Nach der deutlichen Niederlage in München hat der Verein nicht nur die derbe Pleite zu verdauen, einige Fans von Energie Cottbus zerstörten die Toiletten im Gästebereich des Grünwalder Stadions. Fotos von sechzger.de zeigen das Ausmaß der Schäden.
Trennwände zerstört, Wände beklebt
Der FC Energie Cottbus musste am Samstag einen herben Rückschlag im Aufstiegskampf hinnehmen. Mit 1:5 unterlag das Team von Claus-Dieter „Pele“ Wollitz dem TSV 1860 München im traditionsreichen Grünwalder Stadion. Doch die sportliche Enttäuschung war nicht das einzige Ärgernis dieses Spieltags: Nach Abpfiff kam es im Gästeblock zu massiven Sachbeschädigungen durch einzelne Anhänger des FCE.
Unmittelbar nach Spielende kursierten Fotos, die das Ausmaß der Zerstörung in den sanitären Anlagen der Ostkurve zeigen. Trennwände wurden aus ihren Verankerungen gerissen, auf den Boden geworfen, die Wände mit Stickern beklebt und beschmiert.
Weitere Zerstörung verhindert?
In Fanforen des FCE tauchen Nachrichten über die Zerstörung der Toilettenanlage auf. Dort kann man auch lesen, dass eventuell ein größeres Ausmaß an Zerstörungswut durch eigene Fans verhindert wurde. “Dank Aufpassern aus der eigenen Fanszene blieb es bei der Zerstörung von nur einer Toilettenanlage.” schreibt ein Nutzer am Samstagabend.
Kein Einzelfall mehr
Zwar blieben die robusten Edelstahl-Pissoirs augenscheinlich unbeschädigt, doch das Ausmaß des restlichen Schadens ist noch unklar. Der Vorfall reiht sich ein in eine bedenkliche Entwicklung: In den vergangenen Wochen kam es wiederholt zu ähnlichen Vorkommnissen in deutschen Stadien – auch Fans von Rot-Weiß Essen, Dynamo Dresden und Hansa Rostock fielen negativ bei ihren Auswärtsspielen auf, zerstörten Sitzschalen (in Aachen) und Sanitäranlagen.
Aber auch aufseiten des TSV 1860 München gab es zuletzt problematische Szenen. Anfang März wurden Fans der „Löwen“ nach einem Spiel der zweiten Mannschaft in Memmingen von der Polizei in Empfang genommen – Grund waren Ausschreitungen im Zug auf dem Rückweg. Nur wenige Wochen später kam es nach dem Auswärtsspiel in Osnabrück erneut zu Zwischenfällen: Laut Polizei wurden Rauchmelder durch qualmende Anhänger ausgelöst, zudem gab es Berichte über Beleidigungen gegenüber Mitreisenden. Fans des FC Energie wurden nach dem Auswärtsspiel gegen Saarbrücken auf der Heimreise auf einem Rastplatz von Anhängern eines anderen Fußballclubs mit “schwarz-gelben Fanutensilien” attackiert (Niederlausitz aktuell berichtete), neun FCE-Fans wurden dabei verletzt.
Da bereits am Mittwoch das nächste Heimspiel der Löwen gegen den SV Sandhausen ansteht, bleibt den Verantwortlichen nur wenig Zeit für die Instandsetzung. Aufgrund geringer Gästezahlen werden bei diesem Spiel Fans des TSV 1860 im regulären Gästeblock untergebracht.
Wie reagieren Vereine?
Der FC Energie Cottbus reagierte am Sonntag auf Nachfrage von Niederlausitz aktuell. Pressesprecher Stefan Scharfenberg-Hecht sagte: “Es ist grundsätzlich nicht nachzuvollziehen, warum derartige Aktionen in den zurückliegenden ein, zwei Jahren nun vermehrt auftreten. Ein Sinn dieser Zerstörungswut ist nicht zu erkennen und auch in Anbetracht der Frustration über ein 1:5 ist das absolut inakzeptabel und nicht tolerierbar. Bislang hatten wir mit diesem Thema nur als geschädigter Verein zu tun und waren froh darüber, dass es bei unseren Auswärtsspielen nicht vorkam. Umso enttäuschter sind wir, dass das am Samstag in München passiert ist.”
Eine offizielle Stellungnahme des TSV 1860 München zu den Vorfällen oder eine Polizeibilanz zum Spiel stehen bisher noch aus. Bereits am kommenden Mittwoch spielt der FC Energie zuhause gegen Rot-Weiß Essen, die heute Hansa Rostock zu Gast haben und ihre Toiletten nach Vorfällen der letzten Wochen durch Ordner bewachen lassen.
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red
Fotos: www.sechzger.de