Die 61. Kahnnacht in Lübben lockte etwa 1.200 Besucher an die SpreeLagune und Schlossinsel. Unter dem Motto „Tatort Spreewald – Gangster, Gift und gute Laune“ inszenierte Bestsellerautorin Elisabeth Herrmann Krimi-Szenen entlang der Spree. Wie die Tourismus GmbH Lübben mitteilte, bot das Event eine Mischung aus Tanz, Musik und Lesungen an neun Stationen. Die nächste Kahnnacht soll am 19. Juli 2025 unter dem Motto „Der wilde Osten“ stattfinden.
Die Tourismus, Kultur und Stadtmarketing Lübben GmbH teilte dazu mit:
Die Kahnnacht in Lübben ist eine Institution. Sie lockt mehr als Tausend Besucher jährlich in die Kreisstadt des Landkreises Dahme-Spreewald. Die Open-Air-Veranstaltung am und auf dem Wasser rund um die Schlossinsel sowie SpreeLagune ist Kult. Karten sind begehrt. Auch diesmal war die Veranstaltung ausverkauft. 1200 Gäste waren während der 61. Kahnnacht unter dem diesjährigen Motto „Tatort Spreewald-Gangster, Gift und gute Laune“ in Lübben dabei. Spreewald und Krimi – das passt. Die dunkle Seite der Lagunenlandschaft bietet sich für Kriminalgeschichten geradezu an, etwas „Schauerlich-Schönes“ daraus zu machen, wie Elisabeth Herrmann sagt. Die Krimi-Bestsellerautorin hat unterhaltsame Krimi-Szenen für die Naturbühnen entlang der Spreeufer ausgesucht. Mystik, Schauern, Gänsehaut. Die Gäste in den Kähnen sollten bestens unterhalten werden. Der künstlerische Leiter Wolfram Korr hatte den roten Faden dafür gelegt und neun Stationen mit hochkarätigen Künstlerinnen und Künstlern besetzt. Sie haben allesamt schon ihre Klasse bewiesen – national und international. Autoren, Herausgeber, Veranstalter, Sängerin, Tänzer und Komödiant. Sie alle haben sich auf das Thema „Tatort Spreewald“ eingelassen – das allerdings auf ganz unterschiedliche Weise. Mit Worten, Gesang und Tanz, mal hintersinnig, mal sachlich nüchtern, solide auf jeden Fall. Die Akteure am Ufer wissen, wie man ein Publikum unterhält-wenn bisher auch im anderen Rahmen. Jetzt die Herausforderung Kahnnacht. Ständig wechselndes Publikum. Nur wenige Minuten Zeit, um dieses in die Krimi-Welt zu entführen. Bis zu 20 Wiederholungen während der Kahnnacht. Immer und immer wieder aufs Neue den eigenen Worten Kraft verleihen, um die Zuhörer zu begeistern, im besten Fall gruselnd weiterziehen zu lassen. Ein spezieller Auftrag, ungewöhnlich für die meisten Akteure ohnehin. Elisabeth Herrmann hatte das Programm gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Brandenburger Sommerkonzerte und Kulturmanager Wolfram Korr konzipiert. Autoren und die anderen Akteure waren schnell von der Idee begeistert, das Thema ´Tatort Spreewald´ für die Kahnnacht umzusetzen, wie Elisabeth Herrmann sagt. „Sie freuen sich darauf, mal aus ihrem Elfenbeinturm herauszukommen.“ Es war eine stille Freude, nicht immer offensichtlich zu sehen. Die Stärke der meisten Mitwirkenden liegt in den Worten, in der Inszenierung dieser, in der geschickten Aneinanderreihung zu Sätzen und schließlich einem Text mit Inhalt. Sie haben sich auseinandergesetzt mit dem Spreewald, versucht, Krimi und Lagunenlandschaft zusammenzubringen, ein Feuer bei den Zuhörern in den Kähnen zu entfachen. Der Funke war da, nur sprang der zu selten über. Elisabeth Herrmann stimmte die Gäste quasi ein. Sie winkte gleich zu Beginn von der Schlossbrücke, begrüßte die Teilnehmer, gab diesen Anweisungen für „die weitere Reise“. Schwimmweste, Rettungsboot, Havarie- und Rettungsplan, halt das volle Programm. Sie warnte augenzwinkernd auch vor einem Freigänger aus dem nahen Gefängnis, auch vor Killerwesen, die sich irgendwo versteckt halten. Der Rest ist Fantasie. Willkommen in der Welt der Krimis. Die Reise auf dem Wasser beginnt – und wird weniger Meter später schon wieder gestoppt. Tänzerinnen und Tänzer wecken die Aufmerksamkeit. Mit Kriminal-Tango verführen sie die Gäste in die Welt der Krimis. Tänzerisch leicht, ein Hauch Spektakel mit einem Schuss