Die Stadtverordnetenversammlung Finsterwalde hat den Umbau der denkmalgeschützten „Alten Weberei“ zu einem modernen Kreativcampus beschlossen. Mit 16 Ja-Stimmen und 8 Enthaltungen folgte sie dem Konzept, das auf Bürgerbeteiligung und Fachberatungen fußt. Insgesamt über 9,7 Millionen Euro an Bundesfördermitteln stehen für das Projekt bereit, das Kunst-, Kultur- und Bildungsräume schaffen soll. Bis Ende 2027 müssen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, um die Fördergelder zu nutzen. Bürgermeister Jörg Gampe sieht darin eine „großartige Chance“ für die Stadt. Der Campus soll die Region als kreativen Standort stärken und vielseitige Nutzungsmöglichkeiten bieten.
Die Stadt Finsterwalde teilte dazu mit:
In ihrer Sitzung am 26. Februar 2025 beschlossen die Abgeordneten der Finsterwalder Stadtverordnetenversammlung mit 16 Ja-Stimmen und 8 Enthaltungen den Umbau der “Alten Weberei” zu einem modernen Kreativcampus. Dem vorangegangen waren Beratungen in den Fachausschüssen sowie zwei Beteiligungsworkshops, in denen die Meinungen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger eingeholt worden sind.
Bereits im März 2024 hatte die damalige Bundesregierung eine umfangreiche Unterstützung von 8.847.000 Euro aus dem Investitionsprogramm Industriekultur „InKult“ für den Umbau zugesagt. Dies hatten sowohl Kulturstaatsministerin Claudia Roth als auch der Bundestagsabgeordnete Hannes Walter der Stadt Finsterwalde mitgeteilt. Weiterhin stehen aus dem Bundesprogramm „KulturInvest“ ca. 900.000 Euro zur Verfügung. Voraussetzung für die Inanspruchnahme beider Förderprogramme ist, dass schnellstmöglich hinreichende Planungsunterlagen vorliegen,
Ein wichtiger Punkt, der für die Nutzung der zweckgebundenen Fördergelder essenziell ist: Bis zum 31.12.2027 müssen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. Dafür müssen bereits im Herbst dieses Jahres die Planungsunterlagen zur baufachlichen Prüfung eingereicht werden.
Auch wenn die umfangreiche Sanierung und Nachnutzung mit Hilfe der zweckgebundenen Fördermittel nicht umgesetzt werden würde, würde das denkmalgeschützte Gebäude dennoch erhalten werden müssen. Dann allerdings mit Mitteln aus dem städtischen Haushalt, ohne Fördermittel.
Weiteres Zukunftsprojekt auf dem Gelände der Kulturweberei
Mit der umfangreichen Sanierung könnte für die Stadt ein innovativer Ort für Kunst, Kultur und Begegnung entstehen, der Finsterwalde langfristig als kreativen und lebendigen Standort stärken könnte.
Bürgermeister Jörg Gampe: „In den beiden Beteiligungsworkshops haben wir viele aussichtsreiche Ideen gehört. Einig waren sich alle Beteiligten darüber, dass wir die großartige Chance, die wir mit den Fördermittelzusagen von mehr als 9 Mio. Euro erhalten haben, keinesfalls verstreichen lassen sollten. Es freut mich sehr, dass das Architekturbüro nahezu alle geäußerten Ideen der Bürgerinnen und Bürger in den Planungsprozess aufnehmen konnte. Auch die große Mehrheit der Abgeordneten macht durch ihren Beschluss deutlich, dass sie diese Chance für unsere Stadt und die kulturelle Entwicklung der gesamten Sängerstadt-Region ergreifen möchte. Mit dem Bauantrag und der auf die Genehmigung folgenden europaweiten Ausschreibungen stehen uns zwei weitere entscheidende Schritte für dieses Projekt bevor.“
Mit dem Kreativcampus entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zur 2023 eröffneten Kulturweberei ein Raum für Kreativität, Bildung und Austausch, der verschiedene Generationen und Interessen zusammenbringt. Das Projekt bietet Kunst- und Kulturschaffenden, Vereinen und allen Interessierten Raum, kreative Projekte umzusetzen. Gleichzeitig wird es ein Ort der Begegnung für alle Bürgerinnen und Bürger sein, der das soziale und kulturelle Leben der Stadt bereichert.
Bereits im Juli 2024 und im November 2024 fanden zwei Beteiligungsworkshops statt, bei dem zahlreiche Interessierte ihre Ideen für die Nutzung der “Alten Weberei” einbrachten. Der denkmalgeschützte Industriebau, Teil der ehemaligen Schaefer’schen Tuchfabrik, bietet mit seinen ca. 1.300 m² Fläche vielseitige Nutzungsmöglichkeiten. Insbesondere Proberäume für Bands, Chöre und Theatergruppen, Ateliers für bildende Kunst sowie multifunktionale Veranstaltungsräume wurden als Bedarfe identifiziert. Auch eine urbane Kletterwand an der Außenfassade ist angedacht.
Dank der in Aussicht gestellten Bundesförderung von 8,847 Millionen Euro aus dem Investitionsprogramm Industriekultur „InKult“ und von ca. 900.000 Euro aus dem Bundesprogramm „KulturInvest“ kann der Kreativcampus mit barrierefreier Erschließung, Erdwärme und energetischer Sanierung umgesetzt werden. Bis Ende 2027 müssen die Bauarbeiten gemäß den Vorgaben der Fördermittelstelle abgeschlossen sein.
Nächste Schritte
In den kommenden Monaten werden – parallel zum Antragsverfahren und der Baugenehmigung – konkrete Konzepte zur Nutzung und Finanzierung ausgearbeitet. Dabei fließen die Ideen und Vorschläge aus der Bürgerschaft selbstverständlich mit ein. Die langfristige Finanzierung des laufenden Betriebs wird in einem Betreiberkonzept geklärt, das zusammen mit den in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen erarbeitet wird. Diese gemeinsame Erarbeitung erfolgt parallel zum Baugenehmigungs- und Ausschreibungsprozess.
Es wird angestrebt, Einnahmen durch Vermietungen, Veranstaltungen und Förderprogramme zu generieren. Gleichzeitig sollen die Nutzungskosten für Kulturschaffende und Vereine möglichst erschwinglich bleiben, vergleichbar mit den Nutzungsentgelten für Sportstätten in Finsterwalde, die für Vereine ebenfalls gefördert werden.
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Red. / Presseinfo