem Westwind.
Nacht zum Ostersonntag:
Der Himmel klart zunehmend auf, stellenweise wird es gering bewölkt. Es bleibt niederschlagsfrei, die Tiefstwerte liegen bei 7 bis 2 °C, in Bodennähe kann es leichten Frost bis -2 °C geben.
Ostersonntag (20.04.2025):
Ein freundlicher Tag mit Sonne und Quellwolken im Wechsel steht bevor. Es bleibt trocken, bei Höchstwerten zwischen 18 und 22 °C. Der Wind weht schwach.
Nacht zum Ostermontag:
Der Himmel ist meist klar bis gering bewölkt. Es bleibt niederschlagsfrei, mit Tiefstwerten zwischen 9 und 6 °C.
Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD), Vorhersage für Berlin und Brandenburg vom 17.04.2025, www.dwd.de
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red