Verruchtheit. Roberta Rizzini, Tänzerin und Choreografin, wirbelte mit ihren Kolleginnen und Kollegen ausdrucksstark über die kleine Bühne auf der gegenüberliegenden Seite des Lübbener Schlosses. Eine getanzte und gespielte Kriminal-Geschichte im Schnelldurchlauf. Der Anfang ist gemacht, der Unterhaltungsfaktor nimmt Fahrt auf, so kann es weitergehen. Ungeheuer tauchen noch nicht auf, dafür erklingt Musik schon aus der Ferne, Christoph Pagel spielt Klavier auf der Mühlendammbrücke. Der Barpianist, Sänger und Komponist hat sich ein Krimi-Ratespiel für die Kahnnacht ausgedacht. Er spielt bekannte Filmmelodien kurz an, lässt die Zuhörer auf dem Wasser raten, aus welchen Filmen diese sind. Das klappt mal gut, mal weniger gut. Manchmal überbrückt der Funkte der Begeisterung auch die Distanz von der Brücke bis in die Kähne und Gäste singen bekannte Filmtitel zur Musik von Christoph Pagel. An der nächsten Station ein paar Meter weiter am Wasserspielplatz geht es ruhiger und deutlich leiser zu. Michael Kumpfmüller, freier Autor aus Berlin, Bestseller-Autor und schon mit Preisen ausgezeichnet, hatte eine Mini-Lesung vorbereitet. Er ist sich der Wirkung seiner Worte bewusst, verzichtete auch aufs kleinste Spektakel und trug einfach nur seinen „Gurken-Krimi“ vor – sich ganz verlassend auf die Kraft seines Textes. Gurken, Kähne und Spreewald sind die Zutaten für seinen Kurzkrimi. Dass mehr als Tausend Leute nur an einem Abend seinem Vortrag lauschen, begeistert ihn: „Das ist ja fast wie im Fußballstadion.“ Dass die Kähne an seinem Spielort auf Grund gelaufen sind, war ein erheiterndes Erlebnis nebenbei – zumindest für die Gäste im Kahn. Die wurden nach wenigen Minuten weitergestakt hin zur Bäreninsel, wo plötzlich zwei Polizisten auftauchten. Oliver Nitsche und Harald Effenberg steckten in den Uniformen – eine gehörige Portion Schalk im Nacken. „Alkoholkontrolle!“ Die Kähne werden „gefilzt“. Klare Ansage der Akteure am Ufer, die Gäste in den Kähnen machten gerne mit. Der eine oder andere Wortwechsel sorgte für Gelächter, für Heiterkeit auf beiden Seiten. Mit Harald Effenberg war ein Großer der Komödianten-Szene als Darsteller dabei. Er bringt Erfahrungen aus Auftritten etwa mit Dieter Hallervorden mit. Entsprechend leicht fiel es ihm und seinem Polizisten-Kollegen, mit den Gästen zu interagieren. Ganz so offensiv spaßig ging es nicht weiter, eher hintergründig und mit Tiefgang. Heike Gerdes, Autorin und Verlegerin, lud zur Mini-Lesung. Zuhören und einfach die Natur genießen, leicht hin- und herschaukelnd im Wasser. Kahnnächte bieten Raum für vieles. Auch für hochkarätigen Gesang. Dafür sorgte diesmal Agnes Selma Weiland. Die Sopranistin gastierte schon in zahlreichen Opernhäusern weltweit – und sang jetzt für die Kahngäste im Spreewald. Exzellenter Gesang am Ufer der Spree – auch so etwas bieten die Kahnnächte. Peter Gerdes ließ es ein paar Meter weiter ruhiger, aber nicht weniger interessant angehen. Er hatte seine Mini-Lesung visuell spannend gemacht, das Publikum so mitgenommen, wenn auch nicht immer. Ganz zum Schluss war dann auch der „Tatort Spreewald“ in Form eines Schilds optisch zu sehen. Die Kulisse stimmte, machte neugierig. Frank Selbitz – Lübbens bekannter Nachtwächter – und Freunde brachten einen Kriminalfall ins Spiel: Der Holz-Michel schwer verletzt beim Holzhacken. Eine Straftat? Der Täter vielleicht noch in der Nähe? Ein schauriger Gedanke. Am Ende wird alles gut. Die lokalen Akteure um den Nachtwächter haben den Schlusspunkt unter die unterhaltsame Fahrt der 61.Kahnnacht gesetzt. Die 62.Auflage steht schon in den Startlöchern. Sie findet am 19.Juli 2025 statt. „Der wilde Osten“ ist das Motto. Infos und Tickets (ab Oktober 2024) im Spreewald Service Lübben, Ernst-von-Houwald-Damm 15 in Lübben sowie an allen bekannten CTS/Eventim Vorverkaufsstellen.
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Red. / Presseinfo
Bild: Andreas Staindl