Seerosen schwammen im tiefblauen Wasser des Schlossteiches.
Am Himmel trieben Wolken, wie Schiffe. Vollbeladen, mit Schätzen aus der Südsee.
Gewürze, Tulpenknollen, Holz, Perlen.
Wir ruhten in einem Pavillion, auf einer Wiese, unweit des Schlosses.
Ich las dir vor:
“Dies ist die Stunde der Schatten
Wo träge Fliegen
lebenstrunken auf Veranda-Stühlen
ins Scherbenlicht der Sonne blinzeln
Wo Blau und immer tieferes Blau
ins Tageshell des Himmels bricht und von einem Ende kündet.”
Im Park war es ruhig.
Liebespaare, Greise und Eheleute,die sich nichts zu sagen hatten,dösten auf
verstreut stehenden Bänken.
Bienen summten. Frösche quakten. Schüchtern zeigte sich ein Reh.
Einmal waren wir in der Nacht über den Teich gerudert.
Fledermäuse huschten pfeilschnell, beutesuchend über den Kahn.
Der Mond blinkerte im Wasser.
Im Schloss feierte man Hochzeit.
Hinter den Fenstern, eng umschlungen, tanzende Silhouetten.
” Schau mal , wie im Film : Schneekönigin, Aschenputtel …”
“Weißt du was? Lass uns morgen nach Moritzburg zur Aschenbrödel-Ausstellung fahren.
Wir haben hier genug Gastfreundschaft genossen.”