Man hat mich verraten, gedemütigt, verletzt .
Wut, Zorn, Aggressionen stauen sich in meinem Inneren.
Blutroter Nebel verschleiert das Denken.
Rachegedanken flattern wie schwarze Vögel.
Tagsüber. In den Schneenächten. Im Morgengrauen.
Rache!
“… nun endlich war die Stunde der Vergeltung gekommen. Tür um Tür verschlossen die treuen Diener, so dass die Freier nicht entkommen konnten.
Dann griffen Odysseus und Telemachos zu den Waffen, die sie zuvor im Saal versteckt hatten.
Ein fürchterliches Blutbad richteten sie unter den Freiern an, dem keiner von ihnen entkam…”
Ist Rache sinnvoll? Ich bitte einen Freund um Rat.
Hier seine Antwort: “Sinnvoll? Rache? Dieses Gefühl sollte sich auf keinen Fall abspalten und vagabundierend Dich nächtens am Schlaf hindern.
Es gehört zu jedem Menschen, ist nicht Selbstzweck, kann nur im Zusammenhang als Hinweis auf eine Problemstellung dienen.
Dränge es nicht weg, heiß es willkommen, lass die Rache, die Wut, die Trauer toben, nimm sie dann behutsam an die Hand und sage oder denke, auch du Bruder gehörst zu mir, auch wenn du mich zur Zeit arg bedrängst, weil WIR uns so bedrängt fühlen,in Bedrängnis geraten sind.
Möchtest eine Schneise schlagen in das Dickicht von Ungerechtigkeit und Demütigung.
Es findet sich ein Weg, das geht nicht schnell, doch kontinuierlich.
Bitte stelle deine so zügellos erscheinende Kraft mir zu Diensten als Verbündeter.
Der Lohn wird Stärke und Gelassenheit sein…”
“Am nächsten Tag ging Odysseus auf die Felder, um seinen Vater aufzusuchen.
Unter Tränen fielen sich Vater und Sohn in die Arme.
Aber noch sollte Odysseus nicht gänzlich zur Ruhe kommen. Denn die Angehörigen der getöteten Freier sannen auf Vergeltung.
Doch durch die Vermittlung von der Göttin Athene selber beruhigten sich bald die Gemüter und so kehrte wieder Frieden in Ithaka ein.”
Meinen Dank an Peter, Dir sind diese Zeilen gewidmet