Im Foyer der Kammerbühne präsentierte das Staatstheater Cottbus am heutigen Mittwoch das Programm der kommenden Spielzeit 2024/2025. Unter dem Motto „Komm! Ins Offene!“ bietet das Mehrspartenhaus unter Intendant Stephan Märki 16 Premieren in Schauspiel, Musiktheater und Ballett, acht Philharmonische Konzerte sowie zahlreiche Sonderkonzerte und Kammerkonzerte. Das umfangreiche Programm umfasst über 400 Veranstaltungen, darunter Wiederaufnahmen, Formate des Jungen Staatstheaters und Gastspiele in Brandenburg. Ein Schwerpunkt liegt auf Dialog und Gemeinschaft, besonders im Rahmen des Formats „Anlässe zum Reden über Demokratie“. Weitere Highlights sind etwa die Inszenierungen von „Madama Butterfly“, „Der Freischütz“ und „Hamlet“ sowie die Ballettpremiere „Mit Herz und Verstand“ unter der neuen Leitung von Inma López und Stefan Kulhawec.
Das Staatstheater Cottbus teilte dazu mit:
16 Premieren in Schauspiel, Musiktheater und Ballett, zahlreiche Veranstaltungen der Reihen „Besonderes Format“ und „Spezial“, acht Philharmonische Konzerte sowie Sonderkonzerte, Kammerkonzerte und Konzerte mit der Singakademie Cottbus e. V. – das sind die Highlights des Programms der Saison 24.25 am Staatstheater Cottbus.
Dazu Wiederaufnahmen, Formate des Jungen Staatstheater, Gastspiele in Brandenburg, Konzerte in Branitz, die Eröffnungstage und die Walzernacht am Saisonende: insgesamt weit über 400 Veranstaltungen.
In diversen Sonderformaten liegt ein Schwerpunkt auf der Gemeinsamkeit und dem gemeinsamen Gespräch. Unter dem Label WIR SIND MEHR. WIR HABEN DIE WAHL lädt das Staatstheater Cottbus dazu ein, zusammenzukommen. Dazu hat unter anderem das Schauspielensemble das Format ANLÄSSE ZUM REDEN ÜBER DEMOKRATIE initiiert. Es ist der Versuch, angesichts der multiplen Krisen mit Blick auf die kommenden Wahlen in Europa, im Landtag und in der Stadtverordnetenversammlung zum Nachdenken zu kommen, sich zu informieren, gemeinsam, nicht allein zu sein. In einer SPEZIAL-Ausgabe am 18. September widmen sich die BRANDENBURGISCHEN GESPRÄCHE in Zusammenarbeit mit dem PEN Berlin dem Thema Meinungsfreiheit und Demokratie. Bei Jörg Thadeusz zu Gast sind dafür die Journalisten Jana Hensel und Jan Fleischhauer.
Es wird die letzte Spielzeit des jetzigen künstlerischen Leitungsteams mit Intendant Stephan Märki, in der das Staatstheater Cottbus unter dem Motto „Komm! Ins Offene!“ mit Vertrauen und dem Mut zu Selbstvertrauen in die Zukunft blickt. Angelehnt an Hölderlins Gedichtzeile appellieren die Künstlerinnen und Künstler an die Lust aufs Unbekannte, daran, die Welt mit allen Sinnen und freiem Herzen aufzunehmen und Neues zuzulassen.
Ballett
Die künstlerische Verantwortung der Ballettsparte ist an die nächste Generation übergegangen: Seit April 2024 teilen sich die Choreografin Inma López und der Tänzer Stefan Kulhawec die Leitung der Sparte.
MIT HERZ UND VERSTAND heißt die erste Ballettpremiere unter ihrer Direktion nach dem umjubelten Start mit „Alma de la piel – Unter die Haut“ und der Ballettgala vom vergangenen Wochenende. Der Titel kann auch als Grundsatz ihrer Leitungsarbeit verstanden werden. Die beiden international renommierten Choreografen Mauro Bigonzetti und Cayetano Soto bringen in ihren Choreografien Temperament und Leidenschaft auf die große Bühne.
In der zweiten Neuproduktion HĪERAN [HÖREN] fragt der Choreograf Brice Asnar sensibel und nachdenklich nach dem Verhältnis von Sprache, Gestik, Tanz und Musik.
Musiktheater
Die Heldinnen und Helden der Opernpremieren ringen um ihre Zukunft, um Entscheidungen an Weggabelungen, den Widerstand gegen Verführungen und falsche Hoffnungen.
Mit MADAMA BUTTERFLY in der Inszenierung der gefragten Regisseurin Mirella Weingarten und dem Operettical KÖNIGSMÖRDER KÜSST MAN NICHT in der Regie des Komödienprofis Dominik Wilgenbus zeigt die Musiktheatersparte neue Handschriften.
