Die Frauenmilchbank der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) bittet stillende Mütter um Spenden überschüssiger Muttermilch. Die Reserven für Frühgeborene und schwer kranke Neugeborene sind stark geschrumpft, die letzte Spende stammt aus dem Oktober 2024. „Muttermilch verbessert die Überlebenschancen und Entwicklung von Frühchen erheblich“, betont Susan Lindow, Kinderkrankenschwester der Klinik. Gesunde Spenderinnen werden medizinisch geprüft und erhalten eine Aufwandsentschädigung von zehn Euro pro Liter. Interessierte Frauen können sich telefonisch bei der Frauenmilchbank melden.
Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem teilte dazu mit:
Die Kinderklinik der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) ruft stillende Mütter auf, nach der Geburt ihres Kindes die, sofern vorhanden, überschüssige Milch an die Frauenmilchbank des Uniklinikums zu spenden. Das wird mit einer Aufwandsentschädigung in Höhe von zehn Euro pro Liter vergütet. „Die in der Frauenmilchbank vorhandenen Reserven an überschüssiger Muttermilch für die Versorgung von Frühgeborenen oder intensivmedizinisch behandelten Kinder unserer Kinderklinik sind in den vergangenen Monaten knapp geworden“, sagt Lars Geerdts, Ärztlicher Leiter der Frauenmilchbank und Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Bisher konnten rund 25 bis 30 Kinder pro Jahr auf diese Weise versorgt werden. Derzeit gibt es verstärkt Frühgeborene und mehr intensivmedizinische Behandlungen am Uniklinikum. „Die bis dato letzte Milchspende resultiert vom Oktober 2024“, sagt Geertds. Daher sein dringlicher Appell: „Sollten Sie überschüssige Milch haben, so helfen Sie bitte, mit Ihrer Milch das Leben von Frühgeborenen und von untergewichtigen und kranken Neugeborenen und Säuglingen zu retten“, so der Oberarzt.
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist Muttermilch grundsätzlich die gesündeste Ernährung für Neugeborene und kleine Säuglinge. „Sie verbessert die Überlebensprognosen für Frühchen und mindert die Anfälligkeit der Neugeborenen für Krankheiten, zudem wird die Gehirnentwicklung nachweislich besser“, erklärt Susan Lindow, Mitarbeiterin der Frauenmilchbank und Kinderkrankenschwester auf der Frühgeborenenstation K3 der MUL – CT. Es gibt aber Umstände, unter denen das Stillen oder die Versorgung mit der eigenen Muttermilch nicht möglich ist. Dazu zählen Frühgeburt und bestimmte Erkrankungen der Mutter.
Hierfür ist die Frauenmilchbank der Kinderklinik zuständig. Milch wird von Spenderinnen und Müttern von Patienten der Frühgeborenenstation gesammelt. Durch primäres Einfrieren und schonende Wiedererwärmung bleiben die wichtigsten Inhaltsstoffe erhalten und kommen dem Kind zu Gute. Wenn möglich, erhalten die Frühgeborenen immer nur die Milch der eigenen Mutter. Sollte diese aber nicht ausreichen, wird sie durch Spendermilch ergänzt. Die Spenderinnen werden genau wie Blutspender ausführlich untersucht, nur gesunde Frauen werden zugelassen. Die gespendete Milch wird extra untersucht, um die größtmögliche Sicherheit für die Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. Sie wird in sterilen Fläschchen in einer Laminarbox aufbereitet und in Spezialkühlschränken der Frauenmilchbank bei minus 20 Grad maximal für ein Jahr vorgehalten. In der Klinik stehen elektrische Milchpumpen bereit. So können die Mütter in Anwesenheit ihrer Kinder auf Station abpumpen. Des Weiteren kann die Milch von zu Hause oder aus dem Elternhaus in geeigneten Kühltaschen auf Station abgegeben werden. Diese wird dort gesammelt und am Folgetag in die Frauenmilchbank gebracht.
Sterile Flaschen werden auf Station ausgegeben, hier sind auch notwendige Pumpsets vorhanden. Für Mütter, die schon zu Hause sind, kann ein Leihgerät über wohnortnahe Apotheken bezogen werden. Die Versorgung findet über den ambulanten Frauenarzt statt. Angeschlossen an die Frauenmilchbank ist die Milchküche. Hier werden Formulare und Spezialnahrungen für die Patienten der Kinderklinik vorbereitet.
Potenzielle Spenderinnen können sich bei Interesse gern direkt an die Frauenmilchbank telefonisch unter 0355 / 46 2797 oder unter 0355 / 46 3148 wenden. Dort findet dann ein erstes Kennenlernen statt, gegebenenfalls können die notwendigen Voruntersuchungen gleich durchgeführt werden (Fragebogen, Blutabnahme). Das Team der Frauenmilchbank freut sich auf Sie! Die Aufbereitung und Lagerung der Milch unterliegt ähnlich wie bei der Übertragung von Blutbestandteilen strengen hygienischen Anforderungen und bedarf moderner und spezieller Untersuchungstechniken und Aufbereitungsverfahren, um eine Übertragung von Infektionen über die Milch zu vermeiden.
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Red. / Presseinfo