Mit einer außergewöhnlichen Mischung aus Shakespeare, Rockmusik und Ostdeutschland der 90er Jahre bringt das Staatstheater Cottbus am Samstag eine neue „Hamlet“-Inszenierung auf die Bühne. Regisseur und Co-Schauspieldirektor Armin Petras interpretiert das Drama als musikalisch-poetisches Bühnenstück, das Shakespeares Klassiker auf die Umbruchszeit der deutschen Wiedervereinigung überträgt. Grundlage ist das Konzeptalbum der britischen Band The Tiger Lillies, das Musiker Miles Perkin live mit dem Ensemble umsetzt. In einem Bühnenbild, das an ein Reichsbahn-Ausbesserungswerk erinnert, wandelt sich Hamlets innerer Konflikt zum Spiegel gesellschaftlicher Veränderungen. Johannes Scheidweiler verkörpert den berühmten Zweifler in einer Produktion voller Choreografien, Songs und eindrucksvoller Bilder.
Das Staatstheater Cottbus teilte dazu mit:
In der Regie von Co-Schauspieldirektor Armin Petras feiert das Staatstheater Cottbus am Samstag, 29. März 2025, 19.30 Uhr, im Großen Haus Premiere mit einer Inszenierung nach Shakespeares „Hamlet“, basierend auf dem gleichnamigen Musikalbum der Band The Tiger Lillies. Die rock und popmusikalische Produktion des Schauspiels legt Shakespeares Geschichte über den Wechsel von Machtverhältnissen auf die Folie der deutschen Wendejahre. Nach dem großen Erfolg der „Two Penny Opera“ ist „Hamlet“ bereits die zweite Inszenierung am Staatstheater Cottbus für das Regieteam um Armin Petras und Musiker Miles Perkin, in der ein Konzeptalbum der Tiger Lillies die außergewöhnliche musikalische Grundlage für einen Abend voller abwechslungsreicher Choreografien und großer Spielfreude liefert. Perkin bringt eine Auswahl der Album-Songs in eigenen Arrangements live auf die Bühne. Musikalisch und gesanglich unterstützt wird er dabei erneut vom Schauspielensemble, das die Songs mit Shakespeares Tragödie verbindet.
Der junge Prinz Hamlet reist zur Beerdigung seines Vaters in seine Heimat. Schmerzlich muss er erfahren, dass die Veränderungen durch den Tod des geliebten Königs noch tiefgreifender sind als erwartet: Seine Mutter ist bereits wieder liiert – ein neuer Vater und König wird ihm vorgesetzt. Eine nächtliche Erscheinung des Verstorbenen stürzt ihn endgültig in eine Krise. Er entrückt der neuen Welt, die ihn umgibt, ebenso wie dem Vertrauen in ihre Menschen. Seine Geliebte Ophelia wird von den neuen Verhältnissen wie auch von Hamlets Abweisungen in den Selbstmord getrieben. Auf der Blaupause der deutschen Wiedervereinigung verschieben sich in Petras‘ Inszenierung die Vorgänge im dänischen Königshaus auf die sozialen Dynamiken dieser Wendejahre. Der reduzierte Figuren-Kanon Shakespeares findet sich in und um einen ostdeutschen Betrieb wieder, welcher bereits von den damaligen Umstrukturierungen betroffen zu sein scheint. Im Bühnenbild von Julian Marbach erinnert er an ein Reichsbahn-Ausbesserungswerk, wie es zu jener Zeit auch in Cottbus existierte. Durch die Kostüme von Philipp Basener wandelt sich die ehemalige Belegschaft von der ostdeutschen Arbeiterklasse zu unterschiedlich vom Westen beeinflussten 90er-Jahre-Figuren mit überhöhten Elementen.

Nicht nur hierdurch zeigt sich, wer sich abrupten Veränderungen anpassen kann, wer seinen Anspruch auf das eigene Lebensglück zu stillen vermag und wer im Spiegel der Ereignisse dem Wahnsinn verfällt. Die Monologe, in denen sich Shakespeares Hamlet mit sich selbst, seinen Ängsten und seiner Unfähigkeit zur Tat auseinandersetzt, haben ihn zum größten Zweifler der Literaturgeschichte gemacht. Nachdenklicher Zauderer, Melancholiker, intellektueller Schwärmer – die Figur ist weltberühmt und ebenso streitbar in ihren zahllosen Interpretationen. Am Staatstheater Cottbus übernimmt Ensemblemitglied Johannes Scheidweiler diese Titelrolle. Mit Shakespeares Texten und Tiger-Lillies-Songs, vielfältigen Choreografien und anrührenden Figuren ist „Hamlet“ ein rockmusikalischer Abend in ebenso poetischen wie üppigen Bildern voller Popkultur.
Mit: Kai Börner, Sigrun Fischer, Berit Jentzsch, Markus Paul, Miles Perkin, Johannes Scheidweiler, Nathalie Schörken, Lucie Luise Thiede sowie Damen und Herren der Statisterie.
Karten: sind erhältlich im Besucherservice (im Großen Haus, Schillerplatz 1, +49 355 7824 242), an der Abendkasse sowie online über www.staatstheater-cottbus.de
Die nächsten Vorstellungen: Dienstag, 8. April 2025, 19.30 Uhr; Freitag, 16. Mai 2025, 19.30 Uhr; Sonntag, 1. Juni 2025, 19.00 Uhr
Heute in der Lausitz – Unser täglicher Newsüberblick
Mehr Infos und News aus der Lausitzer und Südbrandenburger Region sowie Videos und Social-Media-Content von heute findet ihr in unserer Tagesübersicht –>> Hier zur Übersicht
Red. / Presseinformation