Mit DER FREISCHÜTZ wird Hausregisseur Tomo Sugao eine neue Lesart der deutschen romantischen Oper schlechthin präsentieren, während sich Co-Schauspieldirektor Armin Petras mit Leoš Janáčeks DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN dem Kreislauf des Lebens und einer der anrührendsten Liebesszenen der Operngeschichte widmet.
Intendant Stephan Märki inszeniert einen fast ungeschliffenen Diamanten der deutschsprachigen Opernliteratur aus der Zeit Gustav Mahlers und des Fin de Siècle: Alexander Zemlinskys KLEIDER MACHEN LEUTE nach Gottfried Kellers gleichnamiger Novelle zeigt einen Mann, der als Sinnbild des Fremden und des Künstlers zur Projektionsfläche der Gesellschaft wird. In der Fassung von 1913 erlebt das Stück in Cottbus seine Uraufführung.
Ein besonderes Abschiedsgeschenk an das Publikum wird die Wiederaufnahme von Märkis TRISTAN UND ISOLDE-Inszenierung von Richard Wagner mit den Weltstars Catherine Foster und Bryan Register in den Titelrollen.
Schauspiel
Das Schöpfen aus dem Kontakt mit den Menschen und Partner*innen wie auch aus den Themen der Region steht für das Schauspiel erneut im Fokus.
In der ersten Premiere befragt Regisseurin Johanna Wehner in ihrer Fassung von FRANZISKA LINKERHAND den Roman der Kultautorin Brigitte Reimann um die gleichnamige Stadtplanerin auf Aspekte von Verlust, Utopie und das Ringen um ein besseres Leben für alle nach heutiger Gültigkeit. Die Produktion entsteht in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Stadtmanagement und Bildende Kunst der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.
Mit DER KIRSCHGARTEN UND DIE SPREE legt Autor Fritz Kater erstmals in Cottbus eine neue Arbeit vor. Vor der Folie von Tschechows Klassiker entsteht ein Stück um Chancen und Ängste um die Gigawattfactory des Auto-Herstellers Tesla in Grünheide, eine Parabel des Wechselspiels von Ökonomie und Ökologie. Regisseur der Uraufführung ist Armin Petras.
Ein regionaler Bezug wird ebenfalls durch die Stückentwicklung AUFSTAND hergestellt: In dem von Anna Seghers inspirierten Bühnentext von Regisseurin Milena Michalek fließen maßgeblich Gespräche und Geschichten von Cottbuser Bürger*innen zum Thema Solidarität ein.
Einen abgründigen Thriller mit britischem Humor und lustvollem Verwirrspiel zeigt Co-Schauspieldirektor Philipp Rosendahl in einer Kooperation mit dem Lausitz Festival mit der deutschsprachigen Erstaufführung VERBLENDET von einer britischen Autorengröße. Ebenfalls in seiner Regie liegt das Schauermärchen DER SANDMANN von E.T.A. Hoffmann, ein spartenübergreifendes Musik-, Tanz- und Schauspielereignis in der Neukomposition von Marshall McDaniel und der Choreografie von Alessia Ruffolo.
Nach dem Erfolg der TWO PENNY OPERA bringen Armin Petras und Team mit dem Schauspielensemble einen weiteren exzentrischen „The Tiger Lillies“-Abend auf Basis eines theaterliterarischen Klassikers auf die Bühne: HAMLET.
Das Format JUKEBOX beschließt die letzte Spielzeit der Dreierleitung der Schauspielsparte. Dabei wünscht sich das Publikum den Soundtrack eines Abends und feiert mit einer Band aus Schauspieler*innen und Mitarbeitenden des Theaters: ein wehmütig-fröhliches Zelebrieren von Kunst und Kraft der Bühne.
Konzert
Das Programm der Konzertsparte steht unter der Überschrift DAS EIGENE UND DAS FREMDE und setzt Konzerte auf den Spielplan, die sich vor allem dem Spannungsverhältnis beider Begriffe aus verschiedenen Perspektiven nähern. Verschiedene Länder und Regionen stehen dabei ebenso im Fokus wie Adaptionen, Bearbeitungen und Verwandlungen, die sich aus den wechselseitigen Einflüssen ergeben. Jedes der acht Philharmonischen Konzerte stellt bekannte und neu zu entdeckende Komponistinnen und Komponisten in manchmal überraschende, manchmal spannungsreiche Dialoge zueinander.
Mit Florence Price, Lili Boulanger, Dora Pejačević und Keiko Abe stellen GMD Alexander Merzyn und das Philharmonische Orchester zudem vier bedeutende Komponistinnen aus Amerika, Europa und Asien vor.
Dazu präsentieren sie Klassiker, Wieder- und Neuentdeckungen. Ein besonderes Highlight im Februar 2025 bildet die Uraufführung der Ersten Sinfonie von Marco Pütz, die er dem Philharmonischen Orchester gewidmet hat.
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Red. / Presseinformation