Das Thema Nachhaltigkeit ist auch in der Politik sehr wichtig. Erst vor kurzem wurde daher innerhalb der EU darüber debattiert, ob nicht Unternehmen dazu verpflichtet sein sollten, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Gefordert werden solche Berichte innerhalb der Europäischen Union aktuell noch nicht, wären laut viele Experten aber eine gute Ergänzung für Firmen, um sich transparenter gegenüber Kunden zu präsentieren. Doch es gibt auch Gegenstimmen.
Sinn und Zweck des Nachhaltigkeitsberichts
Für einige Unternehmen gehört es schon länger dazu, für andere ist dieser Aspekt jedoch noch komplett neu. Einen eigenen Bericht über das nachhaltige Verhalten der Firma zu erstellen, ist etwas, das aktuell in aller Munde ist. Erst kürzlich hat sich das Kabinett darüber beraten und einen Gesetzesentwurf vorgestellt, der vorsieht, dass ein solcher Bericht für jede Firma Pflicht sein sollte. Besonders die EU möchte hier einen transparenten Rahmen schaffen, in dem sich die Wirtschaft bewegt. Sie meint, dadurch werden viele Aspekte aufgedeckt, die den nachhaltigen Fortschritt möglicherweise behindern und von Unternehmen aktuell verdeckt gehalten werden.
Im Grunde ist ein solcher Bericht eigentlich eine gute Sache. Unternehmen können sich damit nicht nur selbst überwachen und Entwicklungen in der eigenen Nachhaltigkeit beobachten, auch die Kunden können einsehen, wie Unternehmen nachhaltig und ökologisch handeln. Es gibt bereits einige Firmen, die solche Berichte freiwillig oder verpflichtend vorlegen. Meist handelt es sich um monatliche, quartalsweise oder jährliche Berichte.
Und natürlich sind die Umweltberichte auch dafür geeignet, um auf falsches Verhalten aufmerksam zu machen und Unternehmen, die sich weniger für die Umwelt einsetzen, genauer unter die Lupe nehmen. Die Echtheit der Berichte, sowie ein hohes Maß an Transparenz sind hier auf jeden Fall nötig.
Als einzige Ausnahme sollen dabei Kleinstunternehmen dienen, denn diese verfügen nicht über die nötigen Ressourcen für die Erstellung eines Berichts. Zudem sind sie weniger entscheidend beim Thema Umweltschutz. Freiwillige Berichte sind dennoch gern gesehen.
Wie Unternehmen nachhaltig handeln
Unternehmen können in vielerlei Hinsicht nachhaltig handeln. Oftmals hängen diese Aspekte vom eigenen Bereich ab, aber einige lassen sich auch universell anwenden. Diese Dinge sollten dann auch im Bericht auftauchen.
- Erneuerbare Energien: Nutzung von Ökostrom, ob selbst produziert oder von einer externen Quelle. Auch energiesparende Maßnahmen sollten mit einfließen.
- Recycling und Müll: Masse an Abfall, sowie deren Verarbeitung und Recycling, z.B. mit einer Ballenpresse. Die Spezifikationen der Kartonpresse lassen sich online perfekt an das eigene Unternehmen anpassen.
- Fairness: Gleichheit aller Mitarbeitenden, sowohl im Gehalt als auch in der Behandlung. Faire Löhne, Arbeitszeiten und andere soziale Aspekte fließen hier ebenfalls mit ein.
- Produktion: Unter diesen Bedingungen werden Güter produziert, verpackt und transportiert.
- Engagement: Unterstützung von anderen nachhaltigen Projekten, sowie anderweitige Kollaborationen.
Gegenstimmen werden lauter
Im ersten Moment klingt der Nachhaltigkeitsbericht wie eine gute Sache, doch Kritik gibt es schon länger. Diese bezieht sich vor allem auf den massiven Aufwand, den ein solcher Bericht mit sich zieht. Immerhin muss eine entsprechende Dokumentation aller Bereiche des nachhaltigen Handels verfolgen, was aber wiederum viele Ressourcen frisst. Der bürokratische Aufwand sei für viele Unternehmen zu hoch und würde dem eigentlichen Gedanken der Nachhaltigkeit widersprechen.
Bis 2028 sollen über 14.000 Unternehmen einen solchen Bericht erstellen. Doch das wirkt sich nicht nur auf den Aufwand, sondern auch auf die Kosten aus. Laut der Bundesregierung gehen dafür rund 1,58 Milliarden Euro drauf – also knapp 100.000 Euro pro Unternehmen. Viele kritisieren, dass sowohl der menschliche als auch der wirtschaftliche Aufwand dieser Berichte entgegen den eigentlichen Gedanken ist.
Schon jetzt wird jedoch an Softwaremöglichkeiten gearbeitet, die die Erstellung des Berichts deutlich vereinfachen. Denn im Grunde ist es nur eine Auflistung der nachhaltigen Aspekte eines Unternehmens. Nachweise sollten in eigentlich allen Situationen vorliegen und müssen nur ordnungsgemäß zusammengestellt werden. Zudem fallen, je nach eigenem Bereich, auch viele der gefragten 1200 Datenpunkte weg. Vermieden werden soll in jedem Fall eine doppelte Belastung der Bürokratie für dieselben Aspekte.