Mehr als 60 deutschsprachige Hochschulen und Forschungsinstitutionen, darunter auch die BTU Cottbus-Senftenberg, haben beschlossen, ihre Präsenz auf der Plattform X (ehemals Twitter) einzustellen. Hintergrund sind unter anderem die algorithmische Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte und die eingeschränkte organische Reichweite, die aus Sicht der beteiligten Einrichtungen nicht mit ihren Werten vereinbar sind. Laut BTU-Präsidentin Prof. Dr. Gesine Grande ist eine faktenbasierte Kommunikation unverzichtbar, könne auf Plattformen mit verzerrter Debattenkultur jedoch nur schwer aufrechterhalten werden. Die BTU behält sich einen möglichen Wiedereinstieg vor, sollte X künftig wieder demokratischen Prinzipien entsprechen, und wird ihre Aktivitäten über andere Social-Media-Kanäle fortsetzen.
Die BTU Cottbus-Senftenberg teilte dazu mit:
Mehr als 60 deutschsprachige Hochschulen und Forschungsinstitutionen möchten ein Zeichen setzen und verkünden gemeinschaftlich, ihre Aktivitäten auf der Plattform X (ehemals Twitter) einzustellen. Auch die BTU Cottbus-Senftenberg hat sich dieser Initiative angeschlossen. Die Veränderungen der Plattform X – von der algorithmischen Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte bis zur Einschränkung organischer Reichweite – machen eine weitere Nutzung für die beteiligten Organisationen unvertretbar. Der Austritt der Institutionen unterstreicht ihren Einsatz für eine faktenbasierte Kommunikation und gegen antidemokratische Kräfte. Die Werte, die Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft fördern, sind auf der Plattform nicht mehr gegeben.
Prof. Dr. Gesine Grande, Präsidentin der BTU: „Wissenschaftsinstitutionen dürfen sich dieser Herausforderung nicht entziehen, denn gerade in solchen Konflikten ist faktenbasierte Kommunikation wichtiger denn je. Gegen eine Plattform, deren Algorithmen bewusst eine ideologische Agenda fördern, ist jedoch selbst der engagierteste faktenbasierte Diskurs nicht durchzusetzen. Die BTU verabschiedet sich daher nach zehn Jahren aus Twitter/X. Ein Wiedereinstieg ist nicht ausgeschlossen – unter der Voraussetzung, dass sich die Moderation der Kommentare und die Debattenkultur wieder an den demokratischen Prinzipien ausrichtet.“ Auch einige Institutionen, die ihre Aktivitäten auf der Plattform bereits eingestellt haben, unterstützen den gemeinsamen Appell und bekräftigen damit die Bedeutung einer offenen und konstruktiven Diskussionskultur. Diese Entscheidung betrifft ausschließlich die X-Accounts der beteiligten Institutionen und nicht ihre Kommunikation über andere Social-Media-Kanäle. Im Lichte der jüngsten Ereignisse werden sie die Entwicklung der Plattformen und ihrer Algorithmen weiterhin aufmerksam beobachten.
Diese Institutionen sind beteiligt:
- Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
- Bauhaus-Universität Weimar
- Berliner Hochschule für Technik
- Brandenburgische Technische Universität Cottbus – Senftenberg
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Deutsche Ornithologische Gesellschaft
- Deutsche Sporthochschule Köln
- Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
- Fachhochschule Dortmund
- FernUniversität in Hagen
- Freie Universität Berlin
- Goethe-Universität Frankfurt
- HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
- Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Hochschule Anhalt
- Hochschule der Bildenden Künste Saar
- Hochschule für Musik und Theater Hamburg
- Hochschule für Philosophie München
- Hochschule Furtwangen
- Hochschule München
- Hochschule Neubrandenburg
- Hochschule Osnabrück
- Hochschule RheinMain
- Hochschule Ruhr West
- Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
- Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen
- Humboldt-Universität zu Berlin
- Institut für Vogelforschung
- Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
- Justus-Liebig-Gesellschaft
- Justus-Liebig-Universität Gießen
- Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
- Kirchliche Hochschule Wuppertal
- Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung
- Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde
- Medizinische Universität Innsbruck
- Philipps-Universität Marburg
- RWTH Aachen
- Technische Hochschule Georg Agricola
- Technische Universität Darmstadt
- Technische Universität Dresden
- TH Köln
- Universität Bamberg
- Universität Bayreuth
- Universität des Saarlandes
- Universität der Künste Berlin
- Universität Duisburg-Essen
- Universität Erfurt
- Universität Greifswald
- Universität Heidelberg
- Universität Innsbruck
- Universität Münster
- Universität Potsdam
- Universität Siegen
- Universität Trier
- Universität Ulm
- Universität Würzburg
- Universität zu Lübeck
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Red. / Presseinformation