In Cottbus wird zum Schuljahr 2027/2028 eine neue kommunale Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe eingerichtet, das haben die Stadtverordneten in ihrer Sitzung am 26.03.2025 beschlossen. Der Standort Joliot-Curie-Straße in der Spremberger Vorstadt dient zunächst als Übergangslösung, bevor die Gartenstraße umfassend saniert wird.
Neue Gesamtschule für Cottbus ab 2027: Reaktion auf steigenden Schülerbedarf
Zum Schuljahr 2027/2028 wird in Cottbus eine weitere Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in kommunaler Trägerschaft eingerichtet. Die Entscheidung folgt auf eine umfassende Analyse der Schulentwicklungsplanung 2022–2027, welche einen deutlichen Anstieg der Schülerzahlen prognostiziert. Die Stadt Cottbus reagiert damit auf eine steigende Nachfrage insbesondere im Bereich der Gymnasien und Gesamtschulen.
Als Übergangslösung wird der Standort Joliot-Curie-Straße 10 vorbereitet. Dieses Gebäude soll für zunächst drei Jahre ausreichend Raum bieten. Parallel dazu ist die Sanierung des benachbarten Objekts in der Gartenstraße vorgesehen (ehemaliges Fürst-Pückler-Gymnasium), das perspektivisch der langfristige Hauptstandort der neuen Schule werden soll.

Vier- bis fünfzügige Auslegung notwendig
Grundlage der Schulplanung ist ein nachgewiesener Zuwachs an Schülerinnen und Schülern. Die Stadt erwartet bis zum Jahr 2033 ein Schülerplus von bis zu 25 %, insbesondere bei weiterführenden Schulen. Schon heute sind bestehende Gymnasien und die Theodor-Fontane-Gesamtschule übernachgefragt. Kurzfristige Kapazitätserhöhungen haben zwar vorübergehend Entlastung gebracht, stoßen jedoch an räumliche Grenzen.
Die neue Schule soll mindestens vier- bis fünfzügig ausgelegt werden, um den gesetzlichen Anforderungen gemäß § 103 BbgSchulG zu entsprechen und einen geordneten Schulbetrieb zu gewährleisten. Perspektivisch ist ein Ausbau auf sechs Züge möglich, sollten sich die Schülerzahlen entsprechend entwickeln. Die geplante gymnasiale Oberstufe soll den Übergang von bis zu 50 % der Schülerinnen und Schüler ermöglichen.
Eigenständigkeit für Schule des zweiten Bildungswegs gefordert
Neben dem Neubau einer Gesamtschule steht auch die Zukunft der Schule des zweiten Bildungswegs (SZBW) auf der politischen Agenda. Sowohl Stadtverordnete als auch Fachvertreter setzen sich dafür ein, dass diese Einrichtung eigenständig bleibt. Eine abschließende Lösung für den Standort und die Integration der SZBW in das Schulnetz steht allerdings noch aus. Bildungsdezernentin Eike Belle betonte, die Stadt prüfe wie bei allen Schulen die Schülerzahlen, wolle aber am Prinzip der Eigenständigkeit festhalten.
Schulentwicklung eingebettet in Strukturwandel
Die Schulgründung steht im Kontext des demografischen und infrastrukturellen Wandels in Cottbus. Laut Prognosen könnte die Stadt bis 2040 auf bis zu 110.000 Einwohner anwachsen, unter anderem durch Investitionen im Zuge des Strukturwandels. Neue Wohngebiete und die Ansiedlung von Forschung und Wirtschaft sorgen für Zuzug – was sich auch in den Bildungseinrichtungen bemerkbar macht.
Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, wird die neue Gesamtschule nicht nur als Ganztagsschule mit gymnasialer Oberstufe geplant, sondern auch für gemeinsames Lernen konzipiert. Bei Bedarf sollen Förderangebote für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, insbesondere im Bereich der emotional-sozialen Entwicklung, integriert werden.
Heute in der Lausitz – Unser täglicher Newsüberblick
Mehr Infos und News aus der Lausitzer und Südbrandenburger Region sowie Videos und Social-Media-Content von heute findet ihr in unserer Tagesübersicht –>> Hier zur Übersicht
Red. / Presseinformation
Titelfoto: Trio3D, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Beitragsbild: By Trio3D – Own work, CC BY-SA 4.0, Link