Während manche abgemagert zu Hause die Hartz-IV Pfennige zählen, schüttet Fortuna über Andere das Füllhorn aus.
Peter M. aus der Richard – Wagner – Straße ist so ein Glückspilz.
Mit einem Einsatz von nur 8,75 Euro gewann er in der Samstag-Ziehung über eine Million Euro.
Er spielt regelmäßig … “Habe immer auf den großen Treffer gehofft, man muss nur warten können, diktiert er dem Reporter.
Nun ist der Geldsegen da: “Insel, Villa, Nobelkarosse?”
Der 44-jährige Schlosser winkt ab: “Ich gehe weiter arbeiten, kann doch die Kollegen nicht im Stich lassen.
Außerdem habe ich vor kurzem den Kranschein gemacht; das war schon immer mein Traum, von oben auf die Baustelle gucken.
Bruno zum Beispiel von der Nachbarbrigade, ist bei der theoretischen Prüfung durchgefallen: Matheschwäche. Sollte berechnen, wie viel Gewicht er mit einem 20-Meter – Ausleger hochhieven kann. Ein Ruck, sagte der Coach von der Handwerkskammer und sie wären mit ihrem Kran umgekippt. Alle haben gelacht. Nun steht Bruno wieder am Zementmischer.”
Sylke, die Frau von Peter, arbeit selbstständig für eine Investmentbank. “Die Transaktionen per Computer kann ich auch zu Hause tätigen,” hatte sie ihrem Chef erklärt – “und das frei gewordene Kinderzimmer ist prima als Büro von der Steuer absetzbar.”
“Haste nicht Angst, dass Sylke deine Kohle verzockt”, frage ich Peter. “Ich habe ihr Fünfhunderttausend überwiesen, damit hat sie sich in die Schiffwerft in Stralsund eingekauft,” höre ich mit offenem Mund.
Zwei Tage später fahre ich mit Kollegen nach Rügen. Von der Hochbrücke, die zur Insel führt, kann man die Werft sehen.
“Die Hälfte davon gehört meiner Nachbarin”, erkläre ich.
Kalle und Lothar, die vorn sitzen, tuscheln leise, werfen mir verstohlene Blicke zu.
Wir schauen aus dem Fenster. Die Ostsee ist grau. Wellen kräuseln sich, Möwen kreischen.
Surfer und Segelboote sind nicht unterwegs. Noch ist es zu kalt.