Nach dem Erdbeben der Stärke 3,2 im Elbe-Elster-Kreis (->> wie berichtet) hat die Friedrich-Schiller-Universität Jena vier mobile Seismometer in Schlieben, Fichtwald und Heideblick eingerichtet. Seit dem 24. Oktober erfassen die Geräte die seismische Aktivität der Region – insbesondere Nachbeben, die für das bestehende Netz zu klein waren. Die neuen Stationen sollen dazu beitragen, den Ursprung des Erdbebens besser zu verstehen. Brandenburg ist in der Regel lediglich von geringer Erdbebenaktivität betroffen, weshalb zuvor nur wenige Messstationen vorhanden waren. Die temporären Stationen ermöglichen eine genauere Bestimmung des Epizentrums und der Herdtiefe des Hauptbebens vom 18. Oktober. Der Betrieb der Seismometer ist für einen Zeitraum von sechs Wochen bis drei Monaten geplant.
Die Uni Jena teilte dazu mit:
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) hat nach dem Erdbeben der Stärke 3.2 im Süden von Brandenburg am Freitag, den 18. Oktober mehrere temporäre Stationen zur Erdbebenregistrierung aufgestellt. Seit Donnerstag (24. Oktober) beobachten vier mobile Seismometer in Schlieben (2x), Fichtwald und Heideblick die seismische Aktivität und ermöglichen die Registrierung von Erdbeben, die für das zuvor bestehende Netz zu klein waren. Vor allem die Registrierung von Nachbeben, die ein besseres Verständnis der Ursprünge des Bebens vom 18. Oktober liefern könnten, steht im Fokus. Wir rechnen damit, dass es auch in den kommenden Wochen zu Nachbeben kommen kann, die aber wohl schwächer ausfallen als das Hauptbeben. Für die Nachbebenmessung ist ein Zeitraum von sechs Wochen bis drei Monaten geplant.
Brandenburg gilt als Bundesland mit sehr geringer Erdbebenaktivität. Deshalb gab es zuvor nur wenige Stationen, die kleine Erdbeben auf dem Landesgebiet erfassen könnten. Während aufgrund des dichten Überwachungsnetzes zum Beispiel im sächsischen Vogtland nahezu alle Erdbeben ab einer Magnitude von -1 registriert werden können, lag die Detektionsschwelle für Beben in Brandenburg zuletzt, abhängig von Tageszeit und genauem Epizentrum, bei etwa 1.0. Erst ab einer Magnitude von ungefähr 2.0 können Erdbeben auch von Menschen verspürt werden.
Erdbeben der Stärke 3,2 zwischen Herzberg und Doberlug-Kirchhain
Am 18.10.2024 ereignete sich zwischen Herzberg (Elster) und Doberlug-Kirchhain ein Erdbeben der Stärke 3,2 in 21 km Tiefe. Anwohner im Landkreis Elbe-Elster spürten es deutlich. Es war stärker als das Beben vom September 2024 mit einer Magnitude von 0,9. Geophysiker vermuten, dass es noch Nachbeben geben könnte. ->> Hier weiterlesen
Weitere bekannte Erdbeben in Brandenburg:
1483: Herzberg (Elster), Kreis Elbe-Elster, Intensität IV
November 1736: Schwedt (Oder), Uckermark, Intensität IV
29. Juni 1920: Kolkwitz, Spree-Neiße-Kreis, Magnitude 3.2, Intensität IV
15. September 1984: Wahrenbrück, Kreis Elbe-Elster, Magnitude 1.4, Intensität 0
7. Oktober 2017: Finsterwalde, Kreis Elbe-Elster, Magnitude 1.1, Intensität 0
17. September 2024, Herzberg (Elster), Kreis Elbe-Elster, Magnitude 0.9, Intensität 0
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Red. / Presseinformation