Am heutigen Freitag wurde in Cottbus-Dissenchen die chesco-Forschungsfabrik eröffnet, eine neue Einrichtung für alternative Antriebstechnologien, die von Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle und Staatssekretär Michael Kellner eingeweiht wurde. Die Fabrik, ausgestattet mit hochmodernen Maschinen zur Prototypenherstellung, wird innovative Fertigungstechnologien und klimafreundliche Flugantriebe erforschen. Ministerpräsident Woidke betonte die Bedeutung des Projekts für den Strukturwandel in der Lausitz, während Wissenschaftsministerin Schüle die Fabrik als wichtigen Innovationsmotor hervorhob. Die chesco-Forschungsfabrik soll zudem die regionale Wirtschaft stärken und bis zu 400 Arbeitsplätze schaffen.
Die BTU Cottbus-Senftenberg teilte dazu mit:
Gemeinsam mit Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft wurde am heutigen Freitag die chesco-Forschungsfabrik am Standort in Cottbus-Dissenchen in Anwesenheit von Brandenburgs Ministerpräsidenten Dr. Dietmar Woidke, Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle und dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Michael Kellner eröffnet. Rundgänge durch die Fertigungshallen und Podiumsdiskussionen boten ausführliche Informationen über die hoch modernen Fertigungstechnologien. Darüber hinaus wurden die Chancen von Forschung und Innovation für die Transformation der Lausitz deutlich.
Die Eröffnung der chesco-Forschungsfabrik stellt einen ersten Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung von alternativen Antriebstechnologien in Cottbus dar und leistet so einen Beitrag zu den gesetzten Klimazielen der Bundesregierung: Die Fabrik verfügt im Fertigungsbereich über einen Maschinenpark für die innovative und effiziente Herstellung von Prototypen. Die Anlagen decken dabei Prozesse in den Bereichen Rohstoffaufbereitung, Vorrichtungsbau, additive Fertigung, Zerspanung, Wärmebehandlung und Sintern, Inspektion und Analyse sowie später auch Fertigung elektrischer Antriebskomponenten ab.
Das chesco verfügt in der additiven Fertigung derzeit über Maschinen, die sowohl Kunststoffe als auch keramische und metallische Werkstoffe verarbeiten können. Die Schicht-für-Schicht-Bauweise erlaubt es, komplexe Formen und Strukturen zu realisieren, die mit herkömmlichen Methoden nicht zu erreichen wären. Die Qualität von Bauteilen wird mittels hochmoderner Röntgen-Computertomographie kontrolliert, die es ermöglicht, das Innere von Werkstücken zu analysieren. So können insbesondere Einschlüsse oder Hohlräume identifiziert werden. Darüber hinaus erlaubt eine Koordinaten-Messmaschine, die Form und Oberflächenbeschaffenheit von Bauteilen im Hinblick auf optimale Funktionalität genauestens zu überprüfen.
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(Bild: BTU / Sascha Thor)
Ministerpräsident Dietmar Woidke sagt: „Mit Wirtschaftsansiedlungen, Forschung und Wissenschaft haben wir die richtigen Prioritäten im Strukturwandel in der Lausitz gesetzt. Die ersten Maßnahmen greifen. Neue Industriearbeitsplätze sind entstanden, neue Forschungsinstitute haben sich in der Lausitz angesiedelt. Chesco stellt als zukünftiger Kern des Lausitz Science Parks die entscheidende Verbindung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft her. Die heutige Eröffnung der Forschungsfabrik ist deswegen ein doppelt wichtiger Meilenstein. Unternehmen erhalten mit der chesco-Forschungsfabrik Zugang zu modernster Technik und innovativen Fertigungsverfahren mit den Schwerpunkten klimafreundliches Fliegen und alternative Antriebe. Sie können in einem professionellen Versuchsfeld ausprobieren, welche Lösung für ihre Zukunftstechnologie die richtige ist. Die Wissenschaftler wiederum profitieren von der engen Zusammenarbeit mit der Praxis. Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung orientieren sich an den Innovationen, die Industrie und Mittelstand nachfragen. Der Dreiklang von Forschung, Fertigung von Prototypen und professionellen Tests bringt für alle Beteiligten einen erheblichen Mehrwert und schafft die besten Voraussetzungen für ein breites Netzwerk von Forschungs- und Wirtschaftspartnern. Chesco wird weit über die Lausitz hinaus ausstrahlen und das Innovationsland Brandenburg stärken. Ich danke der BTU Cottbus-Senftenberg und allen beteiligten Partnern für ihr Engagement. Sie haben es geschafft, Planung und Umsetzung so zu koordinieren, dass wir heute schon die Forschungsfabrik eröffnen und mit konkreten Projekten starten können. Das Zeitfenster für die Entwicklung neuer Mobilitätstechnologien ist jetzt und wir wollen und werden dabei sein.“
Staatsekretär Michael Kellner, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, sagt: „Das Konzept der Chesco Forschungsfabrik macht deutlich, wie nachhaltiger Strukturwandel, Forschung und Innovation verbunden werden und gelingen können. Diese Aktivitäten haben wir von der Idee bis zur Eröffnung intensiv begleitet und unterstützt. In der Region Cottbus werden so Zukunftsthemen wie das klimaneutrale Fliegen weiter vorangetrieben. Mit der Forschungsfabrik und der Ansiedlung von Unternehmen, werden die Innovationen und Forschung an die praktischen Verwerter herangeführt. Das schafft Zukunftsperspektiven, Arbeitsplätze und einen Mehrwert für die gesamte Region.“
Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle ergänzt: „chesco entwickelt sich zu einem Innovationslabor und einer Transformationsschmiede inmitten der Lausitz. Hier wird mit ambitionierter Forschung eine der größten Herausforderungen unserer Zeit angegangen: die Entwicklung klimaschonender Flugantriebe. Und: chesco ist längst ein Pull-Faktor für die gesamte Region. Das Zentrum ist nämlich kein hermetisch abgeriegelter Elfenbeinturm, in dem exzellente Köpfe schweigsam vor sich hin tüfteln. Sondern chesco liefert in enger Abstimmung mit zahlreichen Partnern vor Ort und weit über die Region hinaus konkrete und relevante Antworten auf drängende Fragen. Ich bin überzeugt: Nicht wer in Industrie-Arbeitsplätze investiert, sondern wer in Innovation investiert, investiert in Zukunft.“
Die Präsidentin der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) Prof. Dr. Gesine Grande unterstreicht: „In nur fünf Jahren ist aus einer Vision für klimafreundliche Mobilität die chesco Forschungsfabrik entstanden. Das war nur möglich durch ein unglaublich großes Engagement der beiden Projektleiter, Prof. Möhlenkamp und Prof. Höschler, ihr Team und die Beschäftigten in unserer Verwaltung. Nur durch die ungewöhnlich enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft konnte dieses Projekt erfolgreich auf den Weg gebracht werden. Künftig entstehen hier innovative, hybrid-elektrische Systeme für die Luftfahrt, für die Automobilindustrie, den Bahnverkehr oder die Schifffahrt von der Planung über Prototypen bis hin zum Test an einem Ort. Es freut mich besonders, dass wir mit dem neuen Masterstudiengang Hybrid Electric Propulsion Technology nun auch die Verbindung von Forschung und Lehre neu gestalten können. Chesco ist eine zentrale Säule in der Profillinie ‚Energiewende und Dekarbonisierung‘ und Teil der engen Netzwerke mit unseren wissenschaftlichen Partnern, ganz besonders dem DLR-Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe.“
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Red. / Presseinformation