Spannung bis zum Schluss: Die FCE-Festspiele gehen weiter, die Weichen stehen weiterhin auf Aufstieg! Mit einem 4:3-Sieg im wilden Heimspiel gegen Lokomotive Leipzig hat sich der FC Energie Cottbus heute die nächsten wichtigen drei Punkte gesichert. Pronichev (5.) brachte die Rot-Weißen früh auf Siegeskurs, Heike (54.) eröffnete die torreiche zweite Halbzeit. Nach den Leipziger Treffern durch Adigo (57.), Ballo (70.) und Abderrahmane (Elf./83.) gelang Tim Heike (86.) der Ausgleich. In der Nachspielzeit brachte Jan Shcherbakovski das LEAG Energie Stadion dann zur völligen Eskalation: Das späte 4:3, die wichtigen drei Zähler bleiben in Cottbus!
Pronichev trifft früh, Leipzig drückt auf den Ausgleich
Cottbus erwischte angetrieben von den knapp über 11.500 Zuschauern im LEAG Energie Stadion einen richtig guten Start: Schon in der 5. Spielminute brachte Maxim Pronichev die Hausherren nach einem sehenswerten Spielzug in Führung. Und auch nach dem frühen Treffer blieben die Rot-Weißen wortwörtlich am Ball. Krauß fasste sich in der 18. Minute ein Herz und zog flach von der Strafraumkante ab – Niclas Müller im Tor der Leipziger ließ sich aber schnell genug fallen und lenkte das Spielgerät zur Ecke ab. Auch die darauffolgende Situation wurde für Lok gefährlich, Müller aber wieder hellwach. Nach knapp 20 gespielten Minuten wurden auch die Sachsen dann mal offensiv auffällig: Ob es nun eine Flanke oder ein Schuss sein sollte – der “Versuch” eines Leipzigers wurde immer länger und länger und überraschte FCE-Keeper Elias Bethke, der sich da mit über den Kopf gestreckten Armen ganz lang machen musste. Positionierungstechnisch etwas verunsichert prallte der 21-Jährige dann höchst unglücklich gegen den Pfosten, verlor den gefangenen Ball und verhedderte sich kurz mit dem Fuß im Tornetz. Lok, von der kleinen Slapstick-Einlage auch zu überrascht, konnte die Situation allerdings nicht weiter nutzen. Auch in der 32. Minute brachte eine Blau-Gelbe Chance, diesmal von Atilgan, nichts ein. Kurz darauf reagierte Bethke gegen Dombrowa stark und hielt die dann zeitweise doch etwas fragile Führung der Hausherren fest. Mit dem 1:0 ging es in die Pause.
Wilde zweite Halbzeit
Die beiden Anfangsphasen von Durchgang eins und zwei ähnelten sich sehr: Wieder war der FC Energie spritziger aus der Kabine gekommen, wieder belohnten sich die Aufstiegsaspiranten mit einem Treffer. Diesmal war es Tim Heike (54.), der eine gute Vorarbeit von Timmy Thiele verwertete. Das 2:0 für Rot-Weiß. Die Leipziger aber wussten diesmal, zeitig und möglichst direkt zurückzuschlagen: Adigo (57.) drückte den Ball nur wenige Minuten später zum 2:1-Anschlusstreffer über die Linie. Kurz darauf wechselte FCE-Chefcoach Pele Wollitz: Für Tim Campulka kam Niko Bretschneider, wenig später Shcherbakovski und Halbauer für Krauß und Pronichev. Trotz der frischen Kräfte entglitt dem FCE das Spiel dann leicht. Nachdem Ballo in der 70. Minute zum 2:2-Ausgleich traf, merkte man die Nervosität auf dem Rasen deutlich. Leipzig drückte – und bekomm in der Schlussphase auch noch einen Strafstoß zugesprochen. Den verwandelte Abderrahmane (83.) souverän. Der Ausgleich folgte allerdings prompt: Heike ließ das LEAG Energie Stadion mit seinem Treffer zum 3:3 nochmal völlig eskalieren, bevor Shcherbakovski mit dem 4:3 alle Dämme zum brechen brachte. Der FCE gewinnt mit 4:3 – und behält die drei wichtigen Zähler in Cottbus!
Einer der Verfolger stolperte gestern Abend: Gegen Hansa Rostock II kam der BFC Dynamo auch in Überzahl nicht über eine 2:3-Pleite hinaus. Der Greifswalder FC spielt am morgigen Sonntag auswärts beim Berliner AK. Auch dahin dürfte sicherlich der ein oder andere FCE-Anhänger ab 13 Uhr mit einem Auge blicken. Am Samstag, dem 4. Mai kommt es in Berlin zum absoluten Spitzenspiel: Der BFC Dynamo empfängt den FC Energie Cottbus. Dort könnte der FCE entscheidende Punkte im Aufstiegskampf einfahren.
Reaktionen und Interviews
Tomislav Piplica
Jonas Hofmann
Dominik Pelivan
Tim Heike
Jan Shcherbakovski
Claus-Dieter “Pele” Wollitz
red. / [lb]
Bilder: Christiane Weiland