Der Chefarzt der HNO-Klinik am Uniklinikum Cottbus, Prof. Michael Herzog, erhielt auf der Tagung der I.A.S.P.E. in Linz den Innovationspreis für den besten medizinischen Vortrag. Der Preis zeichnet seine Arbeit in der epithetischen Therapie im Kopf-Hals-Bereich aus, insbesondere für die Behandlung von ösophagotrachealen Fisteln. Diese Therapie, die maßangefertigte Silikon-Stents zur Abdichtung zwischen Speise- und Luftröhre einsetzt, ermöglicht betroffenen Patienten das normale Essen und Sprechen. so das Krankenhaus.
Das Uniklinikum Cottbus teilte dazu mit:
Der Chefarzt der Klinik für HNO-Krankheiten, Kopf- und Halschirurgie an der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem, apl. Prof. Dr. med. Michael Herzog, hat den Innovationspreis für den besten medizinischen Vortrag auf der 25. Tagung der I.A.S.P.E. 2022 in Leipzig erhalten. Den Preis bekam er nun im Oktober 2024 auf der 26. Tagung in Linz überreicht. Die Vereinigung tagt alle zwei Jahre. I.A.S.P.E. steht für International Association for Surgical Prosthetics and Epithetics / Internationale Gesellschaft für Chirurgische Prothetik und Epithetik. Die Gesellschaft ist ein interprofessioneller, interdisziplinärer und internationaler Zusammenschluss von Personen, die im weitesten Sinn mit epithetischer Rekonstruktion und Rehabilitation von Defekten im Kopf-Hals-Bereich zu tun haben.
Zum Kreis zählen auf der einen Seite Epithetiker, die künstliche Körperteile aus Silikon herstellen, die zum Beispiel Nasen oder Ohren ersetzen können. Auf der anderen Seite gehören ärztliche Personen zum Zusammenschluss, die Indikationen für eine epithetische Versorgung stellen und die chirurgischen Voraussetzungen dafür schaffen, dass Implantatverankerungen in den Knochen eingebracht werden, an denen später per Magnet die Epithesen halten werden. „Ich freue mich außerordentlich über den Preis“, sagt apl. Prof. Dr. med. Michael Herzog. Seit etwa 20 Jahren beschäftigt er sich mit der Epithetik im Kopf-Hals-Bereich. „Mein Spezialgebiet liegt in der Epithetik bei Tracheostomaproblemen, also Problemen mit Luftröhrenschnitten, und vor allem in der epithetischen Therapie von ösophagotrachealen Fisteln, also fehlerhaften Verbindungen zwischen Luft- und Speiseröhre“, so der Chefarzt weiter. Ziel ist es, Löcher zwischen Speise- und Luftröhre durch Stents aus Silikon so abzudichten, dass kein Speichel mehr durch das Loch in die Luftröhre und in die Lunge fließen kann. Zusätzlich soll den Patienten das normale Essen über den Mund und das Sprechen wieder ermöglicht werden. „Hierfür muss sich der Stent perfekt der Anatomie des einzelnen Patienten anpassen. Eng genug, um jede Körperbewegung mitzumachen, aber auch locker genug, damit keine Druckstellen auftreten und die Fistel trotzdem abgedichtet ist“, erläutert Prof. Dr. Herzog. „Auf diesem Gebiet sind wir in Cottbus führend. Unsere Patienten kommen aus ganz Deutschland für diese Therapie angereist“, sagt er.
Hintergrund: PD Dr. med. habil. Michael Herzog wurde von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 2022 zum außerplanmäßigen Professor berufen. Er hatte die Professur aufgrund seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit an der dortigen Medizinischen Fakultät erhalten und nach dem Wechsel als Chefarzt an das Carl-Thiem Klinikum im Jahr 2015 durch mehrere Vorlesungsreihen im Jahr nach Halle fortgeführt. Die Lehrtätigkeit setzt er auch an der neu gegründeten Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem fort. Die Forschungsschwerpunkte von apl. Prof. Dr. med. Michael Herzog liegen in den Bereichen Schnarchen und operative Schlafmedizin sowie in der rekonstruktiven Onkotherapie im Kopf-Hals-Bereich. Prothesen beziehungsweise Stents aus Silikon für die Luft- und Speiseröhre sind zudem das Spezial-Forschungsgebiet vom Chefarzt der HNO-Klinik in Cottbus.
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Red. / Presseinformation
Bild: Martin Ender / MUL-CT