“…wie ist das genau mit dem Auge? Drückt es, sind Doppelbilder, verschwommen sehen, Kopfschmerz…..
Schlaflosigkeit? Durch immer die selben Gedanken oder Wut, Kränkung, Gedanken unbestimmt…….
Was verschlimmert oder erleichtert Dinge?
Tageszeit, Uhrzeit oder Speisen oder Getränke, Geräusche, Gerüche, Bewegung?
Vielleicht kann ich Dir noch etwas Unterstützung angedeihen lassen …”
“…danke, für die Fürsorge, tut gut.”
Langsam stabilisiert sich alles: Niedergeschlagenheit, Enttäuschung, …die ganz schädlichen Gedanken entfliehen, ich beobachte dies zwiespältig, muss mich erst an den Gedanken gewöhnen, vom häuslichen Schreibtisch aus zu arbeiten.
Gehe morgen’s zu “Kaufland”, hole mir eine Zeitung; laufe zurück, bin erschöpft; die Augen tun weh, brennen, oft wird mir ein wenig schwindlig, weil das Kleinhirn wahrscheinlich die aufgenommenen Bilder nicht koordinieren kann.
Das Schreiben lenkt ab: beruhigt die Turbulenzen im Kopf. Auf Befehl sind Wortsammler unterwegs, wie Pilzsucher, die im dichten Gestrüpp nach “verborgenen Schätzen” suchen.
Zwischendurch als Kitt Videobilder, von gerade oder gestern Erlebten. Viel wörtliche Rede, Lebendigkeit ist wichtig. Gleitet als munterer Quell durch die Zeilen und, Freunde, rät Reinders: – bloß keine Phrasen!
Eine Phrase besitzt zwei Eigenschaften: der Inhalt ist banal, die Form hochtönend, oft wird versucht tiefsinnigen Inhalt vorzutäuschen. Es gibt berühmte Beispiele.
Bismarcks Verlobte, Johanna von Puttkammer schrieb an ihren Otto: “Treue ist das Feuer selber, welches den Kern der Existenz ewig belebt und erhält.”
Bismarck antwortete ärgerlich: “Hanna, das ist eine jener nebligen, schweblichten Phrasen, bei denen es schwer fällt, sich eine bestimmte Vorstellung zu machen und die nicht selten Böses bewirken, wenn sie poesieverklärt, aus weiblicher Sicht, in die Wirklichkeit übertragen wird.”
Von Otto zurück in die Wirklichkeit: “Kaufe Dir in der Apotheke das, was ich dir empfohlen habe, nimm es, wie beschrieben – Früh / Mittag / Abend………………
Und dann sage, wie es läuft. Wenn’s besser wird: – Abstände verlängern oder aufhören oder mich anrufen ….”
der Heilpraktiker.