Thermoplaste gehört zu den Kunststoffen und ist eine bedeutende Klasse. Dies beruht auf einer ihrer wichtigsten Eigenschaften. Thermoplaste ist, wie der Name andeutet, in einem bestimmten Temperaturbereich verformbar (thermo-plastisch). Dadurch ist es in vielen Bereichen, sowohl in speziellen, als auch in allgemeinen, einsetzbar. Auch die Umweltschädlichkeit ist, solange sich die Plaste im Kreislauf befindet, zu verneinen.
Was genau ist Thermoplaste?
Thermoplaste ist ein Kunststoff, der regelmäßig verwendet wird. Dies ist durch seine Eigenschaft bedingt, dass er leicht verformbar ist. In einem bestimmten Temperaturbereich lässt sich die Plaste unkompliziert verformen. Dieser Vorgang ist reversibel, da er durch den Kreislauf von Abkühlung und Wiedererwärmung immer wiederholt werden kann. Dies ist allerdings nur so lange möglich, bis durch eine mögliche Überhitzung des Materials eine thermische Zersetzung stattfindet. Die Eigenschaft haben die Kunststoffklassen Elastomere und Duroplaste nicht, da sie nach dem Aushärten nicht noch einmal schmelzbar sind.
Die Verformbarkeit von Thermoplaste liegt an den langen, linearen Molekülen (Polymere), aus dem diese Plaste-Klasse besteht. Die Moleküle liegen sehr dicht beieinander, wenn die Thermoplaste im festen Zustand vorliegt. Während des Erhitzens werden die Moleküle beweglich und können so aneinander vorbeigleiten. In diesem Zustand ist das Material optimal formbar und kann in die gewünschte Form gebracht werden.
Arten von Thermoplaste
Es kann zwischen verschiedenen thermoplastischen Kunststoffarten unterschieden werden. Im Grunde kann zwischen teilkristallinen, also schmelzenden, und amorphen, also erweichenden, Thermoplasten unterschieden werden. Wenn diese beiden Thermoplaste vermischt werden, so entsteht als Produkt Polyblend.
Eine andere Art, thermoplastische Kunststoffarten zu unterscheiden, ist die Unterteilung nach ihren Eigenschaften und somit den Anwendungsmöglichkeiten. Hierbei finden sich drei Gruppen, die Hochleistungskunststoffe, die technischen Kunststoffe und die Standardkunststoffe. Hochleistungskunststoffe verfügen über eine sehr hohe Reinheit und einen hohen Schmelzpunkt. Somit können Sie auch für hochreine Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt und in der Halbleiterindustrie eingesetzt werden.
Die Verarbeitung von Thermoplaste
Thermoplaste lässt sich in verschiedenen Verarbeitungsverfahren verarbeiten. Am weitesten verbreitet ist hierbei das Spritzgießverfahren. Eine weitere Form, die oft genutzt wird, ist die Extrusion, bei der Schläuche, Rohre, Profile, Kabel, aber auch Folien hergestellt werden. Weiter, allerdings nicht so oft genutzte Verarbeitungsverfahren sind das Blasformen, mit dem Flaschen und Hohlkörper hergestellt werden und das Thermoformen. Dieses Verfahren wird im Maschinen- und Anlagenbau, im Fahrzeugbau und für Verpackungen genutzt.
Beispiele für Thermoplaste und ihre Anwendung
Thermoplaste ist, wie schon beschrieben, durch seine vielseitigen Eigenschaften universell anwendbar.
Polyethylen (PE) wird in der Lebensmittelindustrie als Verpackungsmaterial eingesetzt. Polypropylen (PP) dagegen ist sehr beliebt bei der Herstellung von Autoteilen, da es sehr widerstandsfähig ist und eine hohe Festigkeit besitzt. Allerdings wird es, genau wie Polyethylenterephthalat (PET), auch für Getränkeflaschen, Behälter und Beutel genutzt.
Im Bauwesen ist Polyvinylchlorid (PVC) ein sehr gern genutztes Material. Es wird für Rohre, Verkleidungen, Profile und Bodenbeläge verwendet und kann in Hart-PVC und Weich-PVC unterschieden werden.
Für CDs, DVDs und auch für Brillengläser wird Polycarbonat (PC) verwendet. Durch seine Transparenz und hohe Schlagfestigkeit ist es für diese Einsatz hervorragend geeignet.
Die Umweltfreundlichkeit von Thermoplaste
In dieser Frage verhält sich Thermoplaste genau wie alle anderen Kunststoffe. Solange das Material ohne Qualitätsverluste immer wiederverwendet werden kann, wird es im Kreislauf gehalten und belastet somit die Umwelt nicht. Die einzige Belastung der Umwelt entsteht durch die ursprüngliche Herstellung und wenn der Kunststoff nicht mehr genutzt werden kann. Das geschieht in der Regel, nachdem das Material etwa siebenmal recycelt wurde. Ab diesem Zeitpunkt werden die Eigenschaften so schlecht, dass das Material nicht mehr in seinen Bereichen seine Vorteile ausspielen kann. Bei den Hochleistungskunststoffen ist dies allerdings anders. Sie werden nicht recycelt, da sich die Eigenschaften nicht verändern dürfen, was bei dem Recyceln im geringen Maße tut.
Fazit zu thermodynamischen Kunststoffen
Da Thermoplaste eine hervorragende Formbarkeit und Wiederverwertbarkeit, gute Isoliereigenschaften und durch all das eine hohe Vielseitigkeit hat, die in vielen Branchen benötigt wird, ist Thermoplaste eine wichtige Klasse unter den Kunststoffen. Sie wird im Speziellen, wie zum Beispiel im Bauwesen und in der Elektronik, aber auch im Alltäglichen, wie Verpackungen und Autoteilen, sehr gern und oft genutzt.